Cimi
11.12.2024 - 04:35 Uhr
9
Hilfreiche Rezension
8.5Duft 9Haltbarkeit 8Sillage 8Flakon 7Preis

Ein Orientale, der sanft im Klang ist, aber stark in der Wirkung I Vergleich Ombre Nomade

Maison Crivelli hat sich mittlerweile sehr gut im Markt etabliert und als Oud Stallion auf den Markt kam, dachte ich mir zuerst - braucht es dich wirklich? Die Vergleiche zum Ombre Nomade wurden schnell gemacht und in einem solch übersättigten Markt noch zu überstehen, wird schwierig sein. Doch Oud Stallion überrascht, denn der Oud Akkord von Maison Crivelli ist unverkennbar über alle Düfte hinweg, sei es Oud Maracujá , Oud Cadenza , "Cuir InfraRouge | Maison Crivelli" oder Oud Stallion. Diese Basis legt einen Grundstein für diesen sanften, jedoch doch präsenten Duft.

Nun aber zum Duft, let's get into it:

- Im Auftakt ist der Duft leicht frischer als im gesamten Duftverlauf, das Kardamom wirkt ein wenig - wie mein Kleiner sagen würde - "luftiger, aber dennoch würzig. Das ist aber wirklich nur in den ersten Minuten so. Ein leichter Hauch Muskat schwimmt mit und kreiert ein schön würziges, "noch" leichtes Opening, bevor dann sehr zeitnah der Maison Crivelli Oud-Leder-Akkord einkickt; der Duft wird schwerer, holzig, würzig und ledrig, aber MC-typisch halt sehr gut geblendet, ohne dass das Leder wirklich stark dominiert wie bei einem Tuscan Leather Eau de Parfum. Die Rose ist im Hintergrund und kaum wahrnehmbar, aber vorhanden.

- Im weiteren Verlauf merkt man die geröstete Tonkabohne, leicht rauchig, marginal süss, eher grünlich dann, der Duft wird samtiger, runder und weniger "bestialisch", nicht jedoch schwach :) das tut keiner der Maison Crivellis aus dieser Oud-Kollektion. Dieser erdige O-Ton vom Patchouli tritt auch erst gegen Mitte des Duftes auf und begleitet dann dezent im Hintergrund wie ein Echo den gesamten Duftverlauf.

Zusammenfassend erhält man eigentlich einen schönen ledrig-würzigen, synthetischen Oud-Akkord, der minim grün, erdig und dezent, aber wirklich dezent süss im Drydown ist. Der Duft vermittelt im Vergleich zum Oud Maracujá eine gewisse Stille, obwohl seine Präsenz gewaltig ist. Es ist einfach ein eleganter würzig-ledriger Duft, der nicht aneckt, aber sehr gut wahrgenommen wird.

Die Performance ist "angenehm bestialisch", also schon deutliche Projektion und auch Haltbarkeit. Aus meiner Sicht weit überdurchschnittlich und sehr zufriedenstellend, bei wenigen Sprayern aber gut zu kontrollieren.

Nun, welchen würde ich bevorzugen, Ombre Nomade oder Oud Stallion ?

- Zunächst, ja die Düfte gehen in eine ähnliche Richtung, nur dass der Ombre Nomade deutlich aggressiver und trocken-holziger ist, weitaus mehr Kanten hat. Der Oud Stallion hingegen vermittelt auch diesen orientalischen Touch, aber ist weitaus besser abgestimmt und weniger aggressiv, aber genau gleich laut, einfach auf angenehme Art und Weise

- Der Oud Stallion ist aus meiner Sicht die tragbarere Version und in diesem Segment auch aus meiner Sicht die bessere Investition, da einfach zu viele Dupes von dieser trocken-holzigen Ombre Nomade DNA auf dem Markt ist

Hoffe, dass der Artikel euch hilft :)
0 Antworten