Royal Oud 2011

HIRH
25.09.2020 - 22:44 Uhr
12
Sehr hilfreiche Rezension
8
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8
Duft

Mit dem Zweiten riecht man besser

Bei meinem letzten Einkauf in der Nischen-Parfümerie meines Vertrauens durfte ich mir mal wieder selber aussuchen, welche Proben ich so mitnehmen möchte. Als ich erspähte, dass auch Creed-Proben verfügbar sind, dachte ich mir, ich nehme mal eine Royal Oud-Probe mit.

Ich hatte über diesen Duft in Vorhinein eigentlich nur gutes gehört. Eine klassische DNA mit Oud, die auch im Sommer tragbar ist. Vorweg: Diesem Anspruch wird der Duft nach meinem Empfinden durchaus gerecht. In meinem Statement habe ich hier zunächst aus dem Ersteindruck heraus auf Parallelen zu AdP's Oud gezogen. Aber da hat mich der Ersteindruck definitiv getäuscht. Allerdings: von Anfang an!

Der Duft startet mit zitrischen Noten, die sich recht schnell auf ein Zedern-Bett setzen. Die leichten Zitrusnoten verfliegen aber erst nach einer bis zwei Stunden, nicht schon mit dem Auftritt der Zeder.

Dann wird der Duft etwas cremiger, weiterhin auf der Zedernholzbasis. Nicht ohne eine gewisse Leichtigkeit, aber keine Übertriebene.

Und so verweilt der Duft schier endlos auf der Haut, bis zum nächsten Morgen oder eher bis zur nächsten Dusche. Die Haltbarkeit ist hier nach meinem Empfinden definitiv unterbewertet. Die Sillage ist ob der klassischen DNA nicht allzu aufdringlich, ohnehin nicht weltmeisterlich. Aber durchaus vorhanden.

Der Ein oder Andere fragt sich beim Lesen sicherlich zu Recht, warum ich hier überhaupt nicht auf die Basisnoten eingehe. Das liegt daran, dass sie für mich nicht existieren. Ich bin "Oud-Experte" und Liebhaber orientalischer Düfte. Ich weiß, wie Moschus riecht. Ich weiß, wie Oud riecht. Ich weiß, wie Sandelholz riecht. Nichts hiervon rieche ich in Creed's Royal Oud. Auch nicht im Dry-Down. Ein passenderer Name wäre Royal Cedar gewesen. Denn mit Oud hat dieser Duft beim besten Willen nichts zu tun!

Das macht ihn auch anders als die AdP-Oud-"Reihe". Denn die basiert auf Oud und nicht auf Zedernholz und das macht im Drydown tatsächlich einen größeren Unterschied. Lediglich die Kopfnoten sind ähnlich zitrisch.

Fazit: Eine klassische Zitrus-Holz-DNA, toll gemacht. Aber leider Etikettenschwindel. Trotzdem so schön, dass ich mir vorstellen könnte, den Duft zu kaufen. Aber erstmal stehen definitiv andere Düfte bei mir auf der Liste. Cheers!
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