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Top Rezension
Ausgewogen zwischen warmerdig, behaglich holzig und etwas mineralisch
2013 schrieb ich zu "Bois du Portugal" bereits einen etwas schmälernden Kommentar, kam auf zu viel "altväterlich süßliche Holzigkeit" zu sprechen, tat mich mit dem Creed-Klassiker durchaus schwer. Bei einer Neuvorlage nun, aus einem definitiv frischen Flakon, muss ich den damaligen Eindruck erkennbar relativieren.
(Vielleicht liegt es bei Creed auch manchmal schlicht an der etwas mangelhaften Flakonlebensdauer ihrer Düfte, bei mir bekommen sie nach 3-4 Jahren spätestens oft so eine leichte Ermüdungserscheinung, um nicht gar von Schalheit zu sprechen.)
Nun, das "portugiesische Holz" sagt mir mittlerweile doch durchaus zu. Vielleicht liegt es auch an meinen 6 Jahren mehr Reifung, aber im Portfolio der Marke besetzt dieser Duft doch eine erkennbare Daseinsberechtigung.
Im Auftakt vielleicht immer noch etwas speziell, was wohl am intensiven Lavendel liegen mag, der sich in Kombi mit dem Zedernholz und dem bereits sich etwas mineralisch-balsamisch durchwühlenden Ambra etwas zuspitzt.
Nach 5 Minuten ist aber alles durchaus wohl austariert, der Lavendel ein wenig gezähmt, und das, was ich damals als "altväterlich" bezeichnet hatte, würde ich nun eher mit einer sehr behaglichen, fast umarmend wohlig-holzigen Atmosphäre beschreiben. Daran merkt man dann doch einmal mehr, wie leicht per se neutrale Begriffe sich stimmungsmäßig aufladen mögen bzw. wie stark das eigene Grundbefinden alles Äußere (auch verfälschend) vereinnahmt.
Nach rund 20 Minuten ist "Bois du Portugal" in seiner Herzphase angekommen, für mich der besten bei diesem Duft.
Die Ambra hat sich kuschelig ausgebreitet, das Holz grundiert maskulin-würzig, Lavendel steht erkennbar, aber weich und mild-ätherisch im Hintergrund und der Duft wird von einer ausgewogen warmerdigen, beruhigenden Aura getragen. Ich muss es eingestehen. :-)
(Vielleicht liegt es bei Creed auch manchmal schlicht an der etwas mangelhaften Flakonlebensdauer ihrer Düfte, bei mir bekommen sie nach 3-4 Jahren spätestens oft so eine leichte Ermüdungserscheinung, um nicht gar von Schalheit zu sprechen.)
Nun, das "portugiesische Holz" sagt mir mittlerweile doch durchaus zu. Vielleicht liegt es auch an meinen 6 Jahren mehr Reifung, aber im Portfolio der Marke besetzt dieser Duft doch eine erkennbare Daseinsberechtigung.
Im Auftakt vielleicht immer noch etwas speziell, was wohl am intensiven Lavendel liegen mag, der sich in Kombi mit dem Zedernholz und dem bereits sich etwas mineralisch-balsamisch durchwühlenden Ambra etwas zuspitzt.
Nach 5 Minuten ist aber alles durchaus wohl austariert, der Lavendel ein wenig gezähmt, und das, was ich damals als "altväterlich" bezeichnet hatte, würde ich nun eher mit einer sehr behaglichen, fast umarmend wohlig-holzigen Atmosphäre beschreiben. Daran merkt man dann doch einmal mehr, wie leicht per se neutrale Begriffe sich stimmungsmäßig aufladen mögen bzw. wie stark das eigene Grundbefinden alles Äußere (auch verfälschend) vereinnahmt.
Nach rund 20 Minuten ist "Bois du Portugal" in seiner Herzphase angekommen, für mich der besten bei diesem Duft.
Die Ambra hat sich kuschelig ausgebreitet, das Holz grundiert maskulin-würzig, Lavendel steht erkennbar, aber weich und mild-ätherisch im Hintergrund und der Duft wird von einer ausgewogen warmerdigen, beruhigenden Aura getragen. Ich muss es eingestehen. :-)
6 Antworten
Remmus vor 6 Jahren
Ich erlebe den Duft genauso, wie Du ihn beschrieben hast. Toller Kommentar. Hilfreich und Pokal.
Zauber600 vor 6 Jahren
Geht doch ;-) Finde ich gut daß Du Deinen damaligen in einem Kommentar abgehandelte Eindruck berichtigst. Bei mir fängt das auch langsam an das mit geschulterer Nase/mehr Dufterfahrung die Eindrücke ändern. Pokälsche dafür!
ivko vor 6 Jahren
Schön! ...es sei dir verziehen. ;)
Kepla vor 6 Jahren
Sehr treffend beschrieben. Ich empfinde das „Altväterliche“ auch als angenehm und behaglich — wie Kellner besonders an grauen Tagen. Die Umwelt teilt diese Einschätzung nicht — noch nicht.
FvSpee vor 6 Jahren
Schön, dass du einen Zugang zu diesem Duft gefunden hast. Ich finde ihn (jetzt) sehr gut von dir getroffen; ich habe ihn kürzlich getestet und war ebenfalls durchaus angetan.
Kellner vor 6 Jahren
Ich freue mich sehr über die Aktuallisierung des Kommentars. Und auch über die Anhebung. Für mich ein Duft, der graue Regentage aufhellen kann.

