Wonderwood Comme des Garçons 2010

… That was before the black woods
Closed their dying leaves behind us
That was before we took these backwards Roads
To where no one would find us
To wash the blood off of our hands
There is nothing more to see …

Ein wunderschöner Song, wie gemacht für „Wonderwood“. Wie weit geht die Liebe zu einem Duft, zu dem Gefühl, was er in uns hervorruft, auch wenn es uns keine Anerkennung und keine Komplimente einbringt? CdG gehen recht weit mit ihren Düften, die meisten besitzen eine metallische Kühle und ein ästhetisches Konzept, was dem alltäglichen Leben abgewandt erscheint, so auch dieser Wald. Es ist ein nordischer Winterwald in Regionen, wo selten die Sonne zu sehen ist, wo die schwarzen, hohen Stämme in einen kahlen Himmel ragen und eine Art Kathedrale des eisigen Schweigens bilden. Eine Kathedrale, wo man Ruhe und Kühle und Stille finden kann, aber auch das Zurückgeworfensein auf sich selbst ertragen können muss. Der Duft hat etwas Strenges und Abweisendes, der Weihrauch dominiert auf meiner Haut, zusammen mit dem Holz, sonst ist nichts waldiges ala Sträucher oder Beeren oder gar Blümchen zu finden. Und doch, ich liebe diesen Duft! Er erinnert mich ein wenig an den ebenso geliebten Kyoto, vermischt mit der metallischen Note von CdG 2. Möchte man so riechen? Aber ja! Ihn zu tragen ist eine Art innerer Einkehr und Weite und Stille, vielleicht auch ein Statement, wenn es schon um die Außenwirkung gehen soll, meines Erachtens nach thematisiert dieser Duft aber das Innen und er hat die Schönheit eines strengen japanischen Gartens, ohne Schnickschnack. Das kann man mögen oder auch nicht.