Top Rezension
Markt
Gemüsestand auf einem Wochenmarkt. Nicht der laute orientalische Bazar, nicht der asiatische fremd-exotische Markt, sondern der deutsche bondenständige Wochenmarkt einer mittleren Stadt an einem etwas verregneten Herbsttag. Am Gemüsestand steh ich also und suche gerade eine nette Sellerie aus. Ganz vertieft in die feilgebotenen Knollen, hör ich plötzlich neben mir eine attraktive, ein klein wenig rauchige Männerstimme: „Basilikum. Bitte geben sie mir gleich 10 Bund.“
10 Bund Basilikum? Was kocht denn der? Ah.. er wird wohl ein Pesto machen.
„Rote Paprika. 5 oder 6. Ach was… geben Sie mir gleich ein Dutzend.“
Ein Dutzend rote Paprika? Hä? Jetzt blicke ich auf und schau mir den Mann mal an. Oh… mindestens 9 von 10 Punkten. Ich verliere jegliches Sellerieinteresse.
„Und ein paar Zitronen noch. Ah… und eine dieser wunderschönen Aprikosen dort.“
Er zahlt, nimmt seinen Einkauf entgegen und packt die Menge in seinen Bastkorb. Ich trete einen Schritt näher.
In seinem Korb ist schon ein riesiger, herrlicher Strauß tiefroter Rosen. Er nimmt ihn kurz raus, um Platz für das ganze Gemüse zu schaffen, dabei erhasche ich einen Blick auf ein Stäußchen getrockneten Lavendel und ein paar Gewürztütchen.
Ich trete ganz nah an ihn heran, schließe die Augen und nehme alle Luft um ihn herum, allen Duft, auf. So viel ich kann, so viel in meine Nase geht.
Oh mein Gott, wie herrlich! Wie voll und reich und köstlich und männlich und begehrenswert! Ja, ich bin verliebt. Nicht auf den ersten Blick, sondern aufs erste Riechen. Wie wundervoll! Ich will mehr und nehme noch eine Nase. Noch mehr! Ich inhaliere diese souveräne Fülle. Ja! Ja ich will….
Ich mache die Augen wieder auf und…
… er ist schon weg.
Dieser Duft hat tatsächlich alles, was in der Duftpyramide zu lesen ist. Einiges sehr deutlich und klar wahrnehmbar. Er fängt delikat mit einer saftigen, leicht bitteren tiefdunkelschwarzgrünen Basilikumnote an, gleich darauf und dazu kommt eine scharfsüße Papika. Jetzt ist dieser Duft bereits voll und satt. Die Paprikanote mit ihrer feinen Entourage von Zitrone und ersten Gewürznoten entspricht der zweite Stufe nach dem von mir sehr geschätzten Poivre Piquant von L´Artisant, allerdings tiefer gehend, substanzieller. Der Basilikum macht etwas Platz für einen gelben Fruchtkick. Dann ist das Feld bereitet für eine sehr reiche Rose und einen kräftigen Lavendel. Ich bin eigentlich weder Rosen- noch Lavendelfan, aber hier bestricken und betören die beiden und ergänzen sich perfekt vor diesem reichen und bunten Hintergrund. Noch mehr Gewürz. Der Wachholder, der zuerst nur ahnbar war, kommt jetzt bestimmend dazu. Er gibt, zusammen mit Zeder, dem ganzen Kühle, bevor es zu suppig werden könnte. Die Basis ist sehr Ambra-Moschus-fluffig. Animalisch, ja, aber luftig bei aller Süße, die sich jetzt breit macht.
Sehr, sehr schön.
Der Duft ist in meiner Nase eher für (verdammt gut aussehende und gut kochende) Männer. Das Riesenspektrum, das er mit seinen Einzelnoten abruft, fügt sich, nach schöner erster Aufregung, zu einem harmonischen Gesamteindruck, der unglaublich appetitlich ist (und damit meine ich jetzt nicht einen Gourmandaspekt).
10 Bund Basilikum? Was kocht denn der? Ah.. er wird wohl ein Pesto machen.
„Rote Paprika. 5 oder 6. Ach was… geben Sie mir gleich ein Dutzend.“
Ein Dutzend rote Paprika? Hä? Jetzt blicke ich auf und schau mir den Mann mal an. Oh… mindestens 9 von 10 Punkten. Ich verliere jegliches Sellerieinteresse.
„Und ein paar Zitronen noch. Ah… und eine dieser wunderschönen Aprikosen dort.“
Er zahlt, nimmt seinen Einkauf entgegen und packt die Menge in seinen Bastkorb. Ich trete einen Schritt näher.
In seinem Korb ist schon ein riesiger, herrlicher Strauß tiefroter Rosen. Er nimmt ihn kurz raus, um Platz für das ganze Gemüse zu schaffen, dabei erhasche ich einen Blick auf ein Stäußchen getrockneten Lavendel und ein paar Gewürztütchen.
Ich trete ganz nah an ihn heran, schließe die Augen und nehme alle Luft um ihn herum, allen Duft, auf. So viel ich kann, so viel in meine Nase geht.
Oh mein Gott, wie herrlich! Wie voll und reich und köstlich und männlich und begehrenswert! Ja, ich bin verliebt. Nicht auf den ersten Blick, sondern aufs erste Riechen. Wie wundervoll! Ich will mehr und nehme noch eine Nase. Noch mehr! Ich inhaliere diese souveräne Fülle. Ja! Ja ich will….
Ich mache die Augen wieder auf und…
… er ist schon weg.
Dieser Duft hat tatsächlich alles, was in der Duftpyramide zu lesen ist. Einiges sehr deutlich und klar wahrnehmbar. Er fängt delikat mit einer saftigen, leicht bitteren tiefdunkelschwarzgrünen Basilikumnote an, gleich darauf und dazu kommt eine scharfsüße Papika. Jetzt ist dieser Duft bereits voll und satt. Die Paprikanote mit ihrer feinen Entourage von Zitrone und ersten Gewürznoten entspricht der zweite Stufe nach dem von mir sehr geschätzten Poivre Piquant von L´Artisant, allerdings tiefer gehend, substanzieller. Der Basilikum macht etwas Platz für einen gelben Fruchtkick. Dann ist das Feld bereitet für eine sehr reiche Rose und einen kräftigen Lavendel. Ich bin eigentlich weder Rosen- noch Lavendelfan, aber hier bestricken und betören die beiden und ergänzen sich perfekt vor diesem reichen und bunten Hintergrund. Noch mehr Gewürz. Der Wachholder, der zuerst nur ahnbar war, kommt jetzt bestimmend dazu. Er gibt, zusammen mit Zeder, dem ganzen Kühle, bevor es zu suppig werden könnte. Die Basis ist sehr Ambra-Moschus-fluffig. Animalisch, ja, aber luftig bei aller Süße, die sich jetzt breit macht.
Sehr, sehr schön.
Der Duft ist in meiner Nase eher für (verdammt gut aussehende und gut kochende) Männer. Das Riesenspektrum, das er mit seinen Einzelnoten abruft, fügt sich, nach schöner erster Aufregung, zu einem harmonischen Gesamteindruck, der unglaublich appetitlich ist (und damit meine ich jetzt nicht einen Gourmandaspekt).
7 Antworten


;-) Und toller Comment! :-)