Serenissima
23.01.2024 - 12:02 Uhr
12
Sehr hilfreiche Rezension
7
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft

mystischer Rauch und Ingwer-Feuer

Ein kleines Gläschen mit fein geriebenem Drachenblut steht noch zwischen meinem Räuchergut im Schrank; gern habe ich dessen Rauch zum Reinigen und Klären der Sinne benutzt.
Denn Drachenblut öffnet die „inneren“ Fenster weit, um durchzulüften und öffnet dann die Türen für Neues, Wertvolles und Wohltuendes.

Tief dunkelrot erinnert dieses mystische Harz in jeder Form der Verarbeitung an Safran und deshalb wundert es mich auch nicht, dass dieses wertvolle Gewürz als Bestandteil und Partner des Duftes „Sangue“ der Marke CinisLabs deutlich im Auftakt erscheint:
So raucht und knistert diese Duftkomposition schon gleich nach dem Auftragen und Sichentfalten.
Ein bisschen dumpf kommen die beiden Duftnoten daher, deshalb sorgt die Zugabe der spritzigen, leicht bissigen Hitze des Ingwers für ein angenehm wärmendes Feuer: Das Blut fließt so schneller und die Sinne sind so bereit das aufzunehmen, was den kreativen Köpfen einfiel.
Wenn die Flüssigkeit meiner Abfüllung auch im erstaunlich leuchtenden Orange erscheint, bleibt diese Komposition doch im dunklen Duftbereich, wozu schon das edle Palisanderholz (wie großartig machten sich dessen meist polierte Flächen in den siebziger Jahren in den kompakten Schrankwänden) und würzig reiches, nicht zu schmutziges Oud beitragen und für orientalischen Touch und Magie sorgen.

„Mehr Aromatherapie als Parfum“: Das ist mein Fazit zu „Sangue“ und deshalb trage ich auch gern einige Tröpfchen davon, wenn ich merke, dass sich mein innerer Feigling wieder einmal auf die Hinterfüße und somit querstellt.
Das ist einfacher als ein komplettes Räucherwerk aufzubauen und die Wirkung ähnelt diesem erstaunlich.

„Sangue“ ist eine interessante und außergewöhnliche, ja: sogar schöne Kreation und auf jedem Fall einen Versuch wert.
Und keine Angst: Dieses Duftkunstwerk lockt mit Sicherheit keine Vampire an!
6 Antworten