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Top Rezension
Kandierte Wuchtbrumme
Wenn eine heilige dunkle Verschmelzung riecht wie in diesem Fall, dann kann man sich engagiert über die eigenwillige Namensgebung echauffieren – oder einfach den Duft genießen. Der startet tatsächlich rümlich (ohne h), verkleidet allzu beschwipste Tendenzen aber geschickt mit sekundierenden Noten. Die süße Orange herauszuschnuppern gelingt dabei noch relativ problemlos – möglicherweise, weil sie mit fruchtiger Leichtigkeit die Aromen des Rums ergänzt. Krautig-Zitrisches kann ich daneben kaum dezidiert verorten, aber es wird ja ohnehin eine „Fusion“ kredenzt; in dieser Hinsicht zumindest macht der Duft seinem Namen alle Ehre.
Ungeachtet dieses Openings ist es die Karamellisierung der Ingredienzien, die den Duftverlauf prägt: Eine zart gewürzte Zuckerschmelze schwebt als Leitmotiv im Bouquet, umhüllt ihre diversen Begleiter mit einer süßen, durchaus essbar riechenden Kandierung und verstärkt die honigwarmen Tuberosearomen. Dass der Kaffee einen bestenfalls dezenten Auftritt hinlegt, tut der Komposition gut. Andernfalls landete sie olfaktorisch vielleicht gar zu nah am nachmittäglichen Kränzchen mit Gebäck und einer guten Tasse Wiener Melange – eine Assoziation, die auch so greifbar nahe liegt (und damit immerhin die geschäumte Starbucks-Variante samt konfektionierter Kuchentheke vermeidet).
Ansonsten ist auch hier wieder „Fusion“ angesagt. Selbst die eigentlich sehr spezifisch duftende Gewürznelke fügt sich nach bester Konditorenmanier ins Geschehen, ohne deshalb Weihnachtslieder anzustimmen. „Fusion sacrée obscur“ bleibt seinem Konzept treu und ist bis hierhin ein rundum gelungener gourmandig-süßer Schmeichler.
Dass der Duft trotz aller Mächtigkeit nicht ins Pappige abdriftet, ist den räuchernden Harzen zu danken, die unaufdringlich, aber vernehmbar den Aromen Raum zur Entfaltung bieten, sie gleichermaßen streuen wie binden und dergestalt das Kunststück vollbringen, die Karamellisierung im Fluss zu halten.
Am Ende aber gewinnt doch die Cremetorte. Das liegt am massiven Beschuss mit allerlei weiterem Süßkram: Süßlich duftende Holzspäne, vor allem Amber und Vanille verdichten zu sahniger Konsistenz, was eben noch verräuchert erschien. Bildhaft gesprochen kriecht zuletzt cremig-süßliche Lava über die Haut; nur gelegentlich bilden sich Blasen auf der zähen Oberfläche. Beim Platzen verströmen sie noch immer angenehm harzigen Rauch, geschwängert von vanillegetränktem Karamell und allerlei anderem Kram, der entweder perfekt ‚fusioniert’ wurde oder (und das ist meine böse Theorie) letztlich keine Chance mehr hat gegen den süßen Overkill.
Das Erstaunlichste an „Fusion sacrée obscur“ ist für mich die Tatsache, dass ich soeben einen Duft beschrieben habe, bei dem sich üblicherweise meine Nackenhaare sträuben: Sehr gourmandig und unbestreitbar süß, fast zuckrig obendrein. Der Waschzwang allerdings bleibt aus; stattdessen schnuppere ich immer wieder fasziniert, auch wenn ich sowohl nach Dunkelheit wie Heiligem völlig vergeblich suche. Dafür erlebe ich eine ausnehmend gelungene Komposition, die – hierin (!) „Oud safe the King“ nicht unähnlich – buchstäblich Appetit macht.
Ungeachtet dessen werde ich diesen Duft nicht tragen; ein gezuckerter Sarungal käme sich arg kostümiert vor. „Fusion sacrée obscur“ kennengelernt zu haben war mir allerdings ein großes Vergnügen, von dem ich während unserer bislang 3 Testbegegnungen lange, sehr lange zehren durfte: Die Haltbarkeit ist nämlich außerordentlich gut. Gleiches gilt für die Sillage: Die hat Wums und kandiert mühelos im Vorübergehen, was nicht bei drei auf dem nächsten Baum sitzt.
Mein Dank gilt Palonera für die im besten Sinne unverlangte Spende – und Bertrand Duchaufour, der mit „Fusion sacrée obscur“ einen ziemlich überzeugenden süßen ‚Stinker’ kreiert hat. Wer diese Duftrichtung schätzt, kommt um einen Test kaum herum!
Ungeachtet dieses Openings ist es die Karamellisierung der Ingredienzien, die den Duftverlauf prägt: Eine zart gewürzte Zuckerschmelze schwebt als Leitmotiv im Bouquet, umhüllt ihre diversen Begleiter mit einer süßen, durchaus essbar riechenden Kandierung und verstärkt die honigwarmen Tuberosearomen. Dass der Kaffee einen bestenfalls dezenten Auftritt hinlegt, tut der Komposition gut. Andernfalls landete sie olfaktorisch vielleicht gar zu nah am nachmittäglichen Kränzchen mit Gebäck und einer guten Tasse Wiener Melange – eine Assoziation, die auch so greifbar nahe liegt (und damit immerhin die geschäumte Starbucks-Variante samt konfektionierter Kuchentheke vermeidet).
Ansonsten ist auch hier wieder „Fusion“ angesagt. Selbst die eigentlich sehr spezifisch duftende Gewürznelke fügt sich nach bester Konditorenmanier ins Geschehen, ohne deshalb Weihnachtslieder anzustimmen. „Fusion sacrée obscur“ bleibt seinem Konzept treu und ist bis hierhin ein rundum gelungener gourmandig-süßer Schmeichler.
Dass der Duft trotz aller Mächtigkeit nicht ins Pappige abdriftet, ist den räuchernden Harzen zu danken, die unaufdringlich, aber vernehmbar den Aromen Raum zur Entfaltung bieten, sie gleichermaßen streuen wie binden und dergestalt das Kunststück vollbringen, die Karamellisierung im Fluss zu halten.
Am Ende aber gewinnt doch die Cremetorte. Das liegt am massiven Beschuss mit allerlei weiterem Süßkram: Süßlich duftende Holzspäne, vor allem Amber und Vanille verdichten zu sahniger Konsistenz, was eben noch verräuchert erschien. Bildhaft gesprochen kriecht zuletzt cremig-süßliche Lava über die Haut; nur gelegentlich bilden sich Blasen auf der zähen Oberfläche. Beim Platzen verströmen sie noch immer angenehm harzigen Rauch, geschwängert von vanillegetränktem Karamell und allerlei anderem Kram, der entweder perfekt ‚fusioniert’ wurde oder (und das ist meine böse Theorie) letztlich keine Chance mehr hat gegen den süßen Overkill.
Das Erstaunlichste an „Fusion sacrée obscur“ ist für mich die Tatsache, dass ich soeben einen Duft beschrieben habe, bei dem sich üblicherweise meine Nackenhaare sträuben: Sehr gourmandig und unbestreitbar süß, fast zuckrig obendrein. Der Waschzwang allerdings bleibt aus; stattdessen schnuppere ich immer wieder fasziniert, auch wenn ich sowohl nach Dunkelheit wie Heiligem völlig vergeblich suche. Dafür erlebe ich eine ausnehmend gelungene Komposition, die – hierin (!) „Oud safe the King“ nicht unähnlich – buchstäblich Appetit macht.
Ungeachtet dessen werde ich diesen Duft nicht tragen; ein gezuckerter Sarungal käme sich arg kostümiert vor. „Fusion sacrée obscur“ kennengelernt zu haben war mir allerdings ein großes Vergnügen, von dem ich während unserer bislang 3 Testbegegnungen lange, sehr lange zehren durfte: Die Haltbarkeit ist nämlich außerordentlich gut. Gleiches gilt für die Sillage: Die hat Wums und kandiert mühelos im Vorübergehen, was nicht bei drei auf dem nächsten Baum sitzt.
Mein Dank gilt Palonera für die im besten Sinne unverlangte Spende – und Bertrand Duchaufour, der mit „Fusion sacrée obscur“ einen ziemlich überzeugenden süßen ‚Stinker’ kreiert hat. Wer diese Duftrichtung schätzt, kommt um einen Test kaum herum!
7 Antworten


hört sich gut an und muss ich testen....ein Pokälchen für den Herrn:-))