Boston Ivy D.S. & Durga 2011

„Boston Ivy“ ist tatsächlich mein erster Blindkauf.

Was sprach dafür?

1. Die Duftnote Efeu, die z. B. auch in „Eau de Lierre“ von Diptyque, einem meiner Lieblingsdüfte, beinhaltet ist,
2. die Duftnote Klee, die u. a. in „Trèfle Pur“ von Atelier Cologne enthalten ist, einem ebenfalls von mir sehr geschätzten Duft,
3. die Tatsache, dass mit der Schließung von Sündhaft in München die einzige Bezugsquelle in Deutschland schwinden wird,
4. der damit einhergehende reduzierte Preis,
5. das ansprechende Äußere der Düfte und die insgesamt interessante Aufmachung der Marke an sich,
6. die Tatsache, dass ich bereits einige Düfte von D. S. & Durga getestet und für interessant befunden hatte.

Was sprach dagegen?

1. Die maritimen Noten, die nicht zu meinen Favoriten gehören.

Alles in allem ein eher geringes Risiko, obwohl die Tücke ja bekanntlich im Detail liegt.

Ein paar Sekunden nach dem Auftragen entfaltet sich die ganze Magie von „Boston Ivy“: GRÜN! Blattgrün in Fülle! Das Efeublatt! Herb, leicht bitter, krautig und sehr aromatisch, mit einer schönen Würze unterlegt, dabei aber auch dezent mit frischen Zitrusnoten und einer leichten Holzigkeit versehen, ein wenig auch an Lavendelblätter erinnernd, ein traumhafter Blattgründuft.

Nach einer Weile gesellen sich die maritimen Noten dazu, die dem Duft tatsächlich eine Salzigkeit verleihen, die erstaunlich gut zu dem Blattgrün passt. Dann lässt die Krautigkeit leider etwas nach, der Duft bleibt aber trotzdem sehr schön: immer noch grün, frisch, salzig, ungewöhnlich und raffiniert.

Im weiteren Verlauf wird das Eichenmoos dominanter, der Duft verliert ein wenig das Besondere, aber nicht seine Schönheit, er wird im landläufigen Sinn gefälliger.

Fazit: Es hat sich gelohnt, ein Risiko einzugehen, oder auch: No Risk, No Fun!