07.05.2012 - 18:40 Uhr
Aava
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Aava
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18
Kai und die Blumen
Mein Kai redet nicht gerne und deshalb auch nicht viel. Ein Mann der Taten ist er, weniger der Worte. Eine herzensgute Seele aber in eine raue Schale gepackt. Ein großer Kerl mit lichtem Gemüt. Manch einer würde vielleicht sogar sagen, ein Womanizer. Äußerlich. Eigentlich ist Kai aber viel lieber alleine, in der Natur. Er liebt es, im Sommer die Wiesen vor´m Haus noch mit der Sense zu mähen, das Heu mit der Gabel auf große Haufen zu packen, Holz zu hacken für das Kaminfeuer im kühlen Herbst und durch den Wald zu streifen. Einfach so. Für sich sein. Das mag Kai. Ja und etwas zu langes blondes Haar hat er. So wie er auf dem Felsbrocken da am Wasser sitzt, fällt das Sonnenlicht direkt darauf. Wann ist sein Haar bloß so lang geworden?
Kai lächelt mich an und streckt mir die Hand entgegen. Ich nehme sie, er umschließt meine. Fest hält er mich und doch ganz zart. Ich fühle mich aufgehoben und geleitet. Er nimmt mich mit. An seiner starken Hand, die nach Luft und Wind und Wasser und Natur und Arbeit riecht. Fein würzig, klar und hell. Ich könnte schwören, dass er gerade vor kurzem eine Zeder für´s Kaminfeuer im Herbst gefällt hat.
Sicheren Schrittes führt er mich über den kleinen Bach. Schritt um Schritt setzt er Stein um Stein darüber. Ich folge ihm. An seiner Hand. Blind aber sicher. Am anderen Ufer führt eine steile Böschung hinauf. Der Weg sieht verwildert aus. War da überhaupt jemals ein Weg? Kai findet ihn, obwohl er nicht zu sehen ist. Tritt auf einen kleinen Vorsprung, greift einen Ast, zieht sich hoch, mich mit, kehrt nach links, nach rechts, greift einen Felsen, setz seinen Fuß mal dort- und mal dahin. Ich mit. Wann habe ich mich jemals so sicher gefühlt? So leicht fasst er mich, so sicher geleitet er mich. Nach oben, immer weiter.
Oben angekommen eröffnet sich ein Plateau, weit über der Lichtung, weit über dem Bach, weit über dem Land. Zahllose Blüten schwirren im leisen Wind hin und her. Wiegen sich sanft und verströmen einen eigenartig süßen und betörenden Geruch. Ein Garten Eden liegt vor mir. Ein Herzensgarten, wie dahin gemalt.
Kai sagt: "Komm!" und führt mich in das Blütenmeer, immer weiter hinein, an den Rand des Plateaus. Wir setzen uns. Ich schließe die Augen und atme den Duft der tausend Blüten um mich ein und wieder aus. Und wieder ein und wieder aus. Immerzu. Ein und aus.
Von weit unten hört man sacht das Plätschern des kleinen Baches. Das nebelhafte Rauschen der nah gelegenen Autobahn. Ziependes Vogelgezwitscher ganz oben irgendwo. Blättergeraschel, fein und sanft.
Blumen, Blumen, Blumen. Überall Blumen. Und Kai an meiner Seite. So sanft kann auch ein harter Tag sein. Ich möchte weinen.
**
Einen Blumengruß an Palonera!
Danke für die Probe und für die tausend würzig feinen aber klar hellen Blumen, die da aus der Phiole heraus geplätschert kamen! Und entschuldige, dass ich mir deinen Kai ausgeborgt habe :-))
Kai lächelt mich an und streckt mir die Hand entgegen. Ich nehme sie, er umschließt meine. Fest hält er mich und doch ganz zart. Ich fühle mich aufgehoben und geleitet. Er nimmt mich mit. An seiner starken Hand, die nach Luft und Wind und Wasser und Natur und Arbeit riecht. Fein würzig, klar und hell. Ich könnte schwören, dass er gerade vor kurzem eine Zeder für´s Kaminfeuer im Herbst gefällt hat.
Sicheren Schrittes führt er mich über den kleinen Bach. Schritt um Schritt setzt er Stein um Stein darüber. Ich folge ihm. An seiner Hand. Blind aber sicher. Am anderen Ufer führt eine steile Böschung hinauf. Der Weg sieht verwildert aus. War da überhaupt jemals ein Weg? Kai findet ihn, obwohl er nicht zu sehen ist. Tritt auf einen kleinen Vorsprung, greift einen Ast, zieht sich hoch, mich mit, kehrt nach links, nach rechts, greift einen Felsen, setz seinen Fuß mal dort- und mal dahin. Ich mit. Wann habe ich mich jemals so sicher gefühlt? So leicht fasst er mich, so sicher geleitet er mich. Nach oben, immer weiter.
Oben angekommen eröffnet sich ein Plateau, weit über der Lichtung, weit über dem Bach, weit über dem Land. Zahllose Blüten schwirren im leisen Wind hin und her. Wiegen sich sanft und verströmen einen eigenartig süßen und betörenden Geruch. Ein Garten Eden liegt vor mir. Ein Herzensgarten, wie dahin gemalt.
Kai sagt: "Komm!" und führt mich in das Blütenmeer, immer weiter hinein, an den Rand des Plateaus. Wir setzen uns. Ich schließe die Augen und atme den Duft der tausend Blüten um mich ein und wieder aus. Und wieder ein und wieder aus. Immerzu. Ein und aus.
Von weit unten hört man sacht das Plätschern des kleinen Baches. Das nebelhafte Rauschen der nah gelegenen Autobahn. Ziependes Vogelgezwitscher ganz oben irgendwo. Blättergeraschel, fein und sanft.
Blumen, Blumen, Blumen. Überall Blumen. Und Kai an meiner Seite. So sanft kann auch ein harter Tag sein. Ich möchte weinen.
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Einen Blumengruß an Palonera!
Danke für die Probe und für die tausend würzig feinen aber klar hellen Blumen, die da aus der Phiole heraus geplätschert kamen! Und entschuldige, dass ich mir deinen Kai ausgeborgt habe :-))
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