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Top Rezension
Die "Angst" vor der einen Duftnote
Bevor ich mich Guerlains "Exklusivling" widme, möchte ich nochmals meinen Dank gegenüber "Aika1547" zum Ausdruck bringen, die mir diesen zum Testen - neben drei weiteren interessanten Düften wohlgemerkt - zukommen ließ. Ich habe mich sehr gefreut, da ich aktuell die teure Maison Christian Dior-Reihe ein wenig teste und Guerlains "exklusivere" mich auch ein bisschen angefixt hat. Hier vergleichen, da vergleichen und bei allen feststellen, dass sie sündhaft teuer sind. Dennoch ist der Reiz vorhanden, jene Düfte auf "Herz" und Basis" zu testen, vielleicht auch einfach, um seinen eigenen Dufthorizont ein wenig zu erweitern.
Von der Basis sprechend, komme ich gleich zu jener Duftnote, die hier vorherrschend ist. Die Rede ist von der Vanille, welche dick und fett in der Duftpyramide vermerkt ist - zurecht übrigens. Bevor meine Haut von jener exklusiven Komposition komplett benetzt ist, wird meine Nase von einer sehr floralen, vor allem grün angehauchten Vanille geschmeichelt. Die Birne in der Kopfnote geht hier ein wenig unter, ist jedoch wahrnehmbar. Der Pfeffer ist hingegen kaum zu vernehmen - nicht erwähnenswert also.
So ein wenig Bammel habe ich bei einer solch offensiven Vanille schon, denn es gibt durchaus eine Menge Düfte, in denen diese Duftnote alles verschlingt und erdrückt. Haben wir hier auch mit diesem Problem zu kämpfen? Schauen wir uns den weiteren Duftverlauf an.
"Angélique Noire" ist einer dieser Düfte, bei denen ein strenges Gliedern nach Kopf-, Herz- und Basisnote irgendwie nicht möglich ist. Alles ist sofort da und so haben wir es mit einer sehr authentischen Vanille zu tun, die uns - trotz der im Kommentartitel erwähnten "Angst" - nicht erschlägt, da florale Noten, wie die des Jasmins sowie leicht balsamische, begründet durch das Zuegegensein der Angelikawurzel, sie wunderbar umschließen und in ihrer Intensität zügeln. Der gefürchteten, eindimensionalen und in anderen Düften leider nicht selten vorkommenden Vanillebrühe ist damit Einhalt geboten. Herauskommt am Ende eine DNA, die zwar süß, doch manch aktuellem "Kleberling", "Diabetikverursacher", "süßen Penetranzer" (übertreiben macht anschaulich), also was heute so ein wenig Mode zu sein scheint, um Längen überlegen ist. Die DNA ist eine klassische. Manche würden ketzerisch vielleicht sogar von einer "veralteten" oder in die Tage gekommenen, einer großmutterhaften sprechen, doch auch wenn all dies vielleicht ein kleines bisschen stimmen mag, so finde ich deren Art doch irgendwie erfrischend, vergleiche ich mit aktuellen, mir nicht immer ganz so gefallenen, übersüßten Entwicklungen. Und wenn es etwas gibt, was "Angélique Noire" mit den aktuellen Trends vanilliger Düfte (natürlich nicht alle) gemein hat, so ist es die wirklich vorzügliche Haltbarkeit und die mehr als nur moderate Sillage. Daher dosiert bitte vorsichtig, liebe Parfumas. Ja, ich habe bewusst die weibliche Form gewählt, was damit zusammenhängt, dass ich diesen Duft persönlich eher an einer gestandenen Frau sehe als an einem Mann und das, obwohl ich als "Baccarat Rouge"-Träger wahrlich der Letzte bin, der irgendwelche Geschlechtergrenzen setzt.
Habt also viel Spaß mit dem "Exklusivling" aus dem Hause Guerlain, sofern ihr bereit seid, das nötige Kleingeld zu berappen.
Von der Basis sprechend, komme ich gleich zu jener Duftnote, die hier vorherrschend ist. Die Rede ist von der Vanille, welche dick und fett in der Duftpyramide vermerkt ist - zurecht übrigens. Bevor meine Haut von jener exklusiven Komposition komplett benetzt ist, wird meine Nase von einer sehr floralen, vor allem grün angehauchten Vanille geschmeichelt. Die Birne in der Kopfnote geht hier ein wenig unter, ist jedoch wahrnehmbar. Der Pfeffer ist hingegen kaum zu vernehmen - nicht erwähnenswert also.
So ein wenig Bammel habe ich bei einer solch offensiven Vanille schon, denn es gibt durchaus eine Menge Düfte, in denen diese Duftnote alles verschlingt und erdrückt. Haben wir hier auch mit diesem Problem zu kämpfen? Schauen wir uns den weiteren Duftverlauf an.
"Angélique Noire" ist einer dieser Düfte, bei denen ein strenges Gliedern nach Kopf-, Herz- und Basisnote irgendwie nicht möglich ist. Alles ist sofort da und so haben wir es mit einer sehr authentischen Vanille zu tun, die uns - trotz der im Kommentartitel erwähnten "Angst" - nicht erschlägt, da florale Noten, wie die des Jasmins sowie leicht balsamische, begründet durch das Zuegegensein der Angelikawurzel, sie wunderbar umschließen und in ihrer Intensität zügeln. Der gefürchteten, eindimensionalen und in anderen Düften leider nicht selten vorkommenden Vanillebrühe ist damit Einhalt geboten. Herauskommt am Ende eine DNA, die zwar süß, doch manch aktuellem "Kleberling", "Diabetikverursacher", "süßen Penetranzer" (übertreiben macht anschaulich), also was heute so ein wenig Mode zu sein scheint, um Längen überlegen ist. Die DNA ist eine klassische. Manche würden ketzerisch vielleicht sogar von einer "veralteten" oder in die Tage gekommenen, einer großmutterhaften sprechen, doch auch wenn all dies vielleicht ein kleines bisschen stimmen mag, so finde ich deren Art doch irgendwie erfrischend, vergleiche ich mit aktuellen, mir nicht immer ganz so gefallenen, übersüßten Entwicklungen. Und wenn es etwas gibt, was "Angélique Noire" mit den aktuellen Trends vanilliger Düfte (natürlich nicht alle) gemein hat, so ist es die wirklich vorzügliche Haltbarkeit und die mehr als nur moderate Sillage. Daher dosiert bitte vorsichtig, liebe Parfumas. Ja, ich habe bewusst die weibliche Form gewählt, was damit zusammenhängt, dass ich diesen Duft persönlich eher an einer gestandenen Frau sehe als an einem Mann und das, obwohl ich als "Baccarat Rouge"-Träger wahrlich der Letzte bin, der irgendwelche Geschlechtergrenzen setzt.
Habt also viel Spaß mit dem "Exklusivling" aus dem Hause Guerlain, sofern ihr bereit seid, das nötige Kleingeld zu berappen.
5 Antworten
Finchen1976 vor 6 Jahren
Toller Kommi... da krieg ich Lust auf den Duft! Dufthorizont-Pokal!
Aika1547 vor 6 Jahren
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AN gehört zu meinen absoluten Lieblingen, gerade das von Duftsucht und Melisse2 erwähnte "Bitter-Süsse" macht den Duft für mich spannend. Außerdem liebe ich den Birnen-Auftakt. Allerdings ist AN kein Immergeher, da muss meine Stimmung passen und das Wetter. Am liebsten ein kühler sonniger Herbsttag! (Erntezeit wegen Birnenduft?...Wer weiß?! )
Aolani vor 6 Jahren
Ich empfand den sehr schön gemacht und durchaus unisex.....ich liebe Vanille, will aber nicht nach Vanillin oder Vanillekipferl riechen. Bei Guerlain hab ich da keine Angst.
Melisse2 vor 6 Jahren
Mir gefällt gerade das Bitter-Süße, das Duftsucht erwähnt. Und ich finde auch, dass es sich hier um einen Duft handelt, in dem die Vanille in Kombination mit den andere Noten nicht nur süß und erschlagend wirkt, sondern stimmig und interessant.
Duftsucht vor 6 Jahren
Die Vanille (bei der ich manchmal auch ein wenig verschreckt reagiere), war hier nicht mein Problem. Aber irgendein Unterton, den ich auf Dauer richtig penetrant fand und den ich nicht zuordnen kann: Bitter-süß. Der war für mich leider nix!

