Osmanthus Interdite Parfum d'Empire 2007

Verstehe zwar nicht, warum man mir eine 10ml-Probe davon bei einem Kauf eines anderen Duftes auf's Auge gedrückt hat, wenn diese Schöpfung aus dem Hause Parfum d' Empire schon längst das Zeitliche gesegnet haben soll, aber nun habe ich erstmal eine kleine Menge, mit der ich eine Weile auskommen kann. Verstehen jedoch kann ich die Intention des Parfümerieverkäufers: Er will mir etwas Gutes tun.
Das hat er auch geschafft.
Zumindest kommt Osmanthus Interdite gerade richtig - jetzt, in der Zeit, in der die Welt sich neu ordnet, meine Nase nach neuen Erlebnissen dürstet, das Wetter seit Wochen seit Wochen so gut ist, daß ich Angst vor dem "dicken Ende" entwickele, und ich generell Feng-Shui-mäßig ausmiste, und das in jeder Beziehung.
"Starke", egoistische Düfte wäre da jetzt kontraproduktiv. Liebreizende, fast schon japanisch anmutende Gerüche heiße ich hiermit herzlich willkommen!
Aber wieso ist der Osmanthus "Interdite" - verboten? (Ich sollte nicht immer versuchen, vom Duftnamen auf den Duft zu schließen und umgekehrt.) Ich jedenfalls rieche nur Positives: Grüner Tee, viele, viele Blüten, teilweise frühlingshaft frisch, dann wieder leicht ins schwülere gehend, rosig, jasminig.
Insgesamt aber sehr weich und zurückhaltend. Hier piekst nichts, nichts ist aufdringlich, eine Note wie Papier verstärkt meine asiatischen Assoziationen noch; rieche ich auch Reis?
Nicht cremig, nicht pudrig, sondern eher erfrischend-belebend, wie Morgentau.
Junger Tag, was bringst Du mir?