Patchouli 1996 Eau de Toilette

Minigolf
02.07.2022 - 21:10 Uhr
9
Hilfreiche Rezension
10
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft

Etwas Geduld lohnt auf alle Fälle!

Natürlich bin ich neben einer "Chypre-Tante" auch eine "Patchouli-Base" und "Fougére-Schwester".
Alles, was ein wenig rau und strubbelig ist, mag ich. Und dieser tolle "Lorenzo" ist genau nach diesem knubbeligen Muster gestrickt! Hier hat man/frau alles, was das leicht rebellische Duftherz begehrt. Für Freunde "glatterer" Düfte vielleicht ein Wagnis, aber auch die könnten mit etwas Geduld durchaus belohnt werden.
Was das Besondere an diesem Parfum ist; es hat die beiden Hauptdarsteller Lavendel und Patchouli. In dieser Form ist das sehr selten und fürwahr etwas ungewöhnlich. Doch anstatt ich zu "beißen" ergänzen sich die Protagonisten aufs Interessanteste! Denn das, was das Eine nicht hat, besitzt das Andere. Der blumig-krautige Geruch des Lavendels vereint sich mit den holzig-erdigen Eigenschaften des Patchoulis. Was sich dann nach und nach dazwischen schleicht, kann ich fast als mystisch bezeichnen. Herbe Moose geben eine "Fougére"-Note hinzu. Und ebenso "erdiger" Vetiver mit einer Erinnerung an Heu gibt nochmal "Nachschlag" zum rauen Erbe des Patchoulis. Nach einiger Zeit geht ein schleichender Wandel im Duft-Inneren vor sich, das olfaktorische Erlebnis wird dann runder und weicher. Aber nicht zu "soft"... Sandelholz hält Einzug. Seine fast balsamische "Holzigkeit" gibt gut erkennbare Signale ab und glättet zusammen mit feinem Zedernduft die rackesten Stellen. Doch immer bleiben feine "Späne" stehen, die nicht glatt gehobelt werden. Der gesamte Duft hat nun alles:
Was für "Raubeine", was für "zärter Besaitete" und etwas für leger-elegante Avantgardisten, die das Besondere suchen. Und auch für Wald- und Wiesen- Freunde!
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