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Top Rezension
Weniger ist weniger
Wenn man einen hochpreisigen Duft testet, so sind die Erwartungen meist immer ziemlich hoch. Vor allem wenn es um einen Duft geht, der nach 300 Bewertungen es in die Top 56 in Unisex-Parfums geschafft hat.
"Wow, der kommt sehr gut weg. Die Noten versprechen kein großes Kino, aber der Duft muss ja etwas anders gemacht haben, um auf einen Durchschnitt von 8,5 Punkten, vor allem mit dieser typischen Kopfnoten-Konstellation, zu kommen."
Ähm. Was zum Louis?
Der Auftakt besteht aus einer Orange, etwas herb und spritzig verarbeitet durch die anderen zitrischen Noten. Nach einer Stunde verliert die Orange an Glanz und der Fruchtzucker (Furchtzucker) kommt zum Vorschein. Dies wird etwas von der Mandarine, durch seine glatte Duftkonsistenz, untermalt. Es wird blasser und süßer und nebenbei bekomme ich Karies.
Insgesamt recht gefällig, erfrischend, nett und kindlich, ohne besonderen Charakter oder gar Eigenständigkeit.
Und das war es auch schon. Mehr kommt da nicht und das konnte man schon eine Stunde nach dem Aufsprühen erahnen. Ich bin nicht enttäuscht, weil ich hohe Erwartungen an dem Duft hatte. Ich bin nur etwas verwirrt, wie so ein einfacher Duft auf so einen großen Erfolg stößt. Vor allem bei dem Preis und erst recht vor allem, weil es ähnliche Düfte für ein bis paar duzend Euronen gibt.
"Aber Erhan, du bewertest den Duft aufgrund seines Preises", höre ich euch sagen.
Nein definitiv nicht. Auch wenn er nur 10€ kosten würde, hätte es die gleiche Bewertung gekriegt.
"Aber Erhan, es gibt halt nun mal auch einfachere Düfte. Manchmal ist weniger mehr. Es müssen nicht immer komplexe Düfte sein. Manchmal muss man einfach reinhauen (und Geld raushauen) und sich an dem Duft erfreuen", höre ich euch weiter sagen.
Das ist ganz schwierig. Ich liebe zum Beispiel Leder sehr. Aber wenn es einen puren Lederduft für 200€ gibt, würde ich es nicht sehr gut bewerten, nur weil mir die Note gefällt. Ich würde es mittelmäßig bewerten, da ich keinen großen Aufwand oder gar einen besonders anstrengenden, kreativen Prozess in solch einfachen, monothematischen Düften sehe.
Hier steht einfach nur eine Note besonders im Vorschein. Alle anderen Noten schmücken sie nur ganz kurz oder unterschwellig. Ich weiß, dass der Duft auch nicht mehr braucht oder haben will. Trotzdem, so "kritisch" ich leider bin, hätte ich mir mehr Kontraste gewünscht, mehr Parfum als "Erfrischung", mehr Film als ein kurzes Kopfnoten-Trailer.
Hoher Preis hin oder her. Für mich einfach nur unbegreiflich dafür so viel Geld zu verlangen. Vielleicht Ideal als Gratisgeschenk ab einem Einkaufswert von xx,xx€.
Natürlich freut es mich, wenn der Duft euch glücklich macht und diese Rezension euch zum schreien bringt. :o)
"Wow, der kommt sehr gut weg. Die Noten versprechen kein großes Kino, aber der Duft muss ja etwas anders gemacht haben, um auf einen Durchschnitt von 8,5 Punkten, vor allem mit dieser typischen Kopfnoten-Konstellation, zu kommen."
Ähm. Was zum Louis?
Der Auftakt besteht aus einer Orange, etwas herb und spritzig verarbeitet durch die anderen zitrischen Noten. Nach einer Stunde verliert die Orange an Glanz und der Fruchtzucker (Furchtzucker) kommt zum Vorschein. Dies wird etwas von der Mandarine, durch seine glatte Duftkonsistenz, untermalt. Es wird blasser und süßer und nebenbei bekomme ich Karies.
Insgesamt recht gefällig, erfrischend, nett und kindlich, ohne besonderen Charakter oder gar Eigenständigkeit.
Und das war es auch schon. Mehr kommt da nicht und das konnte man schon eine Stunde nach dem Aufsprühen erahnen. Ich bin nicht enttäuscht, weil ich hohe Erwartungen an dem Duft hatte. Ich bin nur etwas verwirrt, wie so ein einfacher Duft auf so einen großen Erfolg stößt. Vor allem bei dem Preis und erst recht vor allem, weil es ähnliche Düfte für ein bis paar duzend Euronen gibt.
"Aber Erhan, du bewertest den Duft aufgrund seines Preises", höre ich euch sagen.
Nein definitiv nicht. Auch wenn er nur 10€ kosten würde, hätte es die gleiche Bewertung gekriegt.
"Aber Erhan, es gibt halt nun mal auch einfachere Düfte. Manchmal ist weniger mehr. Es müssen nicht immer komplexe Düfte sein. Manchmal muss man einfach reinhauen (und Geld raushauen) und sich an dem Duft erfreuen", höre ich euch weiter sagen.
Das ist ganz schwierig. Ich liebe zum Beispiel Leder sehr. Aber wenn es einen puren Lederduft für 200€ gibt, würde ich es nicht sehr gut bewerten, nur weil mir die Note gefällt. Ich würde es mittelmäßig bewerten, da ich keinen großen Aufwand oder gar einen besonders anstrengenden, kreativen Prozess in solch einfachen, monothematischen Düften sehe.
Hier steht einfach nur eine Note besonders im Vorschein. Alle anderen Noten schmücken sie nur ganz kurz oder unterschwellig. Ich weiß, dass der Duft auch nicht mehr braucht oder haben will. Trotzdem, so "kritisch" ich leider bin, hätte ich mir mehr Kontraste gewünscht, mehr Parfum als "Erfrischung", mehr Film als ein kurzes Kopfnoten-Trailer.
Hoher Preis hin oder her. Für mich einfach nur unbegreiflich dafür so viel Geld zu verlangen. Vielleicht Ideal als Gratisgeschenk ab einem Einkaufswert von xx,xx€.
Natürlich freut es mich, wenn der Duft euch glücklich macht und diese Rezension euch zum schreien bringt. :o)
6 Antworten


Also lass ich dann mal die Finger davon - zunächst war es nur der exorbitante Preis aber die zahlreichen Fragezeichen was wohl bei der durchschnittlichen "Zutatenzusammenstellung" heraus kommen sollte wichen bis gerade eben einfach nicht
Und haben Sie den wunderbaren Blauton des Flakon-Bildchens bemerkt!? Es ist das gleiche Blau (!), von der Fototapete, vor dem der attraktive junge Mann, vom Avatar-Bildchen, steht! Hach, welch wirklich großartiges Signatur-Bildchen wäre das... Ich woll'ts nur angemerkt haben... ;)