Allure Homme Sport Eau Extrême 2012

ScentBubble
23.01.2021 - 05:40 Uhr
8
Preis
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9.5
Duft

Immer diese Immergeher...

wird sich der eine oder andere Duftliebhaber denken, wenn er aus seiner Nische heraus auf das breite Angebot der Düfte schaut, die einfach zu jedem Anlass, zu jeder Jahreszeit und idealerweise auch durch jede Altersgruppe getragen werden können. Ob Kritiker oder nicht: Man muss Chanels Allure Homme Sport Eau Extrême zugestehen, dass er zu eben diesen flexiblen Düften gehört. „Gehasst, Verdammt, Vergöttert“ heißt es beim gleichnamigen Song der Onkelz. In gewisser Weise trifft diese Bewertung auch auf AHSEE – wie man ihn zumeist abkürzt – zu. Ich möchte im Folgenden den Versuch unternehmen, den interessierten Duftfreund etwas vertrauter mit ihm zu machen und hoffe sehr, dass mir dies auch gelingt.

Schon mit einem Blick auf die lancierte Duftpyramide wird deutlich, dass es sich um einen variablen und gemeinhin gefälligen Duft handeln muss. Mehr zum Lesen und Beurteilen eines Duftes nach seiner Pyramide findet ihr im Übrigen im „Liest sich gut.“-Blog der bezaubernden Mari(ellaMmmh) sowie in der dazugehörigen Antwortsektion.

Da hätten wir also zunächst Mandarine und auch Minze. Beide Duftnoten sorgen vor allem im Opening für ein gerüttelt Maß an Erfrischung und Durchhaltevermögen bei hohen, auch höchstsommerlichen Temperaturen. Der Duft kann sogar im Gym getragen werden, ohne in irgendeiner Weise negativ aufzufallen, ganz im Gegenteil. Im weiteren Duftverlauf verabschiedet sich die Mandarine. Spätestens in der Basis bleibt lediglich die Minze erhalten und sorgt für ein sehr angenehmes Frischegefühl.

Die zweite Schlüsselnote von AHSEE ist der Pfeffer. Dieser sorgt ebenfalls für eine würzige Frische, jedoch auch für etwas Kante, und bildet den olfaktorischen Gegenpol zu den frischen Noten, vor allem aber zur dritten wichtigen Duftnote, die bis in die Basis hinein erhalten bleibt: Die Tonkabohne.

Vanillig, süß und bei diesem Duft ausgesprochen cremig kommt sie daher. Sie ist für den einladenden, einschmeichelnden und gefälligen Grundcharakter des Duftes verantwortlich. Darüber hinaus bietet sie auch dem anderen Extrem der Lufttemperaturskala die Stirn, nämlich strenger winterlicher Kälte. Ohne sie wäre dem Duft das gleiche Schicksal beschieden wie den allermeisten anderen Freshies, die von extremer Kälte schlichtweg gefressen werden.

Das Ergebnis der vier Hauptprotagonisten ist ein sportlicher, frischer, sauberer, leicht süßer und im Drydown sehr weicher und cremiger Duft – ein klassischer Immergeher.

Etwas Wichtiges zur Performance: AHSEE strahlt in den ersten ein bis zwei Stunden stark ab, nahezu opulent. Danach wird er zurückhaltender und ist auf halbe Armlänge wahrnehmbar. Jedoch: Der Pfeffer sorgt bei dem einen oder anderen Träger dafür, dass die Nase duftblind wird. Seid euch gewiss: Eure Mitmenschen können den Duft locker, wirklich ganz locker acht Stunden nach dem Auftragen wahrnehmen, vor allem den Duftschleier. Diese Aussage basiert auf einem validen Testergebnis!

Der Flakon – nun ja. Einfach und irgendwie doch edel, würde ich sagen – dies ist sicher Geschmackssache. Ich persönlich hätte auch gut mit einer massiven Magnetkappe leben können, wie man sie bei anderen Chanel-Düften vorfinden kann, aber die mit einem Klick schließende Plastikkappe tut es auch. Darüber hinaus halte ich es für vorteilhaft, wenn man sich ohne besondere Maßnahmen ein schnelles Bild vom Füllzustand machen kann. Transparente Flakons sind hier meines Erachtens von Vorteil – aber dies ist gewiss Jammern auf hohem Niveau.

Wer also einen äußerst flexiblen Duft sucht, den er beispielsweise im Gym und nach dem Training auflegen kann, um sofort im Anschluss zu einem Date mit der Person seines Herzens fahren zu können, und zwar das gesamte Jahr über, ist hier sehr gut aufgehoben. Ach ja, dies richtet sich an alle Geschlechter; ich halte AHSEE für unisex.

Gebt ihm eine Chance und probiert ihn aus!

Danke für’s Lesen!
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