Nordnase

Hey Leute , was für ein Duft.
Bin geflasht, begeistert.
Schwarze männliche Mamba, ohne Gift.
Nebenwirkungen : umfallend im Duft ohne PKW.

Vom stylischen Flakon mal abgesehen ist dieses Parfum nach meiner Einschätzung ausgefallen und besonders. Herbe, krautige Bergamotte eröffnet, verbindet sich aber sofort mit dunklem Weihrauch und anderen Gewürzen. Jasmin erscheint für mich ( Gott sei Dank ) nicht. Der Weihrauch hatte für mich eine kurze Liaison mit Kardamom. Was für eine Kombi. Die zwei schwelgen miteinander, dunstig verwoben. Sie senken sich über trockene Hölzer. Cremige und zugleich dunkle Vanille begleitet sie. Wohin ? Nicht in dieses Fahrzeug Mercedes …

Das metallische Gefährt hat so gar nichts zu tun mit diesen feinen Duftnuancen, vielleicht der Innenraum aus feinstem Leder ?

Nicht nur gemacht für männliche Fahrer, ich sehe diesen Duft auch an einer Frau.

Mit oder ohne Mercedes.

Geht auch mit Fahrrad.

Oder in der U-Bahn.

Oder im Office.

Oder zu Weihnachten.

Oder einfach nur so.

Ausprobieren !!

Obwohl Vanille nicht meine große Liebe ist – dieser Duft hier ist anders.

Speziell.

Es kommt auf die Kombination an.

Würzige Vanille-Vibes treffen auf schmale Erotik.

Kurzzeitig.

Kopfkino – die samtige, cremige Vanillefrau schreitet durch den Raum, der gefüllt ist mit allerlei Gewürzen wie Muskat, Kardamom und etwas Zimt. Sie trägt Blüten im Haar, alles an ihr duftet. Das Vanillepulver rieselt aus ihren Ärmeln, ein Amberkelch fängt alles auf.
Sie lächelt und wirbelt alles tanzend durcheinander.

Ein wahrer Gewürzrausch.
Fein und kurzzeitig.
Dann ist sie weg.
Ich lege nach.
Man will ja noch mehr.

Sie erscheint wieder. Und verbreitet den Duft, der hervorragend in die Weihnachtszeit passt.. …
Blüten , Gewürze und feine Vanille. In der Ferne nehme ich eine kleine Räucherkerze wahr. Aber die Vanillefrau schreitet schnell vorbei und haucht sie aus. Ein feiner Wind weht durch den Raum, der Weihnachtsbaum ist schon geschmückt. Sie lächelt und sprüht ihren dezenten Atem in alle Richtungen. Ich stelle fest, ich mag sie, auch wenn sie immer wieder verschwindet. Sie bleibt geheimnisvoll. Denn sie verzaubert nicht nur mich. Diese Würzigkeit kann ich mir auch gut an einem Mann vorstellen..

Da ist Zara was Feines gelungen, vor allen Dingen zu diesem Preis.

Von mir eine absolute Kaufempfehlung, auch wenn die Haltbarkeit etwas zu wünschen übrig lässt.

Trotzdem fein, erlesen und etwas mystisch.

Passt.

Ich wünsche euch allen eine schöne , friedliche Weihnachtszeit.

Mit oder ohne Vanillekrimi.
;-)

Die 80er hatten mich wieder einmal.
Vor einigen Tagen/Wochen.
Mit Ysatis. ( ich weiß, ich hab sie nicht mehr alle… )

Ich hatte meinen wohlverdienten Urlaub angetreten, 3 Wochen Thailand, von Deutschland nichts hören und nichts sehen tat sooooooooo unglaublich gut!!
Wir hatten eine traumhafte Zeit und genossen den letzten Abend im Hotel.
Lauer warmer Sommerwind, chillige Musik, Strand, Sonnenuntergang.
Den Drink in der Hand, auf der Schaukel sitzend – so, wie man es aus der Werbung kennt…
Kann es etwas Schöneres geben ?

N – E – I – N - !!!!!!

Und ich trug diesen Duft. Ysatis - dezent.

Er verbindet mich unwiderruflich mit diesem letzten Abend.

Seifige aldehydschwere Blüten eröffnen, berauschen.
Was rieche ich ?
Ein Neroli/Narzissen/Rose / Mandarine / Ylang Ylang-Gemisch mit (Gott sei Dank nur wenig ) Jasmin und Lilie.
Heftig benebelt sehe ich Bob Marley, der bringt frischen Met vorbei.
Er singt dazu „ Is this love that I'm feeling?“ Definitiv ja, mit dem Sonnenuntergang seiert der Honig die Blüten ein, es wird ein Becher Rum mit Kokossaft gereicht, mit allerlei Gewürzen, gesungen wird auf der Bambusmatte, und alle sind glücklich.

Die Zeit steht still…..

One love, one heart….Let′s get together and feel all right…..

Oder auch nicht ? Kann man diese Gefühle mit nach Hause nehmen ?
Leider nicht.

Ich bin wieder zu Hause, im kalten Deutschland, mit grauen, verbitterten Gesichtern und dem Restwinter. Und es kam doch echt noch mal Schnee. Furchtbar.

Schnell Ysatis auflegen.

Erinnerungen.

Bob Marley
I wanna love you
And treat you right
I wanna love you
Every day and every night
I wanna love you
And treat you right
I wanna love you
Every day and every night
We'll be together
With a roof right over our heads
We'll share the shelter
Of my single bed
We'll share the same room
Is this love
Is this love
Is this love
Is this love that I'm feeling?
I wanna love you
And treat you right
I wanna love you
Every day and every night
We'll be together
With a roof right over our heads
We'll share the shelter
Of my single bed
We'll share the same room
I wanna know, wanna know, wanna know now!
Is this love
Is this love
Is this love
Is this love that I'm feeling?
I wanna love ya


…der Frühling kommt bald mit all seiner Blütenpracht und den anderen Düften...

Vorfreude pur....

L`oblio.

Dieser Duft hat mich so was von gecatcht.
Er ist da, präsent, stark, männlich-weiblich und ANDERS - sodass dies eine Rezension wert ist.
Für mich ein Meisterwerk.
Meo Fusciuni wird an diesem Abend meine Entdeckung werden.
Im nasskalten Dezember.
Nach einer anstrengenden Woche, Stress pur.
In jeder Hinsicht.
Feierabend.
Endlich keine Anrufe mehr.
Kein Gelaber über Gewinn und Verluste.
Ich kann es nicht mehr hören!!!!!
Ich ziehe durch die Straßen, es ist dunkel, nasskalt. Spät. Ich möchte eigentlich nach Hause.
Autos preschen an mir vorbei, ohne Rücksicht auf andere rasen sie durch Pfützen.
Ein Schwall von Pfützenmatsch trifft mich.
Kalt, eklig, durchdringend. Ich bin so was von wütend. F….. off!!

In der Ferne sehe ich schwache Lichter, Gott sei Dank bietet hier ein kleines Lokal kurze Unterkunft. Irgendwie ist jetzt auch schon alles egal.
Ich betrete die Kneipe, halbdunkel, muffig und etwas verrucht empfängt mich der holzige Tresen.
Im Hintergrund höre ich “In the Mood“ von Glan Miller, Gemurmel und leises Gelächter von anderen Gästen klingen herüber. Ich lasse mich nieder und öffne meine regennasse Jacke. Fluchend und frierend bestelle ich einen heißen Tee mit Rum und will nur noch meine Ruhe haben.
Ich nehme einen Schatten wahr, jemand setzt sich zu mir.
Und da kommt er, dieser Duft, diese andere Aura, mit einer Wucht auf mich zu.
Ich schaue auf, der Typ vor mir grinst und deutet auf meine regennasse verschmutzte Kleidung. “Ja, so ist das, die Welt ist voller A… löcher……..“
Er redet und redet, aber ich nehme nur diesen unglaublichen Duft wahr.
Männlicher Weihrauch und hölzerne Iris in Verbindung mit Sandelholz und herbem Moschus. Umwerfend.
Ich höre gar nicht zu, Schwaden von Weihrauch, Tabak und irgendwas Krautigem benebeln mich, verdammt noch mal, was ist das für ein Duft.
Wie kann ich diesen Menschen dazu bringen, mir zu erzählen, welchen Duft er trägt, ohne aufdringlich zu wirken….
Der Mann erhält inne und sieht mich fragend an: “Mädel, Du hörst mir ja gar nicht zu….“
In dem Moment platzt es aus mir heraus: „Stimmt, ich hör dich nicht so richtig, aber dafür rieche ich umso mehr… Cooler Scent, den Du da trägst. Irgendwie anders…. Speziell…“
Er stutzt, grinst und zieht ein kleines Röhrchen aus der Tasche.
Nickt abschätzend und wirft es mir zu.
„Hier, kannst Du haben. Ich war heut für meine Liebste beim Duftmonteur und dies hat er mir mitgegeben… Habs probiert… Meine Frau fand ihn schrecklich – aber Dir scheint er zu gefallen….. Kannst ihn behalten…“
Sprach er, stand auf und gesellte wieder zu seinen Leuten in der anderen Ecke, wahrscheinlich war ich zu langweilig, zu schmutzig oder was auch immer…

Ich schaue auf die Parfumprobe. Meo Fusciuni, L `oblio. Hm. Noch nie gehört ....
Ein kleiner Sprüher und da ist er wieder, männlicher Weihrauch, Iris und Sandelholz versetzen mich (fast) in Trance.
Mein kleines Duftherz hüpft vor Freude.
Edler Moschus sowie ein leicht stechender krautiger Blumenstaub gesellen sich hinzu und machen das Ganze so besonders.
Nicht weiblich und nicht männlich.
Nicht zu hart und nicht zu weich - mittendrin und anders.
Eine Entdeckung!
Ich stehe auf und zahle, verlasse die Kneipe und winke dem Typen noch mal zu.
Die nasskalte Nacht hat mich wieder. Ein Taxi hält.
Etwas aufgewärmt und müde lasse ich mich auf der Rückbank nieder, freu mich auf meine warmen vier Wände zu Hause. Angekommen, steige ich aus und entlöhne den Taxifahrer. Er beugt sich noch mal vor und sagt: “ Sie riechen verdammt gut, Lady. Aber irgendwie auch anders…..“
Ich grinse und winke ihm zu.

Zu Hause angekommen recherchiere ich nach einer heißen Dusche diesen Parfümeur und ich weiß, dass dies mein nächster Wunschkauf sein wird, wenn auch preislich im oberen Segment angesiedelt.

Ich freue mich.
Vorfreude ist die schönste Freude.
Vergessen sind Regen, Kälte, Schmutz und unmögliche Autofahrer.
L`oblio wird kommen, kraftvoll, spezifisch und doch friedvoll.

Der etwas andere Scent.

Man muss dem Leben immer um mindestens einen L ´oblio voraus sein. ;-)

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Vor langer Zeit verfasste ich zum ersten Duft von Scherrer eine Rezension. Scherrer mit seinen beiden Parfum-Ausführungen 1 und 2 begleiten mich schon lange, die beiden Klassiker sind so unterschiedlich im Duft wie man nur sein kann.
Der erste ist chyprig-grün-klassisch, fast unnahbar streng, doch trotzdem elegant.
Ein Officeduft in meinen Augen, für die gestandene Frau.
Er gehört für mich zur Grundausstattung einer Parfumsammlung.

Heute nun widme ich mich dem zweiten Duft, denn er hat es genauso verdient. Man muss allerdings in Stimmung dazu sein, er benötigt seine Zeit und die Gelegenheit. Der Advent passt (fast) perfekt: Abende mit etwas mehr Ruhe, Besinnlichkeit, Frieden, Eleganz und Erinnerungen.

Und Zauber?

Die seifig-edle Dame betritt den dunklen Raum, Kaminfeuer knistert. In der Hand hält sie ein berauschendes Blumenbouquet, ihr elegantes Kleid zieht alle Blicke auf sich.
Der schwere Samt raschelt bei jedem Schritt, sie lässt sich am Kamin nieder.
Schwere Rosen – und Jasminschwaden vermischen sich mit Angelika und einem Hauch Tuberose.

Ein seidenverhülltes Buch fällt zu Boden, leichter Zimt, Moschus und eine zarte Myrrhe-Krautigkeit gesellen sich zur Blütenexplosion. Jemand reicht ihr die Kostbarkeit zurück, sie lächelt und beginnt ihre weihnachtliche Lesung. Ihre dunkle schwere Stimme erfasst den Raum, alle hören gebannt, nur das Knacken des Holzes im Kamin unterbricht manchmal ihre Worte.

Die Zuhörer lauschen den Erinnerungen, manche schließen die Augen, andere schauen verträumt ins Leere…. Damals…

Etwas Unheimliches weht kurz durch den Raum, fast unbemerkt.
Eine Bewegung.

Sie hält inne und sieht in der dunklen Ecke des Zimmers eine Katze.
Ihre Blicke treffen sich kurz.
Schnurrend-knisternd erhebt sich das schwarze Tier, streckt sich und trabt langsam auf sie zu.
Im Moment der Berührung werden sie unsichtbar, Dame und Katze sind vom Erdboden verschwunden, aufgelöst. Die Gäste schauen fassungslos, auch das Feuer ist erloschen. Was in aller Welt ging hier vor sich?...

Noch lange wird man von dieser Lesung und der verschwundenen schönen Erzählerin berichten..

Was bleibt ist eine blütenschwere Seifigkeit, umhüllt von der Nostalgie vergangener Jahre und einem Hauch von Katze(nzauber).

Ich stehe vor der Schublade meiner alten Kommode.
Da liegt sie.

Seife LUX in edles altes Seidenpapier gehüllt,
verborgen in einem längst vergessenen Zedernholzkästchen.
Jemand hat es wieder geöffnet.

Scherrer 2 - ein Duft für die Weihnachtsfeier?

Mitnichten, für mystisch-magische….

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