H24 2021 Eau de Toilette

Rookie82
16.03.2021 - 06:35 Uhr
23
Top Rezension
8
Preis
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft

Mit Obstsalat zur Sommerfigur?

Wie jetzt schon häufig an anderer Stelle zu vernehmen ist Hermés ein Haus mit einem Sympathie geschwängertem Ansatz neue Produkte zu lancieren. Einerseits erweckt man bei mir den Eindruck sich die notwendige Zeit, den Raum für Ideen und Inspiration zu lassen. Zudem bilde ich mir ein das hier bei den marktüblichen Vorgängen einer Produktneuplatzierung das Instrument marktschreierischem Großgemaule, in Form von selbstverständlich gekauft meinungsbildendem Influencergeschwurbel, weitesgehend außen vor bleibt.
Ich könnte mich aber bei letzterem auch täuschen, da ich bei weitem nicht mehr alles mitbekomme und nachhaltig versuche dieser Form von Content zu vermeiden.

Das Haus Hermés hat es wie jeder weiß in der Vergangenheit geschafft im Herrenbereich einen Meilenstein zu setzen. Man lehnt sich wohl kaum weit aus dem Fenster, stellt man diese tollkühne Behauptung auf ...
Und klar, wie es dann eben so ist wird man dann auch am großen letzten Wurf gemessen. Man könnte natürlich als Hause Hermés dem nervösen Gedankenspiel erliegen sich unbedingt auch am Erfolg der Vorgängerreihe zu orientieren. Gewiss ist das auch der Wunsch, aber mit dem Ansatz etwas völlig neues zu kreieren, vorhandene Trends weitestgehend links liegen zu lassen und eine gewisse Form der Pionierlust und Qualität in den Mittelpunkt zu rücken. Wohlwissend mit einem damit einhergehend erhöht vorhandenem Risiko das Projekt halt auch einfach mal in den Sand zu setzen.
Verdammt nochmal ... und alleine deshalb bin ich diesem Hause so dankbar, dass ich mich ja fast schon schäme keinen Flakon der Marke in der Sammlung zu haben. Auch H24 wird dieses Ziel vorläufig nicht erreichen. Was will man machen wenn Sinnesorgan und Gefühl/Verstand nicht zum selben Schluß kommen.

Der Duft den ich tatsächlich gerne mögen würde, überzeugt mich leider in keiner Phase. Auch nach mehrmaligen Tests erreicht mich zum einen der Obstsalat im Auftakt nicht. Ich werde zum einen mit der süßen Birne im Auftakt nicht warm, zudem hat mich der gute Jazzbob auf einen anderen Eindruck „gelupft“, auf den ich bisher von alleine nicht gekommen bin. Eine grüne Banane hat sich sich in das Potpourri der Eröffnung mit eingeschlichen, die sich am Ende für mich leider viel zu lange hält und den Duft bis zum Ausklang begleitet. Die gebotene Süße ist hierbei für mich bereits nach kurzer Zeit zu verschmerzen, da eher subtiler Natur und für mich daher in akzeptablem Maße eingesetzt.
Diese Melange gefällt sicher vielen, mag auf Dauer viellleicht sogar - und das ist Hermés einfach zuzutrauen - stilbildend sein, holt mich aber in keinem Moment ab.

Zugute halten möchte ich dem Duft das er dabei zu keinem Zeitpunkt zu laut wird. Von Beginn an ist er von angenehmer Sillage, die Haltbarkeit erlaubt im Beruf kein reissen von Überstunden, bleibt aber im wahrsten Sinne des Wortes im grünen Bereich.

Fortlaufend entwickelt sich der Duft nach etwa 60 Minuten angenehmer werdend, aber bei aller Sympathie, die verlorenen Meter zu Beginn vermag er einfach nicht mehr aufzuholen.

Dennoch wünsche ich dem Duft aus innerster Überzeugung und den genannten Gründen, dass er sich auf dem Markt etabliert. Es wäre klasse wenn diese Herangehensweise sich für Hermés auszahlt und man sich auch zukünftig an diesem Ansatz der Produktentwicklung wirtschaftlich vertretbar orientieren kann.
Der Wille ist das Letzte an dem ich hier zweifle.

Testempfehlung an dieser Stelle , wobei so oder so ... das Problem einer Pandemieplauze löst H24 in keinem Fall.
3 Antworten