Scherrer 2 Jean-Louis Scherrer 1986 Eau de Toilette
20
Sehr hilfreiche Rezension
Die vornehme Schwester im Advent
Vor langer Zeit verfasste ich zum ersten Duft von Scherrer eine Rezension. Scherrer mit seinen beiden Parfum-Ausführungen 1 und 2 begleiten mich schon lange, die beiden Klassiker sind so unterschiedlich im Duft wie man nur sein kann.
Der erste ist chyprig-grün-klassisch, fast unnahbar streng, doch trotzdem elegant.
Ein Officeduft in meinen Augen, für die gestandene Frau.
Er gehört für mich zur Grundausstattung einer Parfumsammlung.
Heute nun widme ich mich dem zweiten Duft, denn er hat es genauso verdient. Man muss allerdings in Stimmung dazu sein, er benötigt seine Zeit und die Gelegenheit. Der Advent passt (fast) perfekt: Abende mit etwas mehr Ruhe, Besinnlichkeit, Frieden, Eleganz und Erinnerungen.
Und Zauber?
Die seifig-edle Dame betritt den dunklen Raum, Kaminfeuer knistert. In der Hand hält sie ein berauschendes Blumenbouquet, ihr elegantes Kleid zieht alle Blicke auf sich.
Der schwere Samt raschelt bei jedem Schritt, sie lässt sich am Kamin nieder.
Schwere Rosen – und Jasminschwaden vermischen sich mit Angelika und einem Hauch Tuberose.
Ein seidenverhülltes Buch fällt zu Boden, leichter Zimt, Moschus und eine zarte Myrrhe-Krautigkeit gesellen sich zur Blütenexplosion. Jemand reicht ihr die Kostbarkeit zurück, sie lächelt und beginnt ihre weihnachtliche Lesung. Ihre dunkle schwere Stimme erfasst den Raum, alle hören gebannt, nur das Knacken des Holzes im Kamin unterbricht manchmal ihre Worte.
Die Zuhörer lauschen den Erinnerungen, manche schließen die Augen, andere schauen verträumt ins Leere…. Damals…
Etwas Unheimliches weht kurz durch den Raum, fast unbemerkt.
Eine Bewegung.
Sie hält inne und sieht in der dunklen Ecke des Zimmers eine Katze.
Ihre Blicke treffen sich kurz.
Schnurrend-knisternd erhebt sich das schwarze Tier, streckt sich und trabt langsam auf sie zu.
Im Moment der Berührung werden sie unsichtbar, Dame und Katze sind vom Erdboden verschwunden, aufgelöst. Die Gäste schauen fassungslos, auch das Feuer ist erloschen. Was in aller Welt ging hier vor sich?...
Noch lange wird man von dieser Lesung und der verschwundenen schönen Erzählerin berichten..
Was bleibt ist eine blütenschwere Seifigkeit, umhüllt von der Nostalgie vergangener Jahre und einem Hauch von Katze(nzauber).
Ich stehe vor der Schublade meiner alten Kommode.
Da liegt sie.
Seife LUX in edles altes Seidenpapier gehüllt,
verborgen in einem längst vergessenen Zedernholzkästchen.
Jemand hat es wieder geöffnet.
Scherrer 2 - ein Duft für die Weihnachtsfeier?
Mitnichten, für mystisch-magische….
--
Der erste ist chyprig-grün-klassisch, fast unnahbar streng, doch trotzdem elegant.
Ein Officeduft in meinen Augen, für die gestandene Frau.
Er gehört für mich zur Grundausstattung einer Parfumsammlung.
Heute nun widme ich mich dem zweiten Duft, denn er hat es genauso verdient. Man muss allerdings in Stimmung dazu sein, er benötigt seine Zeit und die Gelegenheit. Der Advent passt (fast) perfekt: Abende mit etwas mehr Ruhe, Besinnlichkeit, Frieden, Eleganz und Erinnerungen.
Und Zauber?
Die seifig-edle Dame betritt den dunklen Raum, Kaminfeuer knistert. In der Hand hält sie ein berauschendes Blumenbouquet, ihr elegantes Kleid zieht alle Blicke auf sich.
Der schwere Samt raschelt bei jedem Schritt, sie lässt sich am Kamin nieder.
Schwere Rosen – und Jasminschwaden vermischen sich mit Angelika und einem Hauch Tuberose.
Ein seidenverhülltes Buch fällt zu Boden, leichter Zimt, Moschus und eine zarte Myrrhe-Krautigkeit gesellen sich zur Blütenexplosion. Jemand reicht ihr die Kostbarkeit zurück, sie lächelt und beginnt ihre weihnachtliche Lesung. Ihre dunkle schwere Stimme erfasst den Raum, alle hören gebannt, nur das Knacken des Holzes im Kamin unterbricht manchmal ihre Worte.
Die Zuhörer lauschen den Erinnerungen, manche schließen die Augen, andere schauen verträumt ins Leere…. Damals…
Etwas Unheimliches weht kurz durch den Raum, fast unbemerkt.
Eine Bewegung.
Sie hält inne und sieht in der dunklen Ecke des Zimmers eine Katze.
Ihre Blicke treffen sich kurz.
Schnurrend-knisternd erhebt sich das schwarze Tier, streckt sich und trabt langsam auf sie zu.
Im Moment der Berührung werden sie unsichtbar, Dame und Katze sind vom Erdboden verschwunden, aufgelöst. Die Gäste schauen fassungslos, auch das Feuer ist erloschen. Was in aller Welt ging hier vor sich?...
Noch lange wird man von dieser Lesung und der verschwundenen schönen Erzählerin berichten..
Was bleibt ist eine blütenschwere Seifigkeit, umhüllt von der Nostalgie vergangener Jahre und einem Hauch von Katze(nzauber).
Ich stehe vor der Schublade meiner alten Kommode.
Da liegt sie.
Seife LUX in edles altes Seidenpapier gehüllt,
verborgen in einem längst vergessenen Zedernholzkästchen.
Jemand hat es wieder geöffnet.
Scherrer 2 - ein Duft für die Weihnachtsfeier?
Mitnichten, für mystisch-magische….
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9 Antworten
Nordnase
