Attaquer Le Soleil - Marquis de Sade Etat Libre d'Orange 2016
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Sehr hilfreiche Rezension
Waldspaziergang mit unkeuschen Gedanken
Ich kann kaum fassen, dass diese Duftkomposition nur auf einem Inhaltsstoff beruhen soll; so facettenreich und voluminös kommt Attaquer Le Soleil daher. Andererseits existiert auch eine in-sich-stimmige Kohärenz der Aromenentfaltung, weshalb hier mit einer einfachen, aber doch wirkungsvollen Formel eigentlich alles richtig gemacht wurde.
Allegorisch liegt dem Parfum eine deutliche Thematik zugrunde, die nicht etwa D.A.F. de Sade oder dessen zweifelhaften, prosaischen Erzeugnissen Tribut zollt, sondern deutliche Assoziationen von einem wunderschönen, mystischen Nadelwald hervorruft.
Die Note, welche als allgegenwärtiges Fixativ den Duft zusammenhält, ist das Labdanum der Zistrose. So entstehen in der Kopfnote zunächst Klänge von öligem Baumharz und süffig-süßem Waldhonig. Sofort nimmt das belebende Nadelbaumaroma, gefolgt von würzigen Kräutern die Herznote ein, welche sich daraufhin warm und konsequent in balsamischem Amber entfaltet. Eine natürliche, nicht-störende Animalik ist im Hintergrund durchaus vorhanden; sie verleiht dem Duft aber eine sinnliche Härte. Auch angedeuteter Weihrauch ist wahrzunehmen.
Nach einer längeren Entwicklung tritt eine würdevolle Zeder auf, wodurch sich das Waldspektrum um leicht gummiartiges, altes Holz erweitert. Der vormals fast überwältigende Duft wird zart und gemütlich.
Allegorisch liegt dem Parfum eine deutliche Thematik zugrunde, die nicht etwa D.A.F. de Sade oder dessen zweifelhaften, prosaischen Erzeugnissen Tribut zollt, sondern deutliche Assoziationen von einem wunderschönen, mystischen Nadelwald hervorruft.
Die Note, welche als allgegenwärtiges Fixativ den Duft zusammenhält, ist das Labdanum der Zistrose. So entstehen in der Kopfnote zunächst Klänge von öligem Baumharz und süffig-süßem Waldhonig. Sofort nimmt das belebende Nadelbaumaroma, gefolgt von würzigen Kräutern die Herznote ein, welche sich daraufhin warm und konsequent in balsamischem Amber entfaltet. Eine natürliche, nicht-störende Animalik ist im Hintergrund durchaus vorhanden; sie verleiht dem Duft aber eine sinnliche Härte. Auch angedeuteter Weihrauch ist wahrzunehmen.
Nach einer längeren Entwicklung tritt eine würdevolle Zeder auf, wodurch sich das Waldspektrum um leicht gummiartiges, altes Holz erweitert. Der vormals fast überwältigende Duft wird zart und gemütlich.
4 Antworten

Super beschrieben, die sinnliche Härte passt genau.

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Sehr schön nuancierter Kommenatr zum offenbar besonders raffiniert komponierten Soliflor(?) !

Für die Überschrift gibt es einen Extrapokal. ?

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Zack. Jetzt haste mich neugierig gemacht.