Smoetn
23.04.2021 - 07:37 Uhr
34
Top Rezension
7
Preis
9
Flakon
8
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft

Der Nachruf – eine ganze Gemeinde trauert und verliert einen Teil von sich

Der Trauerzug überquerte gerade den Friedhof zum letzten Geleit des Verstorbenen. Das Wetter war typisches Aprilwetter, dennoch wärmten die Sonnernstahlen, die vereinzelt durch die Wolkendecke stießen, die Trauergemeinde. Dass die Sonne schien, war der letzte Höhepunkt einer glorreichen Laufbahn des zu Grabe getragenen, entfaltete sich „APOM“ doch gerade bei diesen Sonnenstrahlen am besten. Und so befand sich auf den Gesichtern der meisten Trauergäste auch ein Lächeln auf den Lippen, denn der Gedanke an diesen treuen Gefährten rührte alle zu Herzen.

Unter den Gästen waren auch viele Jüngere, die wussten, dass sie „APOM“ niemals das Wasser reichen würden. Zu den Anwesenden zählten unter anderem „L’Homme a la rose“ oder „Petit matin“, welche ihren Vorbildern zwar stets bemüht nacheiferten, aber diese niemals erreichen würden.

Aber auch Schwergewichte wie „Grand Soir“ oder „Oud Satin Mood“ haben sich auf den Weg gemacht, um ihrem älteren Bruder die letzte Ehre zu erweisen. Wiederum andere lagen ebenfalls bereits unter der Erde, allen voran „Lumiere Noire Homme“.

Keiner der Anwesenden konnte es begreifen, warum ausgerechnet die Besten unter Ihnen so frühzeitig das Zeitliche segnen mussten. So gab es auch große Trauer und Wut unter den Gästen, da sie es einfach nicht verstehen konnten. Dennoch wurde die Trauer willkommen geheißen, ist dies doch ein Prozess, welcher dabei hilft, den Verlust eines Weggefährten zu verarbeiten und zu bewältigen. Aber nicht nur die Trauer an sich, auch die Erinnerung an den Verstorbenen ist ein wesentlicher Teil der Trauerarbeit sowie der Würdigung und des Gedenkens an den zu Grabe getragenen.

Als der Trauerzug endlich am vorgesehenen Grab zum Stehen kam, löste „Grand Soir“ sich von der Menge und begann mit der Trauerrede:

„Lieber Bruder, liebes Vorbild, lieber APOM,
ganze sieben Jahre warst Du älter als ich und warst damit für viele für die heute hier Versammelten stets ein Anker in turbulenten Zeiten und somit stets ein Teil von uns. Mit deiner frischen, blumigen und auch leicht süßen Art hast Du allzeit ein Lächeln auf die Lippen derjenigen gezaubert, die dich kennenlernen durften. Ja, du warst ein simpler Zeitgenosse, du hast dich klar gegen den modernen Schnick-Schnack und flüchtige Trends gestellt. Du warst sinnlich, warm und fast zärtlich. Dabei warst Du von Anfang an aber auch edel, klassisch und zeitlos. Und auch wenn deine innere Konzentration nicht zu den stärksten gehörte, hast Du doch immer gestrahlt und hast deine Liebsten stets lange begleitet.
Du warst der Inbegriff des klassischen Mann von Welt und hast nie vorgegeben etwas anderes zu sein. Du konntest Trost spenden und warst einfach da, wenn man dich brauchte. Deine Vorliebe für Orangenblüten und Zedernholz hast Du vereint wie kein Zweiter vor Dir oder nach Dir. Ja, Du wurdest nicht von allen geliebt, aber doch von sehr vielen. Manche hielten dich für altbacken, aber ich sage, du warst stets aktuell und auf der Höhe der Zeit.
Glücklich darf sich schätzen, wer dich zu deinen Lebzeiten erleben durfte und noch glücklicher dürfen sich diejenigen schätzen, welche dich noch länger in ihren Herzen und auf der Haut tragen dürfen. Du wirst uns fehlen, geliebter Bruder, warst und bist Du doch unersetzlich. Wir werden uns alle für immer an dich erinnern und können nur hoffen, dass eines Tages jemand auftaucht, der in deine großen Fußstapfen treten kann. Du warst immer ein Teil von uns und wirst auch für immer ein Teil von uns bleiben!“

Mit diesen Worten wurden die letzten Überreste von „APOM“ beigesetzt und die Trauergemeinde zerstreute sich langsam und jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Nun kam aber endgültig die Sonne heraus und jeder einzelne wusste, dass „APOM“ von nun an über sie wachen würde und stets bei den ersten warmen Sonnenstrahlen sich alle von ihnen an „APOM“ erinnern würden.
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