09.04.2015 - 17:36 Uhr

Mustang69
98 Rezensionen

Mustang69
Top Rezension
13
Fein ausgebauter Hedonist
1990 Barao de Vilar. Ein lohfarbener, single harvest Colheita Portwein, 21 Jahre in Eichenfässern ausgebaut und anschließend in Flaschen abgefüllt. Geschmacklich jedes Mal eine Offenbarung, dicht und feinfruchtig zugleich, anhaltend im Abgang, Noten von Dörrobst, Karamell und Vanille. Ich bin weit davon entfernt, auf allen Gebieten Erhabenheit und Qualität zu predigen, aber wer sich lediglich auf günstige Spirituosen im Supermarkt limitiert, verlässt diese Welt leider uninformiert.
Ähnliches muss wohl auch Jerome Epinette bei der Ausarbeitung von Bois Bourbon durch den Kopf gegangen sein, schließlich ist das, was einen hier an Aromenspiel empfängt, schlicht als außerordentlich zu bezeichnen. Die alkoholischen Noten zu Beginn sind voluminös und fruchtig, rubinrote Waldbeeren vermengen sich mit malzigem, bernsteinfarbenem Whiskey und Cognac. Der Duft ist in dieser Phase cremig und würzig zugleich, deutlich setzt der Safran seine Akzente. Das ebenfalls zu vernehmende, dezent angerauchte Leder erinnert mich in der Machart etwas an “Bentley for Men Intense”, der im Übrigen nicht besonders gut wegkam bei mir. Dies war aber vorwiegend der Penetranz des Duftes geschuldet und weniger der Komposition an sich. In diesem Fall ist das Leder aber vorbildlich in das Gesamtkonzept integriert, sehr präsent zu Beginn und merklich runtergedimmt im weiteren Verlauf.
Nach etwa zwei Stunden wandelt sich das Duftbild, ein beiges Colorit überwiegt nun und behagliche, pudrige Wärme, leicht staubig, ergänzt sich wunderbar mit Nuancen von Mandelmilch, Kirsche und Vanille. Das gourmandige Spektrum ist wohl dem Heliotrop geschuldet, der sich seinen Auftritt teilt mit Zimt (all seiner Kanten beraubt) und Rose (matt und hell).
Im letzten Drittel wird Bois Bourbon sehr hautnah, ein angenehmer Schachzug, einem Overkill geschickt vorweggreifend. Gleichzeitig erhält der Duft ein wenig seiner Schärfe zurück, der Zimt fährt noch einmal etwas die Krallen aus, feinwürzig wird ein Abgleiten in allzu seichte Gewässer verhindert. Insgesamt ein hedonistisches Meisterwerk auf hohem Niveau. Schwelgen ist erlaubt und erwünscht.
Ähnliches muss wohl auch Jerome Epinette bei der Ausarbeitung von Bois Bourbon durch den Kopf gegangen sein, schließlich ist das, was einen hier an Aromenspiel empfängt, schlicht als außerordentlich zu bezeichnen. Die alkoholischen Noten zu Beginn sind voluminös und fruchtig, rubinrote Waldbeeren vermengen sich mit malzigem, bernsteinfarbenem Whiskey und Cognac. Der Duft ist in dieser Phase cremig und würzig zugleich, deutlich setzt der Safran seine Akzente. Das ebenfalls zu vernehmende, dezent angerauchte Leder erinnert mich in der Machart etwas an “Bentley for Men Intense”, der im Übrigen nicht besonders gut wegkam bei mir. Dies war aber vorwiegend der Penetranz des Duftes geschuldet und weniger der Komposition an sich. In diesem Fall ist das Leder aber vorbildlich in das Gesamtkonzept integriert, sehr präsent zu Beginn und merklich runtergedimmt im weiteren Verlauf.
Nach etwa zwei Stunden wandelt sich das Duftbild, ein beiges Colorit überwiegt nun und behagliche, pudrige Wärme, leicht staubig, ergänzt sich wunderbar mit Nuancen von Mandelmilch, Kirsche und Vanille. Das gourmandige Spektrum ist wohl dem Heliotrop geschuldet, der sich seinen Auftritt teilt mit Zimt (all seiner Kanten beraubt) und Rose (matt und hell).
Im letzten Drittel wird Bois Bourbon sehr hautnah, ein angenehmer Schachzug, einem Overkill geschickt vorweggreifend. Gleichzeitig erhält der Duft ein wenig seiner Schärfe zurück, der Zimt fährt noch einmal etwas die Krallen aus, feinwürzig wird ein Abgleiten in allzu seichte Gewässer verhindert. Insgesamt ein hedonistisches Meisterwerk auf hohem Niveau. Schwelgen ist erlaubt und erwünscht.
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