Illicit Jimmy Choo 2015

Der Gatte wollte heute nur zum Zahnarzt hineinspringen, um sich ein Rezept abzuholen.
Gut, das klang erträglich - und ich wartete im Auto.

Doch die Zeit verrann und ich kramte gelangweilt in meiner abenteuerlichen Handtasche.
Huch - was förderte ich denn da zu Tage?
Ein Pröbchen Illicit.

Etwas Verbotenes?
Nein, der Duft ist weich und anschmiegsam - und ganz und gar erlaubt.

Ich hatte etwas Verruchtes erwartet, doch Illicit ist die Freundlichkeit in Person.

Der herb - würzige Auftakt aus Ingwer und Bitterorange umfängt mich mit einer gewissen Kühnheit - aber ohne Bitterkeit und Schärfe.
In meine inzwischen eingeschlafenen Beine kommt wieder Leben.
Rose und Jasmin - Sambac wirken beruhigend, denn inzwischen mache ich mir Sorgen über den Verbleib meiner besseren Hälfte.
Richtig schmackhaft kommt der Honig - Amber zur Geltung, der sanft und golden über meine Hand rinnt.
Wärme breitet sich aus im abgekühlten Autoinneren.

Überhaupt besticht Illicit durch eine warme Cremigkeit, die ihn von anderen Düften abhebt.
Auch die gourmandige Note fügt sich gut ein.

Während ich noch über den anziehenden Duft nachsinne, klopft der Gatte mit schiefem Mund an die Scheibe, und verkündet mir nuschelnd, dass der Doc bereits tatendurstig Hand an ihn gelegt habe.
Oh - da hatte ich mir die Zeit weitaus angenehmer vertrieben!

Er bekommt von mir einen Trostkuss auf die taube Wange - und ist sich meines Mitgefühls sicher.