20.03.2013 - 12:59 Uhr
Palonera
467 Rezensionen
Palonera
Sehr hilfreiche Rezension
12
Songes' kleine Schwester
Die Düfte von LesNez, deren Schöpfer sich als Autoren, nicht als Parfümeure verstehen, geraten stets auf verschlungenen Pfaden zu mir und scheinen sich dann eine gute Weile vor meinen Augen und meiner Nase zu verstecken, um eines Tages völlig unvermittelt "Hier bin ich, heut' ist unser Tag!" zu rufen.
So ist es mir mit "The Unicorn Spell" ergangen, dem ersten Duft des Hauses, mit dem ich nähere Bekanntschaft schließen durfte und dem ich vom ersten Augenblick an verfallen bin, und ganz ähnlich dürfte auch die Geschichte des halbvollen Probenröhrchens "Manoumalia" sein, das mir gestern in die Hände fiel, als ich mich wieder einmal nicht für einen Duft entscheiden konnte und der blinde Griff in die Pröbchenkiste das Problem lösen mußte.
Inspiration für "Manoumalia" sollen die duftverrückten Bewohnerinnen von Wallis, einer Inselgruppe im Pazifik, gewesen sein – so weiß es die Schweizer Website von LesNez zu berichten, die zur Zeit auch die einzige Bezugsadresse der Düfte zu sein scheint.
War "The Unicorn Spell" noch über Sündhaft zu beziehen, werden LesNez dort nun nicht mehr gelistet und auch die sonst üblichen Verdächtigen im Bereich der Nischenparfümerie haben die Schweizer Marke nicht im Angebot.
Die ersten Augenblicke von "Manoumalia" auf meiner Haut verblüffen: Hatte ich einen exotischen und opulenten Blütenakkord erwartet, so werde ich durch die herb-trockene, leicht medizinisch strenge Eröffnung ein wenig aus dem Konzept gebracht.
Einen solchen Start kenne ich in der Regel von Oud-Düften und tatsächlich läßt sich in den ersten Minuten eine entfernte Verwandtschaft zu dieser Duftfamilie nicht von der Hand weisen – ich vermute, daß der Tembusu-Baum für diese dunkle Seite verantwortlich zeichnet, die ich freilich erst zu einem wesentlich späteren Zeitpunkt erwartet hatte.
Kaum habe ich mich von meiner Überraschung erholt, entwickelt sich auf meiner Haut eine deutlich gummiartige, synthetisch anmutende Note, die mir in dieser Form gänzlich unbekannt ist.
Ob hier die laut Wikipedia sehr eigenwillig duftenden Blüten des Tembusu-Baumes eine Rolle spielen?
Eine Weile grübele ich über diese Möglichkeit nach, die Nase stets dicht am Handgelenk, um nur ja keine weiteren Kapriolen zu verpassen – doch hier beschließt "Manoumalia" offenbar, mich genug geneckt zu haben, wischt alles Holzige und Gummiartige fort und überreicht mir augenzwinkernd einen üppigen Strauß Tiaré- und Ylang-Ylang-Blüten.
Dicht und schwer ist ihr Duft, tropische Schwüle verströmend und eine goldene Aura um mich verbreitend – und wieder bin ich erstaunt: "Manoumalia" weist nun für mich eine deutliche Ähnlichkeit mit Annick Goutals "Songes" auf, bleibt jedoch hautnäher und entwickelt nicht jene atemberaubende Intensität, die bei "Songes" für empfindliche Nasen leicht zuviel des Guten wird.
Eine Handvoll Stunden später zieht sich "Manoumalia" auf eine cremig-weiche Basis zurück, aus der sich die Blüten fast vollständig verabschiedet haben.
Zurück bleiben fein aufeinander abgestimmt Amber und Sandelholz – ein kleines Träumchen, das mich sanft durch die Nacht geleitet.
So ist es mir mit "The Unicorn Spell" ergangen, dem ersten Duft des Hauses, mit dem ich nähere Bekanntschaft schließen durfte und dem ich vom ersten Augenblick an verfallen bin, und ganz ähnlich dürfte auch die Geschichte des halbvollen Probenröhrchens "Manoumalia" sein, das mir gestern in die Hände fiel, als ich mich wieder einmal nicht für einen Duft entscheiden konnte und der blinde Griff in die Pröbchenkiste das Problem lösen mußte.
Inspiration für "Manoumalia" sollen die duftverrückten Bewohnerinnen von Wallis, einer Inselgruppe im Pazifik, gewesen sein – so weiß es die Schweizer Website von LesNez zu berichten, die zur Zeit auch die einzige Bezugsadresse der Düfte zu sein scheint.
War "The Unicorn Spell" noch über Sündhaft zu beziehen, werden LesNez dort nun nicht mehr gelistet und auch die sonst üblichen Verdächtigen im Bereich der Nischenparfümerie haben die Schweizer Marke nicht im Angebot.
Die ersten Augenblicke von "Manoumalia" auf meiner Haut verblüffen: Hatte ich einen exotischen und opulenten Blütenakkord erwartet, so werde ich durch die herb-trockene, leicht medizinisch strenge Eröffnung ein wenig aus dem Konzept gebracht.
Einen solchen Start kenne ich in der Regel von Oud-Düften und tatsächlich läßt sich in den ersten Minuten eine entfernte Verwandtschaft zu dieser Duftfamilie nicht von der Hand weisen – ich vermute, daß der Tembusu-Baum für diese dunkle Seite verantwortlich zeichnet, die ich freilich erst zu einem wesentlich späteren Zeitpunkt erwartet hatte.
Kaum habe ich mich von meiner Überraschung erholt, entwickelt sich auf meiner Haut eine deutlich gummiartige, synthetisch anmutende Note, die mir in dieser Form gänzlich unbekannt ist.
Ob hier die laut Wikipedia sehr eigenwillig duftenden Blüten des Tembusu-Baumes eine Rolle spielen?
Eine Weile grübele ich über diese Möglichkeit nach, die Nase stets dicht am Handgelenk, um nur ja keine weiteren Kapriolen zu verpassen – doch hier beschließt "Manoumalia" offenbar, mich genug geneckt zu haben, wischt alles Holzige und Gummiartige fort und überreicht mir augenzwinkernd einen üppigen Strauß Tiaré- und Ylang-Ylang-Blüten.
Dicht und schwer ist ihr Duft, tropische Schwüle verströmend und eine goldene Aura um mich verbreitend – und wieder bin ich erstaunt: "Manoumalia" weist nun für mich eine deutliche Ähnlichkeit mit Annick Goutals "Songes" auf, bleibt jedoch hautnäher und entwickelt nicht jene atemberaubende Intensität, die bei "Songes" für empfindliche Nasen leicht zuviel des Guten wird.
Eine Handvoll Stunden später zieht sich "Manoumalia" auf eine cremig-weiche Basis zurück, aus der sich die Blüten fast vollständig verabschiedet haben.
Zurück bleiben fein aufeinander abgestimmt Amber und Sandelholz – ein kleines Träumchen, das mich sanft durch die Nacht geleitet.
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