26
Top Rezension
So kann man sich täuschen.
Gerne möchte ich hier ein bisschen darüber erzählen, wie Napoli am Ende doch noch in meiner Sammlung gelandet ist:
Schon als Jungspund war ich sehr Duft-interessiert. Ich testete alles, was nicht schnell genug von einer Douglas-Verkäuferin in Schubladen verstaut wurde. (Das hat man hier damals immer mal wieder mit den hochwertigeren Düften so gehandhabt, wenn die Jugend den Laden stürmte.)
Der Napoli-Flakon zog mich magisch an. Wunderschönes Azurblau mit einer Art Diamantschliff und japanisch wirkendem Schriftzug. Doch schon beim ersten Sprüher sagte ich mir: „Das ist keiner für dich.“ Ich trage so einen Süßkram nicht. Zu aufdringlich, zu unseriös.
Es kommt selten vor, dass ich mich bei meinem ersten Dufteindruck so täusche. Normalerweise kann ich schnell und sicher entscheiden, ob einer richtig für mich ist, oder nicht.
Anders herum passiert es natürlich öfter, dass mir ein Duft spontan gefällt, aber langfristig dann schlapp macht. Das geht uns ja allen hin und wieder so, denke ich.
Jedenfalls war Napoli viele Jahre kein Thema mehr für mich. Bis ich ca. 2012 hier im Forum wieder an ihn erinnert wurde. Es ließ mich aufhorchen, dass er hier so geschätzt wird. Ich beteiligte mich an einem Sharing und musste zugeben, dass dieser Duft eine Klasse für sich war. Aber immer noch war ich der Meinung, dass ich ihn nicht tragen möchte.
Es gibt ein paar wenige Flakons, die ich mit Restmenge besitze, einfach nur, weil ich sie für Meilensteine der Parfümgeschichte halte (siehe meine Rubrik „Flakons mit Restinhalt“). Und als hier im Souk ein 125er Flakon von Napoli mit 25ml Restinhalt angeboten wurde, griff ich zu. Ich wollte diesen wunderschönen Flakon einfach haben. Um ihn zu betrachten, zu beschnuppern und zu bewundern.
Ich erinnere mich sehr gut an den Tag, an dem ich Napoli tatsächlich zum ersten mal benutzte. Draußen war es kühl und ich bereitete mich auf einen Besuch im Fitnesstudio vor. Was sollte ich heute tragen? Keine Lust auf starke Beduftung. Einfach nur einen Hauch von Irgendwas. Ach, was soll's, ich nehme einen Sprüher Napoli auf den Hals.
Wenig später stand ich auf dem Crosstrainer und lief so vor mich hin. Meine Haut erwärmte sich, die Durchblutung kam auf Touren und in meine Nase stieg etwas Wunderschönes. Eine Mischung aus Frucht, Babypuder und Sonnencreme. Ich war begeistert. Außerdem hatte ich den unbestimmten Eindruck, dass die Menschen um mich herum irgendwie innehielten und schnüffelten. Kennt Ihr das? Ganz unauffällig aber doch spürbar.
Meine Neugierde war geweckt und am darauf folgenden Wochenende ging es mit den Kumpels zum Fußball. Nicht zum selber spielen, auch nicht ins Stadion, aber in eine unserer Stammkneipen. Dort wird geraucht und kräftige Bratgerüche durchziehen hin und wieder die prall gefüllten Räume. Ich nahm zwei Sprüher Napoli und mischte mich unter's Volk.
Und siehe da … wieder die selben Auffälligkeiten. Die Leute scheinen den Duft zu mögen. Einer von den Jungs ließ sich sogar zu der Aussage hinreißen: „Alter, Du riechst heute gut!“ Das war in höchstem Maße ungewöhnlich. Ich testete den Duft noch einige Male und stets mit guten Ergebnissen. Er gefiel mir immer mehr, und der Umwelt sowieso.
Mittlerweile bin ich Besitzer eines vollen 125er Flakons. Der war nicht ganz billig aber ich bin zufrieden. Die Suche nach meinem Ausgehduft scheint beendet.
Eine Duftbeschreibung, wie es sich für jeden ordentlichen Kommi gehört, fällt mir gar nicht so leicht:
Im ersten Eindruck ist Napoli recht süß. So, wie man es von Düften kennt, die mit Tonkabohne versehen sind. Aber bevor das aufdringlich werden kann, geben viele Früchte ihre Fruchtigkeit und Säure dazu. Das Ganze wirkt dann cremig, pudrig und ungeheuer attraktiv. Etwas Biss fehlt auch nicht, so dass die Nase von der Cremigkeit nicht eingeschläfert wird, sondern wach und interessiert bleibt.
Napoli hat eine große Ähnlichkeit zu vielen modernen Ausgehdüften, die man heutzutage kaufen kann. Aber irgendwie hat er mehr Stil und Klasse. Er duftet nach Lebensfreude, nach der Leichtigkeit des Seins, nach einem Sommerabend am Meer. Geschmackvoll, sicher und anziehend.
Übrigens ist der Duft einer der ganz Wenigen, die nach meinem Geschmack zu jeder Jahreszeit, zu jeder Gelegenheit und zu jeder Tageszeit getragen werden können.
Dass Napoli nach kurzer Zeit eingestellt wurde, kann ich mir nur damit erklären, dass es vielen Anwendern ähnlich erging, wie mir: Wir haben einfach nicht gut genug hingerochen.
Schon als Jungspund war ich sehr Duft-interessiert. Ich testete alles, was nicht schnell genug von einer Douglas-Verkäuferin in Schubladen verstaut wurde. (Das hat man hier damals immer mal wieder mit den hochwertigeren Düften so gehandhabt, wenn die Jugend den Laden stürmte.)
Der Napoli-Flakon zog mich magisch an. Wunderschönes Azurblau mit einer Art Diamantschliff und japanisch wirkendem Schriftzug. Doch schon beim ersten Sprüher sagte ich mir: „Das ist keiner für dich.“ Ich trage so einen Süßkram nicht. Zu aufdringlich, zu unseriös.
Es kommt selten vor, dass ich mich bei meinem ersten Dufteindruck so täusche. Normalerweise kann ich schnell und sicher entscheiden, ob einer richtig für mich ist, oder nicht.
Anders herum passiert es natürlich öfter, dass mir ein Duft spontan gefällt, aber langfristig dann schlapp macht. Das geht uns ja allen hin und wieder so, denke ich.
Jedenfalls war Napoli viele Jahre kein Thema mehr für mich. Bis ich ca. 2012 hier im Forum wieder an ihn erinnert wurde. Es ließ mich aufhorchen, dass er hier so geschätzt wird. Ich beteiligte mich an einem Sharing und musste zugeben, dass dieser Duft eine Klasse für sich war. Aber immer noch war ich der Meinung, dass ich ihn nicht tragen möchte.
Es gibt ein paar wenige Flakons, die ich mit Restmenge besitze, einfach nur, weil ich sie für Meilensteine der Parfümgeschichte halte (siehe meine Rubrik „Flakons mit Restinhalt“). Und als hier im Souk ein 125er Flakon von Napoli mit 25ml Restinhalt angeboten wurde, griff ich zu. Ich wollte diesen wunderschönen Flakon einfach haben. Um ihn zu betrachten, zu beschnuppern und zu bewundern.
Ich erinnere mich sehr gut an den Tag, an dem ich Napoli tatsächlich zum ersten mal benutzte. Draußen war es kühl und ich bereitete mich auf einen Besuch im Fitnesstudio vor. Was sollte ich heute tragen? Keine Lust auf starke Beduftung. Einfach nur einen Hauch von Irgendwas. Ach, was soll's, ich nehme einen Sprüher Napoli auf den Hals.
Wenig später stand ich auf dem Crosstrainer und lief so vor mich hin. Meine Haut erwärmte sich, die Durchblutung kam auf Touren und in meine Nase stieg etwas Wunderschönes. Eine Mischung aus Frucht, Babypuder und Sonnencreme. Ich war begeistert. Außerdem hatte ich den unbestimmten Eindruck, dass die Menschen um mich herum irgendwie innehielten und schnüffelten. Kennt Ihr das? Ganz unauffällig aber doch spürbar.
Meine Neugierde war geweckt und am darauf folgenden Wochenende ging es mit den Kumpels zum Fußball. Nicht zum selber spielen, auch nicht ins Stadion, aber in eine unserer Stammkneipen. Dort wird geraucht und kräftige Bratgerüche durchziehen hin und wieder die prall gefüllten Räume. Ich nahm zwei Sprüher Napoli und mischte mich unter's Volk.
Und siehe da … wieder die selben Auffälligkeiten. Die Leute scheinen den Duft zu mögen. Einer von den Jungs ließ sich sogar zu der Aussage hinreißen: „Alter, Du riechst heute gut!“ Das war in höchstem Maße ungewöhnlich. Ich testete den Duft noch einige Male und stets mit guten Ergebnissen. Er gefiel mir immer mehr, und der Umwelt sowieso.
Mittlerweile bin ich Besitzer eines vollen 125er Flakons. Der war nicht ganz billig aber ich bin zufrieden. Die Suche nach meinem Ausgehduft scheint beendet.
Eine Duftbeschreibung, wie es sich für jeden ordentlichen Kommi gehört, fällt mir gar nicht so leicht:
Im ersten Eindruck ist Napoli recht süß. So, wie man es von Düften kennt, die mit Tonkabohne versehen sind. Aber bevor das aufdringlich werden kann, geben viele Früchte ihre Fruchtigkeit und Säure dazu. Das Ganze wirkt dann cremig, pudrig und ungeheuer attraktiv. Etwas Biss fehlt auch nicht, so dass die Nase von der Cremigkeit nicht eingeschläfert wird, sondern wach und interessiert bleibt.
Napoli hat eine große Ähnlichkeit zu vielen modernen Ausgehdüften, die man heutzutage kaufen kann. Aber irgendwie hat er mehr Stil und Klasse. Er duftet nach Lebensfreude, nach der Leichtigkeit des Seins, nach einem Sommerabend am Meer. Geschmackvoll, sicher und anziehend.
Übrigens ist der Duft einer der ganz Wenigen, die nach meinem Geschmack zu jeder Jahreszeit, zu jeder Gelegenheit und zu jeder Tageszeit getragen werden können.
Dass Napoli nach kurzer Zeit eingestellt wurde, kann ich mir nur damit erklären, dass es vielen Anwendern ähnlich erging, wie mir: Wir haben einfach nicht gut genug hingerochen.
7 Antworten
Parma vor 6 Jahren
1
Du triffst ihn perfekt! Kann ich 100%ig so unterschreiben. Schön auch deine Geschichte, wie du schlussendlich zu ihm gekommen bist. Ich werde jetzt auch auf die Suche gehen... :)
Novalis vor 6 Jahren
gibt es den irgendwo noch zu kaufen?
Lotterliese vor 6 Jahren
Oh ja, auf Jahre verzögertes Dufterlebnis, ging mir auch so, ein schöner Kommi, Erkenntnispokal!
PureNeugier vor 7 Jahren
Den Duft hast Du geradezu leidenschaftlich beschrieben. Schade, dass er eingestellt wurde. Nach Deinem Kommentar hätte ich ihn sehr gern kennengelernt.
Sirchelios vor 8 Jahren
Kann dir voll und ganz zustimmen .. ich mag diesen Duft auch und konnte mir letztens noch einen 75ml Flakon zum fairen Preis ergattern :-) Napoli Pokal!
Etamher vor 8 Jahren
also, riechen würde ich den auch mal gern, bei den vielen lobeshymnen, wovon diese eine ganz besonders schöne war !
FabianO vor 8 Jahren
Eine Riesenschande, dass es diesen Prachtkerl nicht mehr gibt.

