Bentley for Men Intense 2013

Purim
23.09.2021 - 17:13 Uhr
6
8
Preis
5
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
6.5
Duft

Unlustig!

Vorweg gesagt: Ich bin ein fan trockener und holziger Düfte. Mich faszinieren diese weil sie für mich Erinnerungen an erlebte Outdoor-Erlebnisse zurückbringen.

Steige ich aber in diesen Bentley ein, dann bleibe ich etwas ratlos zurück. Boozy? Check! Holzig? Check! Leder? Check!

Aber Welt, entschuldige: irgendwie packt mich das Gesamtkonzept nicht. Der Einstieg ist vielversprechend mit einem guten Schuss Rum und Ahnungen an die Holzfässer, in denen er gelagert wurde. Doch alsbald schon, wird dieser Duft doch recht einsilbig.

Es herrscht dann eine recht humorlose und recht plakative Schau vermeintlich männlicher Attribute vor. Jaja, die Lederjacke, dessen Besitzer sich mit diesem Wasser eindieselt, ist gut beraten. Genau so war auch mein Gedanke. In den Kopf kam mir Komissar Schimanski, der gedankenverloren an der Duisburger Kaimauer steht und einen kniffligen Fall zu lösen hat.

Und das ist wohl das Problem: Der Duft erinnert mich an die 80er, an längst vergangene Zeiten, in denen Weihrauchnoten verbunden mit Leder noch als exotisch galten. Sie gesellen sich recht schnell dazu und verströmen einen Vibe, der für meine Nase zu gewollt erscheint.

Rum, Holz, Leder, Weihrauch: Und das in einer Kombination, die weder Frucht noch sonstige Spielereien zulässt? Reduce to the max, hieß es ja mal.

Reduziert wurde für mich allerdings damit auch der Spaß. Und Komissar Schimanski, mit seiner zur Schau getragenen Zerknirschtheit, wollte ich noch nie werden. Ich mag trockene Düfte, ich mag trockenen Humor, aber das eine oder andere Spritzerchen frivoler Fruchtigkeit darf es trotzdem sein.

Ich jedenfalls lass den Schimanski in seiner angesüßten Ruhrpott-Romantik nun alleine stehen und ziehe die geweihräucherte Lederjacke aus.

Fazit: Fast schon langweilig.
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