Pollita
13.01.2020 - 06:00 Uhr
18
Top Rezension
9
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft

Fröhliches Duftnotenraten mit Hilde Soliani :)

Da ich die einzige bin, die diesen Duft besitzt, bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als ihn auch zu kommentieren :)

Das war mal wieder einer, mit dem die liebe Hilde mich echt überrascht hat. Sie ist ja immerzu großzügig mit Pröbchen, wenn man bei ihr bestellt. So entgehen einem auch ihre Neuheiten nicht. Sowieso bereitet es mit stets Freude, bei ihr einzukaufen. Der persönliche Kontakt zur Nase hinter den Düften ist hier möglich, da sie sich mit ihren Kunden per WhatsApp austauscht. Und sogar einen netten Weihnachtsgruß gab es im vergangenen Jahr, was ich als Kundin so auch nicht erwarte. Ja, ich gestehe. Ich bin ein Fan!

2015 erreichte mich dieser hier und auf den ersten Schnupperer war ich hin und weg. Wer meinen Blog "Ich suche Dich" gelesen hat, kann diese Freude meinerseits nachvollziehen, denn in den Neunzigern gab es einen grandios genialen Herrenduft, dem ich verfallen war und den ich leider bis heute nicht wiederfinden konnte. Wen wundert es? Viele Düfte, die schön sind, verschwinden ständig vom Markt und andere werden bis zur Unkenntlichkeit reformuliert. In Hildes Boun Pranzo konnte ich einen Hauch der damals so geliebten Duftkomposition erhaschen. Im Gegensatz zum Duft von damals, der stets eine kräftige Schleppe nach sich zog, ist Boun Pranzo allerdings sehr zart und eher hautnah. Man hat sozusagen das Gefühl, man hätte Kontakt mit dem Träger dieses unglaublich schönen 90er-Jahre-Dufts gehabt. Und ein Hauch davon ist auf der Haut und in der Kleidung hängen geblieben.

Was die Noten angeht, macht es einem Hilde leider immer sehr schwer. Butter und Pfeffer also. Auf ihrer Website bezieht sich die Künstlerin, die stets einen Hang zur Haute Cuisine hat, mit Boun Pranzo auf das Brechen des Brotes durch Papst Franziskus. Eine schöne Idee, aber auch das hilft nicht beim Aufdröseln der Duftnoten. So versuche ich einfach mal mein Glück, auch wenn ich hier sicher noch Lernbedarf habe. Ich nehme waldige und balsamische Noten wahr. Das könnte Labdanum sein, vielleicht etwas Moos und gegen Ende auch etwas holziges und süßliches. Diese Note könnte von der Zeder stammen, aber vielleicht rieche ich da auch ein klitzekleines bisschen Oud? Die Süße, auf die der Duft die eher grünen Noten am Ende bettet, könnte von Amber oder Tonka stammen. Herr Pollito sagt, für ihn wäre der nix, da für seine Nase zu süß und damit eher weiblich. Aha!

Ich gestehe, das ist ein Ratespiel. Aber ich hoffe, euch den Duft ein bisschen nähergebracht zu haben. Denn diese schreckliche Bewertung, die er hat, hat er sicher nicht verdient. In meinem Herzen hat er seinen festen Platz! Schon alleine, da er meiner Erinnerung immer wieder auf die Sprünge hilft.
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