Cuban Cedar & Lime

Cuban Cedar & Lime von Bath House
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7.6 / 10 28 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Bath House für Herren. Das Erscheinungsjahr ist unbekannt. Der Duft ist zitrisch-holzig. Es wird noch produziert.
Aussprache Vergleich
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Duftrichtung

Zitrus
Holzig
Frisch
Würzig
Ledrig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
LimetteLimette GrapefruitGrapefruit ZederZeder
Herznote Herznote
BergamotteBergamotte LederLeder
Basisnote Basisnote
MoschusMoschus
Bewertungen
Duft
7.628 Bewertungen
Haltbarkeit
7.028 Bewertungen
Sillage
6.627 Bewertungen
Flakon
6.922 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
7.510 Bewertungen
Eingetragen von AmyAmy, letzte Aktualisierung am 10.08.2025.

Duftet ähnlich

Womit der Duft vergleichbar ist

Rezensionen

4 ausführliche Duftbeschreibungen
8
Preis
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
ArneD

24 Rezensionen
ArneD
ArneD
Hilfreiche Rezension 5  
Mein Havanna


Die Hitze Havannas traf mich wie eine Wand, als ich aus dem klimatisierten Flughafengebäude trat. Nach über 30 Jahren in Norddeutschland hatte ich fast vergessen, wie sich die karibische Sonne auf der Haut anfühlt. Doch mein Körper erinnerte sich – es war, als hätten die 17 Jahre meiner Kindheit hier nur auf diesen Moment gewartet, um wieder lebendig zu werden.

Mein Vater, ein deutscher Ingenieur, hatte damals einen Auftrag in Kuba angenommen. Als wir zurück nach Norddeutschland zogen, nahm ich nur wenige Erinnerungsstücke mit – einen abgenutzten Baseball, eine Muschel vom Strand von Varadero und den unauslöschlichen Duft dieser Insel.

Das Taxi fuhr mich durch Straßen, die gleichzeitig fremd und vertraut waren. Kolonialgebäude in Pastellfarben, manche restauriert, andere dem Verfall preisgegeben. An jeder Ecke spielten Kinder, genau wie früher, als wäre die Zeit stehen geblieben.

Meine Unterkunft lag in einem renovierten Haus in der Altstadt, nur wenige Straßen von unserem alten Wohnviertel entfernt. Der Besitzer, ein älterer Kubaner mit einem verschmitzten Lächeln, der mich an
Santiago aus " der alte Mann und das Meer" erinnerte, nennt mich " der Deutsche der Heimweh hat" .Heimweh ist wie die Gezeiten – es kommt immer wieder."

Am nächsten Morgen erwachte ich früh. Die Fensterläden filterten das erste Sonnenlicht, und von irgendwoher drang der Duft frisch gepresster Limetten herein. Ich duschte, rasierte mich und sprühte einen Hauch meines Lieblingsparfüms auf – Cuban Cedar & Lime von Bath House. Ein Fund aus einer kleinen Parfümerie in Hamburg, der mich seit Jahren begleitete. Mein persönlicher Talisman, meine olfaktorische Verbindung zu Kuba.

Ich beschloss, zu Fuß zu dem kleinen Café zu gehen, das früher an der Ecke unserer Straße gestanden hatte. Ob es noch existierte? Mein Weg führte mich an Häusern vorbei, deren Fassaden ich einst auswendig kannte. An einem alten Zedernbaum blieb ich stehen – er war größer geworden, aber die Kerben, die mein Kindheitsfreund Miguel und ich in die Rinde geschnitzt hatten, waren noch immer sichtbar. Der würzige Duft des Holzes vermischte sich mit meinem Parfüm, verstärkte die Noten, die ich so liebte.

Das Café existierte tatsächlich noch, wenn auch unter neuem Namen. "El Cedro" stand nun in verschnörkelten Buchstaben über dem Eingang. Als ich eintrat, umfing mich der Duft von frisch gebrühtem Kaffee und süßem Gebäck. Hinter der Theke stand eine hübsche Frau mit einem zu einem Zopf gebundenen schwarzen Haaren. Sie blickte auf, lächelte, und etwas in mir hielt inne.

"Bienvenido", sagte sie. "Neu in Havanna?"

Ich erklärte in meinem rostigen Spanisch, dass ich zurückgekehrt sei nach langer Zeit, und sie nickte verstehend. "Ich bin Luisa", stellte sie sich vor. "Dies war das Café meiner Großeltern. Sie haben es mir vor zwei Jahren überlassen."

Während sie meinen Kaffee zubereitete, erzählte ich ihr von meiner Kindheit hier, von den Sommerabenden, an denen meine Eltern und ich an einem der Tische saßen und Limonade tranken. Luisas Augen weiteten sich. "Warte – warst du der deutsche Junge mit dem roten Fahrrad? Der, der immer Geschichten erfunden hat?"

Es war, als hätte jemand einen Schalter umgelegt. Natürlich – Luisa! Das kleine Mädchen mit den großen, neugierigen Augen, das immer unseren Erzählungen gelauscht hatte. Sie war damals vielleicht sechs oder sieben gewesen, die Enkelin der Cafébesitzer.

"Ich habe mich immer gefragt, wohin du verschwunden bist", sagte sie, während sie sich zu mir an den Tisch setzte. Ihr Lächeln war warm, aber in ihren Augen lag eine Mischung aus Neugierde und Vorsicht.
Und immer wieder führten mich meine Schritte ins El Cedro, zu Luisa. Sie hatte in Miami studiert, Betriebswirtschaft, war aber zurückgekehrt, als ihre Großeltern in Rente gingen. "Manche Wurzeln sind zu tief, um sie auszureißen", sagte sie eines Abends, als wir am Malecón entlang schlenderten, der berühmten Uferpromenade Havannas.

Es war an diesem Abend, als sie sich zu mir lehnte und innehielt. "Was ist das für ein Duft?", fragte sie. "Es ist, als würde ich durch unseren alten Garten gehen – die Limettenbäume, das Zedernholz der Gartenmöbel, die mein Großvater gebaut hatte..."

Ich erzählte ihr von meinem Parfüm, und sie lachte, ein helles, klares Lachen, das sich in die warme Abendluft mischte. "Du trägst Havanna auf deiner Haut", sagte sie und strich sanft über meinen Arm. "Kein Wunder, dass ich mich so zu dir hingezogen fühle."
Sie zeigte mir das Havanna das ich vermisste.
Wir kochten die Sachen die ich vermisste
Wir erzählten uns so viel.

Es war an meinem letzten Abend, als sie mir ein kleines Päckchen überreichte. Darin lag ein handgeschnitztes Armband aus Zedernholz. "Damit du immer etwas von hier bei dir trägst", sagte sie leise. "Und einen Grund hast, zurückzukommen."

Als ich in das Flugzeug stieg, das mich zurück nach Deutschland bringen würde, trug ich nicht nur dieses Armband, sondern auch Luisas Telefonnummer und das Versprechen, in drei Monaten wiederzukommen.

Der Duft von Cuban Cedar & Lime ist für mich seitdem nicht mehr nur eine Erinnerung an meine Kindheit – er ist auch ein Versprechen für die Zukunft. Eine Zukunft, die nach Limetten, Zedernholz, Leder und Havanna duftet. Nach Heimat und nach Luisa.

---

Bath House Cuban Cedar & Lime ist mehr als nur ein Parfüm – es ist eine Zeitreise, ein Vermittler zwischen Welten. Die erste Begegnung ist ein Zitrusschock: Scharfe, saftige Limette trifft auf herbe Grapefruit und wird durch die aromatische Frische der Zeder in der Kopfnote ausbalanciert. Es ist dieser Auftakt, der mich sofort an die Morgenstunden in Havanna erinnert, wenn die Obstverkäufer ihre frischen Früchte zubereiten.

In der Herznote entfaltet sich eine überraschende Komplexität. Die Bergamotte, elegant und zurückhaltend, verbindet sich mit einer subtilen Ledernote, die an alte Koffer, an Reisen und an Abenteuer denken lässt. Es ist diese Phase, die dem Duft Tiefe verleiht und ihn von gewöhnlichen Zitrusdüften unterscheidet.

Die Basisnote aus Moschus hält alles zusammen und sorgt für eine bemerkenswerte Haltbarkeit. Nach einem langen Tag ist der Duft noch immer präsent, wenn auch zurückhaltender – wie eine leise Erinnerung an den Morgen.

Was mich besonders beeindruckt: Cuban Cedar & Lime ist ein charismatischer Duft, der dennoch vielseitig bleibt. Im norddeutschen Winter bringt er ein Stück Karibik in graue Tage, während er in der Hitze des Sommers seine volle Frische entfaltet. Er passt zu Geschäftsterminen ebenso wie zu entspannten Abenden – ein Duft, der seine Träger begleitet, ohne sie zu überwältigen.

Obwohl als Herrenduft vermarktet, ist er meiner Erfahrung nach auch für Frauen geeignet. Auf Luisas Haut entfaltet er eine zartere, fast blumige Note, die mit ihrer natürlichen Wärme harmoniert. Es ist einer jener seltenen Düfte, die keine Grenzen kennen – weder zwischen Geschlechtern noch zwischen Kulturen.

Die Haltbarkeit ist für einen frischen Duft beachtlich – sechs bis sieben Stunden bleibt er wahrnehmbar. Die Sillage ist moderat, eine persönliche Duftwolke, die nur diejenigen wahrnehmen, die nahe kommen dürfen.

Cuban Cedar & Lime
Danke Luisa
6 Antworten
7
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Serenissima

1200 Rezensionen
Serenissima
Serenissima
Top Rezension 16  
Ich folge Dir, Fremder!
Wie gut, dass ich keine Motte bin!
Denn dann müsste ich jetzt ganz schnell Reißaus nehmen, statt mich am Duft von „Cuban Cedar & Lime“ zu erfreuen und jeden Moment mit ihm zu genießen.
Ist doch ein Beutelchen mit gespantem Zedernholz im Kleiderschrank ein Garant gegen diese kleinen, schadhaften Tierchen und auch in Schuhen tun sie nur Gutes:
So vertreibt Zedernholz, egal welcher Form, den Geruch von „Stinkefüßchen“ aus jeder Art von Fußbekleidung, indem sie ihn mit ihrem doch recht weichen Holz aufsaugen.
Die Zeder ist also nicht nur ein schön anzusehender Baum, sondern auch äußerst nützlich:
Ihr natürliches Aroma hilft, wo so manche chemische Keule zu versagen oder fehl am Platze zu sein scheint.

Ich liebe diese holzige, manchmal schon fast ein wenig strenge Würze dieser Bäume mit den silbrigen Stämmen, deren Aromen mit zarten Fingern immer wieder erneut meine Haut liebkosen, die mein Inneres leise erwecken; so, als trügen sie edle Seidenhandschuhe, streicheln sie die Sinne und gehen mir deutlich unter die Haut: Dieses zu Duftöl gewordene behütende und erdende, so silbern-seidige Holz eines vielgestaltigen Baumes, unter dessen weitausladendem Astwerk sich gut Schutz suchen und Ruhe finden lässt.
(Weshalb es wahrscheinlich auch zu den Basis-Bausteinen der Aromatherapie gehört.)

Die Marke „Bath House“ hat bei der Kreation von „Cuban Cedar & Lime“ diese Sinne verlockenden Elemente der Zedern aufgegriffen; diesen durch einige gute Bekannten aus den sonnenbeschienen Hesperidengärten eine lebendige und sehr angenehme Frischebegleitung zur Seite gestellt: Silbriges, seidiges Holz mit zitrisch leuchtenden Sonnen-Einsprengseln.
Schon jetzt vibriert mein Näschen!
Um etwas so harmonisch und sinnlich Verlockendes noch etwas aufzupeppen, wurde auf Leder zurückgegriffen und dieses gekonnt mit den bereits jetzt vorhandenen Nasenfreuden kombiniert.
Nicht etwas das derbe, rustikale Leder; es wurde aber eine doch schon recht dunkle, seine Animalik nicht zurückhaltende Sorte gewählt, um unseren holzig-würzigen maskulinen Duftfreund mit den Zitrus-Leuchtkäferchen nicht allzu brav daherkommen zu lassen.
Etwas gepflegte Erotik sollte schon dabei sein: Sonst bestünde ja die Gefahr, dass die vorher erweckten Sinne leise wieder wegdämmern; spätestens wenn die finale Moschusdecke über die Gesamtkomposition gezogen wird.

Das kann hier nicht geschehen, denn hier vermählen sich alle gewählten Duftnoten zu einem Ganzen, dass auf mich einen „Rattenfänger aus Hameln“-Effekt ausübt:
Wer diesen Duft trägt, wird mich nicht allzu bald wieder los!
Erst folgt das Näschen, noch in respektvollem Abstand, fast etwas verschämt, aber über kurz oder lang schleiche ich mich an!
Ja, lieber Floyd: Wie gut, dass „Cuban Cedar & Lime“ Dein früherer Signaturduft war und Du auch darüber hinaus noch so weit entfernt bist; Du hättest sonst einen Schatten, der Dir folgt!
(Nicht auszudenken!)

Auch wenn Haltbarkeit und Sillage hier im Durchschnitt liegen und dadurch sehr umweltverträglich agieren, so ist doch ihr Zusammenspiel optimal.
„Cuban Cedar & Lime“ ist kein „Wow“-Duft oder Frauen-Aufreißer: Eher sieht er sich als "A Gentleman's Gentleman!" und das nicht zu Unrecht.
Ich finde, selbst auf meiner Haut, einen eleganten Begleiter, der angenehm erregend, unterhaltend und stillvoll durch den Tag führt und der auch für die Nacht noch einiges zu bieten hat.
(Notfalls mit Hilfe einer dezent gesprühten Auffrischung!)
8 Antworten
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
9.5
Duft
Axiomatic

149 Rezensionen
Axiomatic
Axiomatic
Top Rezension 37  
Mojito und Frieden
Eine wahre Wonne an Zitrusfrüchten liegt vor mir.
Sollte mal die Sonne verdeckt sein, schafft dieses Wässerchen gute Laune im Handumdrehen. Und je sonniger der Tag, umso erfrischender der Kick!
Eine schöne Komposition, gut ausgewogen und leicht zu tragen.
Dafür möchte ich mich ganz herzlich bei einem lieben Parfumo bedanken:
Lieber Floyd, ich halte mein Wort und liefere jetzt das Fortsetzungsroman zum Duft!

Ach, dieser Dienstag im tristen November wird sich in meine Erinnerung einbrennen.
Typische Morgenmuffel-Stimmung, Unmenschliches noch am Aufwachen im Spiegel, graues Wetter draußen.
Irgendwie aufgerafft nach der Körperpflege und eine Probe Cuban Cedar & Lime schräg angeschaut.

Zisch!

Ähm, vielleicht sollte ich hier von Buena Vista Social Club „De camino a la vereda“ zum besseren Verständnis auflegen.

Da schmeichelt etwas Wunderbares der Nase. Ganz sanft fängt der Duft an, wie eine dieser sonnendurchfluteten Brisen über Limonenhaine. Ein heller Moschus hebt sauber die Stimmung.
Ganz leichter Hüftschwung, denn es geht grazil fruchtig weiter.
Axiomatics bessere Hälfte grinste von Ohr zu Ohr: „hier duftet es schön nach Apfelquitte!“
Nun, es ist eine Grapefruit der Sonderklasse!
So schön pinkfarben mit den grünen Limetten kann man die karibische Sonne durch die Fensterläden aus Zedernholz förmlich riechen.
Ach, so ein Mojito wird zum Mojo Mayor!
Ich stimme Dir zu Floyd, eine Minze vermisst man hier nicht. Mit der leicht balsamischen Note der Zeder bekommt der Duft einen herben Kontrapunkt. Und als Bindeglied fungiert der Moschus ausgezeichnet, alles bleibt frisch und hell.
Der Hauptakkord verweilt ewig, man kann ohne Probleme den gesamten Malecón Havannas auf und ab laufen, die Altstadt rund um die Plaza Vieja mit diesen bunten Fassaden erkunden und bis zum Kapitol spazieren. Diese Limette begleitet stets fröhlich.
Und langsam macht sich eine versteckte rauchig ledrige Note bemerkbar, aber sie überwiegt nie, sie gibt einfach den nötigen Halt zu den Zitrusnoten. Ja, hier hat jemand noch vor einem Augenblick auf einem Ledersessel sich einen Habano gegönnt. Aber das sympathische Raucherzimmer erfährt man etliche Stunden später.
Alles in allem eine willkommene Aufmunterung mit Großbuchstaben!

Und so kubanisch glücklich machte sich der axiomatische Haushalt auf zum routinierten Einkaufen.
Grauer Tag, Chaos an einer Baustelle vor dem Dicounter. Doch ein paar Limetten lassen uns schmunzeln.
Dann eine ewig lange Schlange an der einzigen geöffneten Kasse. Vor uns unsere lieb gewonnene Skandal-Rosi. Sie trägt eine apfelrote Daunenjacke, ein Nirvana T-Shirt in pink, bananengelbe Hose und hellgrüne Turnschuhe. Und sie trainiert leider für das Lip Challenge einer gewissen Kylie schon mal mit glossy Guavenrot. Miami-Havanna-Cancún pur!

!Óigame compay! No deje camino por coger la vereda
!Óigame compay! No deje camino por coger la vereda

Ich bemerke, dass sie den Duft wahrgenommen hat.
Plötzlich wird es süßlich karibisch.
„Ah jetzt wolle mer doch etwas Lebe in de Bude bringe! Wieso bleibe de oner Kass geschlosse? Ei Bube, jetzt aber mal zack här!“
Und als sie vor uns fast fertig mit dem Bezahlen ist, brodelt es einfach aus ihr raus.
„Ei Guude, isch sags eusch, täte nur so de Männär bei mer so riehsche, frach misch net, isch wäre im sibbte Himmel!“ sagt sie und packt die Einkäufe für sich und ihre Mädels in den Einkaufswagen.
Sogar der Bauaufseher in der Schlange hinter uns muß lachen.

Nächste Station: der gehobenere, schwarz gestaltete Supermarkt, ziemlich schnieke. Wieder wird es an der Kasse eng und eine etwas ruppige Kundin prüft unsere Geduld. Zwischen Sauerampfer und uns in der Reihe wartet eine dieser eleganten Damen mit Halstuch aus Seide. Sie blickt genervt auf ihre goldene Armbanduhr.
Besagte ruppige Kundin läßt sich in aller Seelenruhe den Zahlungsvorgang erklären, die Technik des Kartenlesers, das Abbuchen ihres Kontos, die Abwicklung zwischen den beteiligten Banken, die anschließende Bilanzierung und das penible Überprüfen der Bankenaufsicht.
Dem zaghaften Einwand der Dame vor uns wird wie folgt ein paar Oktaven tiefer geantwortet: „Jetzt halt mal schön den Ball flach!“
Hier wird ja schweres Geschütz aufgefahren!

!Óigame compay! No deje camino por coger la vereda
!Óigame compay! No deje camino por coger la vereda

Ich kontere ebenfalls ein paar Oktaven tiefer: „Abseits, klares Abseits!“ Worauf es wunderweise wieder an der Kasse läuft.
Die Dame vor uns liefert noch lächelnd nach: „Dann lassen wir sie doch Ball spielen.“
Und ganz dezent fügt sie hinzu: „Falls es nicht gegen die Spielregeln verstößt, können sie mir den Namen ihres Duftes. verraten?“
Ach, der Duft schafft eine schöne Entspannung am Ende.

Künftig werde ich all den Widrigkeiten des grauen Alltags mit einer gehörigen Portion guter Laune begegnen.

Der Flakon ist recht schlicht in braun gehalten und hat eine matte Oberfläche. Abgeschlossen wird er von einem Deckel aus echtem Holz mit innerem Plastikmantel, sehr hübsch.
Der Sprühkopf kommt zwar ohne Blende aus, wird aber mit einem Stoffband in rot-blauen Streifen verziert.
Einfach eine Wonne, sich damit kubanischem Flair am Morgen zu zischen.

Guantamera, guajira guantanemera
Guantamera, guajira guantanemera
30 Antworten
7
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Floyd

537 Rezensionen
Floyd
Floyd
Top Rezension 32  
Hemingways wundervolle Zauberwand
Der erste Eindruck ist wie die Ankunft am Flughafen in Havanna und damit meine ich nicht die ewige Wartezeit bei der Passkontrolle, sondern den Moment, wenn man ins Freie tritt: Diese warme karibische Wand und der Wunsch nach einem kühlen Erfrischungsgetränk. Cuban Cedar & Lime erfüllt beides auf einmal und noch viel mehr.
Hier kommen die Kopfnoten Zeder, Bergamotte und Limette gemeinsam mit den Herznoten Leder und Grapefruit rein. Das ist die Zauberwand, die einen direkt vom Flughafen in den Ledersessel in Hemingways Lieblingslokal drückt, bei geöffneten, überdimensionierten, dunklen, (zedern-)hölzernen Kolonialstiltüren, deren Duft durch die feuchtwarme Luft sich mit dem Sessel, der eigentlich nur noch aus Patina besteht und dem Mojito vermischt. Nur dass wegen typisch kubanischer Lieferschwierigkeiten die Minze für den Mojito ausgegangen ist und der Alkohol sich schon verflüchtigt hat, ehe das Getränk beim Kunden ist. Stattdessen hat sich da irgendwie ein Spritzer Grapefruit reingeschlichen, der aber, ähnlich wie die Bergamotte eine wunderbare Verbindung zwischen der frischen Limette, die eben noch am Baum vorm Lokal hing und den warmen und harzigen Noten der Zeder und der Würze des Leders herstellt.
Dieser Eindruck bleibt sehr lange, die Limette verflüchtigt sich langsam und unmerklich wie die Grapefruit und doch bleiben sie gegenwärtig, wie die Musik des Quinteto Rebelde noch im Raum bleibt, obwohl diese sich längst betrunken in einer Kutsche zurück in die Berge im Süden aufgemacht haben. Über die nächsten Stunden tritt sanft der Moschus aus der Basisnote zu Tage, wie Hemingways Parfüm, das sich langsam aus der Patina des Sessels löst und sich harmonisch mit Zeder und Leder vereint, bevor er sie wieder ein paar Stunden später (draußen vor der Bar wird es schon hell) schließlich langsam in den Hintergrund drängt.
Ein Duft für älter gewordene, eventuell auch (grau)bärtige Jungs in Leinenhemd, abgewetzter Nietenhose und Lederschuhen mit Hateraskappe. In unseren Gefilden eher fürn Frühling, Herbst und Winter. Dann aber ein Gedicht, ähm nee, ne Kurzgeschichte, ach was sag ich, eine wundervolle Novelle!
10 Antworten

Statements

16 kurze Meinungen zum Parfum
AxiomaticAxiomatic vor 3 Jahren
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
9.5
Duft
Morgenmuffel im Spiegel? Hier hätten wir frische Limetten & saftige Grapefruit auf Zedernschale. Moschus salbt.
Guantanamera Laune!
33 Antworten
SchoeibksrSchoeibksr vor 2 Jahren
7
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Kubanischer Mojito in einer hölzernen Schale
limettig fruchtig saftig
Moschus & Leder cremen das ganze herb, rauchig & erwachsen ein.
20 Antworten
GoldGold vor 3 Jahren
5
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft
Tut das, was der Titel verspricht. Zitronenreiniger - Frische unterlegt mit Holz.
Eher "männlich" u. mir zu herb. Schön für Kerle.
15 Antworten
SchatzSucherSchatzSucher vor 6 Jahren
7
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Köstlichste Zitrusnoten, sonnig warm, mit wenigen Holz- und Würzakzenten und ohne künstliche Süße. Der macht wirklich Laune!
9 Antworten
ErgoproxyErgoproxy vor 6 Jahren
6
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Zitrusfrische gepaart mit trockener Holznote. Im Hintergrund ein zart rauchiges Rauschen. Alltagstauglich mit leichter Kante. Charmant.
7 Antworten
Weitere Statements

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Torten Radar

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