Thundra Profumum Roma 1996
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In the bleak midwinter
'In the bleak midwinter frosty wind made moan.
Earth stood hard as iron, water like a stone.
Snow had fallen, snow on snow -
in the bleak midwinter - long ago.
Our God, Heaven cannot hold Him, nor earth sustain.
Heaven and earth shall flee away, when He comes to reign.
In the bleak midwinter a stable place sufficed,
the Lord God Almighty, Jesus Christ.
Enough for Him, whom Cherubim worship night and day -
a breast full of milk and a manger full of hay.
Enough for Him, whom angels fall down before,
the ox and ass and camel which adore.
Angels and archangels may have gathered there,
Cherubim and Seraphim thronged the air.
But His mother only, in her maiden bliss,
worshipped the Beloved with a kiss.
What can I give Him, poor as I am?
If I were a shepherd I would bring a lamb,
if I were a wise man I would do my part,
yet what I can I give Him - give my heart.'
So lauten die vielzitierten Zeilen, die die viktorianische Dichterin Christina Rossetti (ihr Vater - ebenfalls ein Dichter - floh aus Neapel nach England; er und ihre Mutter verkehrten u.a. freundschaftlich mit Lord Byron) im späten 19. Jahrhundert schuf. Zwischenzeitlich wurde das Gedicht mehrmals vertont und ist im angelsächsischen Raum heute eines der populärsten Weihnachtslieder. Ist man nun christlich geprägt oder auch nicht, wirkt Rossettis Gedicht doch stets durch die Klarheit und Ausdrucksstärke seiner Wörter und seine hohe atmosphärische Dichte.
'In the bleak midwinter', lose übersetzt: 'mitten im kalten Winter' - es sind diese Anmutung von Stille und vom 'Alleinsein ohne Einsamkeit', die das Gedicht gemein hat mit Profumum Romas seltsam-sprödem Winterduft, der so gar nichts Einschmeichelndes hat, nichts Lockendes, Betörendes. Stattdessen fängt er das knirschende Geräusch von Stiefeln ein auf einer dicken Schneedecke, daneben Holz aufgestapelt am Wegesrand - und nichts als der unsichtbare Schrei der Krähe zwischen schwarzen Wipfeln, der wie unser Atem im Winterwald verweht.
Fazit: ein kaltgrüner Duft von Einkehr und von großer Ruhe. Raubeinig und störrisch wie ein Stein im Schuh für jene, die Profumum Romas gewohnte Süße zu finden hoffen. Klar und fast kathartisch für die anderen - die sich ihm öffnen, ihn gewähren lassen.
Earth stood hard as iron, water like a stone.
Snow had fallen, snow on snow -
in the bleak midwinter - long ago.
Our God, Heaven cannot hold Him, nor earth sustain.
Heaven and earth shall flee away, when He comes to reign.
In the bleak midwinter a stable place sufficed,
the Lord God Almighty, Jesus Christ.
Enough for Him, whom Cherubim worship night and day -
a breast full of milk and a manger full of hay.
Enough for Him, whom angels fall down before,
the ox and ass and camel which adore.
Angels and archangels may have gathered there,
Cherubim and Seraphim thronged the air.
But His mother only, in her maiden bliss,
worshipped the Beloved with a kiss.
What can I give Him, poor as I am?
If I were a shepherd I would bring a lamb,
if I were a wise man I would do my part,
yet what I can I give Him - give my heart.'
So lauten die vielzitierten Zeilen, die die viktorianische Dichterin Christina Rossetti (ihr Vater - ebenfalls ein Dichter - floh aus Neapel nach England; er und ihre Mutter verkehrten u.a. freundschaftlich mit Lord Byron) im späten 19. Jahrhundert schuf. Zwischenzeitlich wurde das Gedicht mehrmals vertont und ist im angelsächsischen Raum heute eines der populärsten Weihnachtslieder. Ist man nun christlich geprägt oder auch nicht, wirkt Rossettis Gedicht doch stets durch die Klarheit und Ausdrucksstärke seiner Wörter und seine hohe atmosphärische Dichte.
'In the bleak midwinter', lose übersetzt: 'mitten im kalten Winter' - es sind diese Anmutung von Stille und vom 'Alleinsein ohne Einsamkeit', die das Gedicht gemein hat mit Profumum Romas seltsam-sprödem Winterduft, der so gar nichts Einschmeichelndes hat, nichts Lockendes, Betörendes. Stattdessen fängt er das knirschende Geräusch von Stiefeln ein auf einer dicken Schneedecke, daneben Holz aufgestapelt am Wegesrand - und nichts als der unsichtbare Schrei der Krähe zwischen schwarzen Wipfeln, der wie unser Atem im Winterwald verweht.
Fazit: ein kaltgrüner Duft von Einkehr und von großer Ruhe. Raubeinig und störrisch wie ein Stein im Schuh für jene, die Profumum Romas gewohnte Süße zu finden hoffen. Klar und fast kathartisch für die anderen - die sich ihm öffnen, ihn gewähren lassen.
5 Antworten
Kaathi85 vor 4 Jahren
Ich liebe dieses Lied, es löst so viel in mir aus! Ob das der Duft dann auch tut? Muss ich testen :)
Sensual vor 9 Jahren
Es ist das schönste Patchouli den ich kenne ! :) Erinnert mich auch an Frühling, wenn die ersten Grasflächen durch den Schnee blitzen. Eines Tages werde es noch von meine "Wünschliste" zu meine "Habe Ich" wandern. Pokal !
Verbena vor 10 Jahren
Der wandert schnurstracks aus dem Winterwald auf die Merkliste... :-)
Yatagan vor 10 Jahren
Definitiv ein interessanter Duft, ein interessantes Gedicht, ein interessanter Ansatz für einen Kommentar.
Skubi73 vor 10 Jahren
Ich liebe Thundra... mein Ich-gehe-morgens-um-sieben-mit-den-hunden-auch-wenn-es-regnet-und-stürmt-duft... Herrlich Dein Fazit!

