Follow 2016

MarkusH
12.01.2018 - 08:46 Uhr
12
Top Rezension
9
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft

Atemlos...

Bis jetzt lag mein Augenmerk mehr auf gemahlenen Kaffeebohnen mit Wasser aufgebrüht und das in sämtlichen Varianten. Er bedeutet für mich Entspannung, Genuss und vermittelt mir ein wohliges Gefühl. Der Duft einer frisch geöffneten Packung Kaffee oder der Besuch einer Kaffeerösterei der Speicherstadt Hamburg ist eine olfaktorische Offenbarung. Röstung und Mahlgrad bestimmen Aroma sowie Geschmack der verschiedenen Kaffeesorten.
Die Preisunterschiede der verschiedenen Kaffeesorten klaffen wie bei Parfum weit auseinander, welches für mich aber oft kein Qualitätsmerkmal, sondern vielmehr die Idee des besonderen darstellt.
Bei vielen Parfüms die das Thema Kaffee aufgreifen, durch Parfumeure neu interpretiert und umgesetzt werden, fehlt mir sehr oft die reine Kaffeebohne als Hauptakteur.
Sicherlich kann man Kaffee Aromen ausmachen, aber oft von klebriger süße und anderen Ingredienzien erschlagen und in den Hintergrund gedrückt. Das soll diese Düfte nicht schmälern, aber sie gleichen meist einer Tasse übersüßte Latte macciato die zu einem Stück Torte gereicht wird.
John Pegg hat es für mich geschafft gegen die Vielzahl an Kaffee Düften ein Zeichen zu setzten.
Sehr authentisch und kraftvoll knallt mir der erste Sprüher um die Ohren das mir fast die Luft wegbleibt. Staubtrocken und dunkel geröstet das ich nach Luft schnappen muss.
Wie ein explodierter Kaffeesack der dunkelsten Röstung. Lange geröstet, leicht verbrannt und sämtliches Wasser entzogen. Eine Riesen Staubglocke aus Kaffee und ich mittendrin nach Luft schnappend.
Wow, das nenne ich mal einen starken Kaffeeduft. Sehr authentisch, sehr rauchig, sehr dunkel, sehr staubig! Keine süße und keine Torte, nur ein starker Espresso in Italien stehend an der Theke getrunken und wieder gegangen. Authentizität in ihrer besten Form.

Wenn sich Nebel und Staub setzten, man wieder durchatmen kann wird aus dieser monströsen Anfangsphase eine weicher werdende Melange mit Anklängen einer Vanilleschote, die aber weder süße noch Dominanz in sich trägt. Unterstützend aber nicht vordergründig nimmt sie ihren Platz ein und unterstützt den Hauptakteur.

In der Statisten Rolle befindet sich auch für mich, eine Nuance von dunklen Kakao oder Schokolade welche ich der Tonkabohne zuschreibe. Sie durchzieht die Duftstruktur wie ein Schatten und hinterlässt ihre Signatur, fungierend wie ein Geschmackverstärker.
Amber gibt dem Duft das Fundament welches er braucht um nicht in die Eindimensionalität abzudriften und eine cremige Basis zu erhalten.

Follow ist ein sehr authentischer Kaffeeduft. In der Kopfnote leicht vordernd, aber durch seine Einfachheit bestechen kann!

Haltbarkeit ist bei mir 12 Stunden und auf Kleidung über eine Woche.
Sillage befindet sich im mittleren Bereich, was ich bei diesem Duft auch gut finde.
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