Kopfnote 
Herznote 
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11.09.2020 - 13:25 Uhr
Pinkdawn
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Pinkdawn
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11
Ein sommerlicher Wohlfühlduft aus der Provence
Dank eines lieben Parfumos, der meiner (ersten) Bestellung aus dem Souk großzügigerweise mehrere interessante Proben beilegte, hatte ich u. a. die Möglichkeit, Provence Adoucissantes von Panier des Sens kennen zu lernen.
Panier des Sens – ein Hersteller aus Marseilles - bietet Naturkosmetika aus der Provence an. Darunter Körperpflegeprodukte und Parfums, alles frei von Parabenen, Silikon und Aluminium. Dafür dermatologisch – aber nicht an Tieren! – gestestet. Und alle Artikel sind wunderhübsch gestaltet in einer sehr romantischen, nostalgischen Aufmachung.
Das Design des Eau Fraiche sprach mich auch sofort an. Der Spray kommt in einer bildschönen, zylinderförmigen Verpackung, auf der ein großes Bouquet an Zitrusfrüchten – im Vintage Look dargestellt – zu sehen ist.
Ich schloss daraus auf den Duft, der mich erwarten würde: eine Wolke aus herrlich frischen Zitrusfrüchten.
Auf der Verpackung ist nur angegeben, dass einen ein Duft aus Bergamotte, Petitgrain und weißem Moschus erwarten würde. Sozusagen als Kurzfassung. Andere Quellen nennen auch noch Kardamom, Zitrone, Mandarine, rosa Pfeffer, Beifuß und Zedernholz als Komponenten.
Beim ersten Aufsprühen duftete das Eau Fraiche für mich nach etwas undefinierbarer Sommerwiese, ganz ohne Zitrik, jedoch sehr natürlich.
Sommerwiese?
Dass ein Parfum bei der ersten Verwendung ganz anders duftet als erwartet und erst später seinen eigentlichen Duft entwickelt, erlebe ich nicht zum ersten Mal. Mit „erst später“ meine ich jetzt nicht nach 2 oder 3 Stunden, sondern bei weiteren Verwendungen. Es klingt vielleicht komisch, aber ich empfinde es so, als müsse ein Parfum erst bei mir „ankommen“ und sich möglicherweise an Temperatur, Feuchtigkeit und andere Umweltbedingungen anpassen bzw. sich vom Stress eines Transports erholen. Dieses seltsame Phänomen hab ich schon öfter erlebt und erschrecke daher nicht gleich, wenn ein Duft nicht sofort meinen Erwartungen entspricht. Denn ich weiß, schon am nächsten Tag kann alles anders aussehen. Und so erging es mir auch bei Provence Adoucissantes. Als ich es ein, zwei Tage später auftrug, war von der netten Sommerwiese nichts mehr zu bemerken. Da wurde es gleich zitrisch.
Wenn ich Provence höre, denke ich zunächst an die Maler, die sich von dieser lichterfüllten Landschaft inspirieren haben lassen – Fragonard, Renoir, Signac, Gauguin, Van Gogh, Cézanne, van Gogh, Matisse und Picasso, um nur die Bekanntesten zu nennen. Der zweite Gedanke gilt endlos scheinenden Lavendelfeldern. Daher war ich auch ein wenig erstaunt, dass der berühmte Lavendel der Provence in diesem Duft, der ja ein olfaktorisches Bild Südfrankreichs sein soll, so gar keine Rolle spielt. Ich hätte zumindest wilde Kräuter erwartet. Wacholder vielleicht. Aber nichts da. Hier geht es offenbar nicht unbedingt um Vielfalt, sondern um – Petitgrain.
Die Kopfnote soll bekanntlich mit Kardamom, Bergamotte und Zitrone aufwarten. Davon ist wenig zu bemerken. Dafür melden sich Mandarine und vor allem Petitgrain. Um den rosa Pfeffer wahrzunehmen, muss man schon sehr gründlich hinschnüffeln.
Bei mir tut sich vor allem Petitgrain hervor. Und wie duftet das? Ähnlich wie Orangenblüten und Neroli. Petitgrain ist sozusagen die einfachere Schwester dieser beiden. Es gilt als weniger wertvoll und weniger teuer, enthält auch keine Blüten, sondern besteht aus dem Öl der Zweigspitzen, Blätter und unreifen grünen Früchten der Bitterorange. Dieses Zitrusblätteröl duftet – na klar - zitrisch, hat aber ebenso etwas Herbfrisches, leicht Bitteres und dennoch Blumiges.
Sagt man vom Öl der Neroliblüten, dass es die Sonne des Südens enthält, kann das in gewisser Weise auch für Petitgrain gelten. Denn es wirkt ausgesprochen „sonnig“. Sonnig ist natürlich kein Duft, sondern mehr ein Gefühl. Ich würde es als belebend bezeichnen. In der Aromatherapie kennt man Petitgrain als entspannend. Das Aroma soll Körper und Geist beruhigen, Stress entgegenwirken. Das ist für mich kein Widerspruch zur belebenden Wirkung. Um es anders auszudrücken: Der Duft zaubert sofort ein – zumindest inneres - Lächeln aufs Gesicht. Für mich ist er ein ausgesprochener Wohlfühlduft, mit dem man den Morgen gut begrüßen kann. Ich empfinde diesen bittersüßen Duft freilich gar nicht so sehr als „frisch“, sondern eher stimmungsaufhellend und – ja, irgendwie – tröstlich, aufheiternd.
Provence Adoucissantes bedeutet ja soviel wie Milde der Provence. Der Name ist gut gewählt, meiner Meinung nach. Die Provence zeigt sich hier nämlich nicht allzu würzig oder krautig, sondern dezent und zart. Das könnte natürlich manche irritieren. Denn die Provence ist an sich eine kraftvolle Landschaft, erfüllt mit diesem faszinierenden Licht des Südens und aromatischen Kräuterdüften. Petitgrain assoziiere ich nicht unbedingt mit der Provence.
Ja, sicher enthält dieser Duft auch Stärkeres: Beifuß etwa, eines dieser wilden, sagenumwobenen Kräuter, die als magisch galten. Vom Beifuß sagte man, dass er böse Geister, Seuchen, Hexen und Blitze abwehrt. Als Verwandter des wilden Wermuts, aus dem bekanntlich der Absinth gemacht wird, soll er intensive Träume hervorrufen, wenn man ihn raucht, als Tee genießt oder mit ihm räuchert. Für profane Menschen ist er immerhin noch ein verdauungsförderndes Küchengewürz. Als Duft ist Beifuß kräftig und würzig. Manche erinnert er an schwarzen Tee, andere an Kampfer. Wie auch immer, derartige Nuancen habe ich im Provence Adoucissante nicht entdeckt.
Kardamom ist ebenfalls ein starkes Aroma, das vielen orientalischen Parfums eine würzige Komponente schenkt. Auch davon merke ich nichts. Zedernholz suche ich ebenfalls vergeblich. Doch den weißen Moschus erkenne ich, wenn auch sehr dezent. Er steuert dem Duft eine gewisse cremige Note bei.
Ich bin kein Fan von Neroli, Petitgrain, Orangenblüten und Co. Aber zu diesem Eau de Fraiche greife ich interessanterweise gern. Petitgrain ist hier zwar vorherrschend, jedoch eben sehr dezent, angenehm und leicht. Das macht den Duft durchaus alltagsgeeignet. Als Eau Fraiche hält er nicht sehr lange. Es empfiehlt sich, ihn nachzusprühen, so alle zwei Stunden etwa, was gerade im Sommer eine willkommene Erfrischung bringt.
Leicht, zart und dezent passt der recht lineare Duft zu vielen Gelegenheiten. Seine blumige, natürliche Eleganz macht den romantischen Unisex-Duft für mich allerdings mehr zum zeitlosen Damenduft für den Sommer.
Die schwache Haltbarkeit und Sillage seien dem Eau Fraiche verziehen. Ein Eau Fraiche besitzt ja höchstens 8% Duftöl – manche sogar nur 3%. Es verfliegt daher rasch, bietet aber an warmen Tagen eine herrlich leichte Frische.
Panier des Sens – ein Hersteller aus Marseilles - bietet Naturkosmetika aus der Provence an. Darunter Körperpflegeprodukte und Parfums, alles frei von Parabenen, Silikon und Aluminium. Dafür dermatologisch – aber nicht an Tieren! – gestestet. Und alle Artikel sind wunderhübsch gestaltet in einer sehr romantischen, nostalgischen Aufmachung.
Das Design des Eau Fraiche sprach mich auch sofort an. Der Spray kommt in einer bildschönen, zylinderförmigen Verpackung, auf der ein großes Bouquet an Zitrusfrüchten – im Vintage Look dargestellt – zu sehen ist.
Ich schloss daraus auf den Duft, der mich erwarten würde: eine Wolke aus herrlich frischen Zitrusfrüchten.
Auf der Verpackung ist nur angegeben, dass einen ein Duft aus Bergamotte, Petitgrain und weißem Moschus erwarten würde. Sozusagen als Kurzfassung. Andere Quellen nennen auch noch Kardamom, Zitrone, Mandarine, rosa Pfeffer, Beifuß und Zedernholz als Komponenten.
Beim ersten Aufsprühen duftete das Eau Fraiche für mich nach etwas undefinierbarer Sommerwiese, ganz ohne Zitrik, jedoch sehr natürlich.
Sommerwiese?
Dass ein Parfum bei der ersten Verwendung ganz anders duftet als erwartet und erst später seinen eigentlichen Duft entwickelt, erlebe ich nicht zum ersten Mal. Mit „erst später“ meine ich jetzt nicht nach 2 oder 3 Stunden, sondern bei weiteren Verwendungen. Es klingt vielleicht komisch, aber ich empfinde es so, als müsse ein Parfum erst bei mir „ankommen“ und sich möglicherweise an Temperatur, Feuchtigkeit und andere Umweltbedingungen anpassen bzw. sich vom Stress eines Transports erholen. Dieses seltsame Phänomen hab ich schon öfter erlebt und erschrecke daher nicht gleich, wenn ein Duft nicht sofort meinen Erwartungen entspricht. Denn ich weiß, schon am nächsten Tag kann alles anders aussehen. Und so erging es mir auch bei Provence Adoucissantes. Als ich es ein, zwei Tage später auftrug, war von der netten Sommerwiese nichts mehr zu bemerken. Da wurde es gleich zitrisch.
Wenn ich Provence höre, denke ich zunächst an die Maler, die sich von dieser lichterfüllten Landschaft inspirieren haben lassen – Fragonard, Renoir, Signac, Gauguin, Van Gogh, Cézanne, van Gogh, Matisse und Picasso, um nur die Bekanntesten zu nennen. Der zweite Gedanke gilt endlos scheinenden Lavendelfeldern. Daher war ich auch ein wenig erstaunt, dass der berühmte Lavendel der Provence in diesem Duft, der ja ein olfaktorisches Bild Südfrankreichs sein soll, so gar keine Rolle spielt. Ich hätte zumindest wilde Kräuter erwartet. Wacholder vielleicht. Aber nichts da. Hier geht es offenbar nicht unbedingt um Vielfalt, sondern um – Petitgrain.
Die Kopfnote soll bekanntlich mit Kardamom, Bergamotte und Zitrone aufwarten. Davon ist wenig zu bemerken. Dafür melden sich Mandarine und vor allem Petitgrain. Um den rosa Pfeffer wahrzunehmen, muss man schon sehr gründlich hinschnüffeln.
Bei mir tut sich vor allem Petitgrain hervor. Und wie duftet das? Ähnlich wie Orangenblüten und Neroli. Petitgrain ist sozusagen die einfachere Schwester dieser beiden. Es gilt als weniger wertvoll und weniger teuer, enthält auch keine Blüten, sondern besteht aus dem Öl der Zweigspitzen, Blätter und unreifen grünen Früchten der Bitterorange. Dieses Zitrusblätteröl duftet – na klar - zitrisch, hat aber ebenso etwas Herbfrisches, leicht Bitteres und dennoch Blumiges.
Sagt man vom Öl der Neroliblüten, dass es die Sonne des Südens enthält, kann das in gewisser Weise auch für Petitgrain gelten. Denn es wirkt ausgesprochen „sonnig“. Sonnig ist natürlich kein Duft, sondern mehr ein Gefühl. Ich würde es als belebend bezeichnen. In der Aromatherapie kennt man Petitgrain als entspannend. Das Aroma soll Körper und Geist beruhigen, Stress entgegenwirken. Das ist für mich kein Widerspruch zur belebenden Wirkung. Um es anders auszudrücken: Der Duft zaubert sofort ein – zumindest inneres - Lächeln aufs Gesicht. Für mich ist er ein ausgesprochener Wohlfühlduft, mit dem man den Morgen gut begrüßen kann. Ich empfinde diesen bittersüßen Duft freilich gar nicht so sehr als „frisch“, sondern eher stimmungsaufhellend und – ja, irgendwie – tröstlich, aufheiternd.
Provence Adoucissantes bedeutet ja soviel wie Milde der Provence. Der Name ist gut gewählt, meiner Meinung nach. Die Provence zeigt sich hier nämlich nicht allzu würzig oder krautig, sondern dezent und zart. Das könnte natürlich manche irritieren. Denn die Provence ist an sich eine kraftvolle Landschaft, erfüllt mit diesem faszinierenden Licht des Südens und aromatischen Kräuterdüften. Petitgrain assoziiere ich nicht unbedingt mit der Provence.
Ja, sicher enthält dieser Duft auch Stärkeres: Beifuß etwa, eines dieser wilden, sagenumwobenen Kräuter, die als magisch galten. Vom Beifuß sagte man, dass er böse Geister, Seuchen, Hexen und Blitze abwehrt. Als Verwandter des wilden Wermuts, aus dem bekanntlich der Absinth gemacht wird, soll er intensive Träume hervorrufen, wenn man ihn raucht, als Tee genießt oder mit ihm räuchert. Für profane Menschen ist er immerhin noch ein verdauungsförderndes Küchengewürz. Als Duft ist Beifuß kräftig und würzig. Manche erinnert er an schwarzen Tee, andere an Kampfer. Wie auch immer, derartige Nuancen habe ich im Provence Adoucissante nicht entdeckt.
Kardamom ist ebenfalls ein starkes Aroma, das vielen orientalischen Parfums eine würzige Komponente schenkt. Auch davon merke ich nichts. Zedernholz suche ich ebenfalls vergeblich. Doch den weißen Moschus erkenne ich, wenn auch sehr dezent. Er steuert dem Duft eine gewisse cremige Note bei.
Ich bin kein Fan von Neroli, Petitgrain, Orangenblüten und Co. Aber zu diesem Eau de Fraiche greife ich interessanterweise gern. Petitgrain ist hier zwar vorherrschend, jedoch eben sehr dezent, angenehm und leicht. Das macht den Duft durchaus alltagsgeeignet. Als Eau Fraiche hält er nicht sehr lange. Es empfiehlt sich, ihn nachzusprühen, so alle zwei Stunden etwa, was gerade im Sommer eine willkommene Erfrischung bringt.
Leicht, zart und dezent passt der recht lineare Duft zu vielen Gelegenheiten. Seine blumige, natürliche Eleganz macht den romantischen Unisex-Duft für mich allerdings mehr zum zeitlosen Damenduft für den Sommer.
Die schwache Haltbarkeit und Sillage seien dem Eau Fraiche verziehen. Ein Eau Fraiche besitzt ja höchstens 8% Duftöl – manche sogar nur 3%. Es verfliegt daher rasch, bietet aber an warmen Tagen eine herrlich leichte Frische.
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