19.04.2021 - 12:14 Uhr

Vrabec
70 Rezensionen

Vrabec
Top Rezension
27
Große Barista- Kunst mit billigem Kaffee
Ich liebe Kaffee. Frisch gemahlen muss er sein, stark und dunkel. Vollmundig, tiefschwarz, heiß geröstet, aus feinst zermahlene Bohnen, natürlich frisch, natürlich von Hand.
Kaffee begleitet mich schon mein gesamtes Erwachsenenleben und gewann ziemlich an Bedeutung, seit mich die volle Härte des Arbeitslebens erfasste und ich meinen ersten, als "notwendiges" Aufputschmittel, trank.
Ob das Koffein noch wirkt, wage ich zu bezweifeln, aber darum geht es längst nicht mehr.
Es ist tiefste Befriedigung, wenn ich an den Hebel meiner La Pavoni ansetze, um das düstere Elixier aus dem Sieb zu pressen.
Es ist tiefste Befriedigung, wenn ich meine Moccakanne auf den Gaskocher, vor meinem Zelt stelle.
Es ist tiefste Befriedigung, in der Sonne vor einem Café zu sitzen, Zigarette in der Hand haltend tollen Kaffee serviert zu bekommen.
Kaffee ist immer ein Ritual, Auszeit und irgendwie auch eine Lebenseinstellung.
Und deshalb steht schon lange ein imaginärer Duft auf der Wunschliste, der einfach nur nach starkem Kaffee und frisch gerösteten und gemahlenen Bohnen riecht.
Meine Hoffnung steckte ich in diesen hier, der Flakon lässt auf etwas Besonderes hoffen.
Die Kopfnote ist in den ersten Sekunden erschlagend, dampft durch die Sinne wie der Geschmack einer zerkauten Kaffeebohne. Direkt nach dieser Eröffnung wartet "Follow" mit einer dunklen frischen Moccaahnung auf, immer umweht von lecker knusprigem, würzigen, frisch und fein gemahlenen Kaffeepulvers. Hier taucht zum ersten Mal eine minzige Note auf, etwas was mich an Salbei erinnern lässt. Dies soll wohl etwas eindämmen, als intressanter Twist Komplexität erzeugen, aber für mich ist sie unpassend. Groß stören tut sie jedoch nicht, bis jetzt ist "Follow" grandios. Doch nach der Kopfnote riecht er wie der Instant Coffee, den man sich an Bahnhofsautomaten ziehen kann. Meist ist hier sogar der schwarze (so genannte) "Café Creme" unangennehm gesüßt. Nicht übertrieben, aber negativ auffallend. Ich hatte immer, wenn ich gezwungener Maßen auf solches Gebräu zurück griff (was ich stets bereute) Aspartam oder andere Süßstoffe im Verdacht. Genau so riecht es auch hier, sehr schade nach diesem so viel versprechenden Start.
Schlechten Kaffee kann man auf zwei Arten retten. Mit viel Milchschaum oder mit einer unfassbar hohen Konzentration. Beides wird hier nicht angewendet, aber Vanille und Amber sorgen für eine gelungenen Touch, das typisch warm- kuschelige dieser Zutaten sorgt für eine warme Assoziation, die den Kaffee nicht abgestanden, angenehm warm, auf Trinktemperatur wirken lässt.
Insgesamt sehr gekonnt umgesetzt, aber leider nicht "Der" Kaffeeduft, nach dem ich suche und an den ich warscheinlich etwas zu hohe Ansprüche stelle. Was sehr schade ist, denn wir haben hier wirklich einen (fast) monothematischen, authentisch ehrlichen Kaffeeduft, der an ein gekonntes Werk eines Baristas erinnert- nur leider nicht mit dem hochwertigsten Kaffee.
Vielen Dank für das Lesen meines Kommentars.
Kaffee begleitet mich schon mein gesamtes Erwachsenenleben und gewann ziemlich an Bedeutung, seit mich die volle Härte des Arbeitslebens erfasste und ich meinen ersten, als "notwendiges" Aufputschmittel, trank.
Ob das Koffein noch wirkt, wage ich zu bezweifeln, aber darum geht es längst nicht mehr.
Es ist tiefste Befriedigung, wenn ich an den Hebel meiner La Pavoni ansetze, um das düstere Elixier aus dem Sieb zu pressen.
Es ist tiefste Befriedigung, wenn ich meine Moccakanne auf den Gaskocher, vor meinem Zelt stelle.
Es ist tiefste Befriedigung, in der Sonne vor einem Café zu sitzen, Zigarette in der Hand haltend tollen Kaffee serviert zu bekommen.
Kaffee ist immer ein Ritual, Auszeit und irgendwie auch eine Lebenseinstellung.
Und deshalb steht schon lange ein imaginärer Duft auf der Wunschliste, der einfach nur nach starkem Kaffee und frisch gerösteten und gemahlenen Bohnen riecht.
Meine Hoffnung steckte ich in diesen hier, der Flakon lässt auf etwas Besonderes hoffen.
Die Kopfnote ist in den ersten Sekunden erschlagend, dampft durch die Sinne wie der Geschmack einer zerkauten Kaffeebohne. Direkt nach dieser Eröffnung wartet "Follow" mit einer dunklen frischen Moccaahnung auf, immer umweht von lecker knusprigem, würzigen, frisch und fein gemahlenen Kaffeepulvers. Hier taucht zum ersten Mal eine minzige Note auf, etwas was mich an Salbei erinnern lässt. Dies soll wohl etwas eindämmen, als intressanter Twist Komplexität erzeugen, aber für mich ist sie unpassend. Groß stören tut sie jedoch nicht, bis jetzt ist "Follow" grandios. Doch nach der Kopfnote riecht er wie der Instant Coffee, den man sich an Bahnhofsautomaten ziehen kann. Meist ist hier sogar der schwarze (so genannte) "Café Creme" unangennehm gesüßt. Nicht übertrieben, aber negativ auffallend. Ich hatte immer, wenn ich gezwungener Maßen auf solches Gebräu zurück griff (was ich stets bereute) Aspartam oder andere Süßstoffe im Verdacht. Genau so riecht es auch hier, sehr schade nach diesem so viel versprechenden Start.
Schlechten Kaffee kann man auf zwei Arten retten. Mit viel Milchschaum oder mit einer unfassbar hohen Konzentration. Beides wird hier nicht angewendet, aber Vanille und Amber sorgen für eine gelungenen Touch, das typisch warm- kuschelige dieser Zutaten sorgt für eine warme Assoziation, die den Kaffee nicht abgestanden, angenehm warm, auf Trinktemperatur wirken lässt.
Insgesamt sehr gekonnt umgesetzt, aber leider nicht "Der" Kaffeeduft, nach dem ich suche und an den ich warscheinlich etwas zu hohe Ansprüche stelle. Was sehr schade ist, denn wir haben hier wirklich einen (fast) monothematischen, authentisch ehrlichen Kaffeeduft, der an ein gekonntes Werk eines Baristas erinnert- nur leider nicht mit dem hochwertigsten Kaffee.
Vielen Dank für das Lesen meines Kommentars.
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