25.10.2010 - 16:56 Uhr

Baux
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Baux
Top Rezension
Charmebolzen
Heute Morgen nach dem Duschen ließ ich das Handtuch auf den Boden fallen, schritt ins Duftzimmer und legte Classic 1920 an. Ich schloss die Augen und nahm einen Zug.
Dann machte ich sie wieder auf und lächelte. Der saubere Charme heller Gewürze umflog mich. Ich schlüpfte in mein weißes Jacques-Britt-Hemd und zog aus der Schublade die smaragdfarbenen Manschettenknöpfe. Der dunkelgraue Tom-Ford-Anzug war grad aus der Reinigung zurück und würde reichen.
Bevor ich mich auf den Weg machte, gab ich meiner Liebsten einen Kuss und ließ sie schlafen (ihr Shooting war ja erst um 11). Als ich das Haus verließ, blinzelte ich der Herbstsonne entgegen und schaute auf die Uhr. Da mir noch Zeit blieb, schlenderte ich über den Markt. Ich wollte gar nichts kaufen, sondern nur diesen Weg zur Arbeit nehmen.
Fremde Frauen lehnten sich nahe an mich heran und inhalierten meinen Wohlgeruch. Vor mir bildete ich eine Gasse, und die Menschen warfen mir Basilikum und Wacholder zu Füßen. Junge Mütter streckten mir ihre Kinder entgegen, damit ich sie segne. Ältere Damen baten mich, ihr Schwiegersohn zu werden. Mir wurde das unheimlich. Ich verließ den Markt, während die Frauen mir mit Selleriesträußen hinterherwinkten und der Applaus langsam erstarb.
Da man mir bei der Arbeit sofort einen Tag frei gab und natürlich die Gehaltserhöhung, über die wir gesprochen hatten, suchte ich ein Café auf, um etwas zu entspannen. Während ich meinen Kaffee genoss, betraten zwei Studentinnen den Laden und bestellten zwei Latte. Obwohl noch andere Plätze frei waren, fragten sie, ob sie sich dazusetzen dürften. Ich hatte nichts dagegen, und die beiden suchten sofort das Gespräch. Dass ich als Pharmalobbyist tätig bin, fanden sie sehr sympathisch. Und auch auf die Robbenjagd wollten sie mich nur zu gern begleiten.
Als sie anfingen zu streiten, wer von ihnen nun die festeren Brüste hätte, bin ich doch lieber gegangen.
Als ich die Augen wieder aufmachte, küsste mich meine Liebste auf die Wange und sagte: „Du riechst gut.“
Schön, wenn man die richtige Perspektive hat.
Dann machte ich sie wieder auf und lächelte. Der saubere Charme heller Gewürze umflog mich. Ich schlüpfte in mein weißes Jacques-Britt-Hemd und zog aus der Schublade die smaragdfarbenen Manschettenknöpfe. Der dunkelgraue Tom-Ford-Anzug war grad aus der Reinigung zurück und würde reichen.
Bevor ich mich auf den Weg machte, gab ich meiner Liebsten einen Kuss und ließ sie schlafen (ihr Shooting war ja erst um 11). Als ich das Haus verließ, blinzelte ich der Herbstsonne entgegen und schaute auf die Uhr. Da mir noch Zeit blieb, schlenderte ich über den Markt. Ich wollte gar nichts kaufen, sondern nur diesen Weg zur Arbeit nehmen.
Fremde Frauen lehnten sich nahe an mich heran und inhalierten meinen Wohlgeruch. Vor mir bildete ich eine Gasse, und die Menschen warfen mir Basilikum und Wacholder zu Füßen. Junge Mütter streckten mir ihre Kinder entgegen, damit ich sie segne. Ältere Damen baten mich, ihr Schwiegersohn zu werden. Mir wurde das unheimlich. Ich verließ den Markt, während die Frauen mir mit Selleriesträußen hinterherwinkten und der Applaus langsam erstarb.
Da man mir bei der Arbeit sofort einen Tag frei gab und natürlich die Gehaltserhöhung, über die wir gesprochen hatten, suchte ich ein Café auf, um etwas zu entspannen. Während ich meinen Kaffee genoss, betraten zwei Studentinnen den Laden und bestellten zwei Latte. Obwohl noch andere Plätze frei waren, fragten sie, ob sie sich dazusetzen dürften. Ich hatte nichts dagegen, und die beiden suchten sofort das Gespräch. Dass ich als Pharmalobbyist tätig bin, fanden sie sehr sympathisch. Und auch auf die Robbenjagd wollten sie mich nur zu gern begleiten.
Als sie anfingen zu streiten, wer von ihnen nun die festeren Brüste hätte, bin ich doch lieber gegangen.
Als ich die Augen wieder aufmachte, küsste mich meine Liebste auf die Wange und sagte: „Du riechst gut.“
Schön, wenn man die richtige Perspektive hat.
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