Arcadia von Hiram Green

Arcadia 2022

Serenissima
17.05.2025 - 04:07 Uhr
8
7.5Duft 8Haltbarkeit 7Sillage 8Flakon

eine Reise nach Arkadien

Ein Traum, nicht nur der deutschen Dichter und Maler der Romantiker:
Arkadien, eine Art Paradies, wo Menschen in Harmonie mit der Natur leben; in einer Region der Unberührtheit, des Glücks und der Einfachheit.
Ich erinnere mich auch sofort an Gemälde, die Schäferszenen in eine Fantasielandschaft versetzen und so das Gefühl einer wahren Idylle schaffen.
Gerade Antoine Watteau versetzt uns durch viele seiner gemalten Szenarien in diese Art Landschaft aus sehr vielen Grün- und Brauntönen mit reichbekleideten Damen und Herren als Mittelpunkt. Ganz so genau nahm man es damals (jedenfalls in Frankreich) nicht mit Schafen, Ziegen und Hirten, ob Männlein oder Weiblein:
Die Hauptsache war der Effekt!

„Arcadia“, das Dufterlebnis von Hiram Green, versetzt auch in den Süden, führt uns in einen eher rustikalen Bereich einer Duftlandschaft.
Denn kräftiger Lavendel, blühend, aber auch bereits verkrautet, bestimmt das Bild, an dessen Rand Zitrusfrüchte reif und leuchtend grüßen.
Harzige Rauchnebel hängen über dem Land und führen in ein Herzstück aus reifen reichen Rosenblüten und großen Büschen weißblühenden Jasmins mit würzigem dunkelgrünen Laub.
Beider sinnliche Aromen vermischen sich mit einem Hauch von Gewürzen, der eine Erinnerung an „1.001 Nacht“ in sich trägt, obwohl sie mir nicht sonderlich exotisch scheinen.
Nicht zart, aber sehr harmonisch würzig-grün ist diese Komposition bisher:
Sie gefällt, wenn sie auch nicht gerade gefällig (im Sinne des Mainstreams) ist.
Zum großartigen Finale laden die großen Verführer der Basisdüfte:
Patchouli, dunkel, erdig und wieder einmal erotisch-schmutzig, und Sandelholz, wie gewohnt cremig-animalisch.
So entsteht ein Vergnügen für die Sinne, durch Tonkabohnens Süße etwas gemildert, aber durchaus bereit, in dieses Duftgemälde „Arcadia“ einzutauchen und das dort gebotene Schäferspiel etwas aus der Nähe zu betrachten:
Hörst Du schon die Flötentöne des Hirten und die Glöckchen der Herde?

Hiram Green entführt mit dieser Kreation in ein dichtgewebtes Labyrinth aus Grüntönen und goldbraunen Harzen, mit einem blühenden, leicht orientalisch gewürzten Herzen und sehr viel „Bodenständigkeit“, um hier der Erotik aus der Basis einmal einen anderen Namen zu verleihen.
Dieses Duft-Idyll reizt, wenn auch nicht so romantisch wie nach der Einleitung vielleicht erwartet, dafür aber wunderschön und tragbar.

Es gibt Duftreisen, die werden nie langweilig und hinterlassen immer das Gefühl von „Bitte mehr davon“!
Diese Reise nach "Arcadia" ist eine von ihnen!
6 Antworten
BeJotBeJot vor 6 Monaten
Ja, da möchte ich hin! Den möchte ich immer wieder reichen!
TtfortwoTtfortwo vor 6 Monaten
Was für eine reizvolle Reisebeschreibung, liebe Serenissima.
FloydFloyd vor 7 Monaten
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Bei Hiram reise ich eh immer mit.
Greenfan1701Greenfan1701 vor 7 Monaten
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Eine Wonne ist es mit Dir durch dieses Labyrinth zu reisen :-)
GelisGelis vor 7 Monaten
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Für mich war der so gar nix.
ElAttarineElAttarine vor 7 Monaten
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Da bin ich sehr gerne mitgereist!