Cuir mauresque Serge Lutens 1996
Top Rezension
Damenstiefel
Ich liebe Handtaschen aus feinem Leder, auch wenn ich beim Kauf deutlich besser widerstehen kann als bei Parfums. Ich besitze nur zwei gute Taschen und halte diese Ausstattung auch für ausreichend. Lederwarenläden aber besuche ich nur zu gern, natürlich auch wegen des Geruchs. Und ich erinnere mich immer eines Paars brauner Lederstiefel aus meiner Teeniezeit, den Eltern abgebetttelt, zu DDR-Zeiten - ein "Importmodell" aus wunderbar weichem braunen Leder. Ich habe sie gern und lange getragen und früh gelernt: Qualität lohnt sich.
Ziemlich lange hatte ich vor Jahren gezögert, ob ich mir den CM bestelle oder nicht. Da nagte dann wieder der Parfumwurm. Klar hab ich! Und der Assistent sagt mir, dass das einer meiner am häufigsten getragener Duft ist, danach folgt "Douce amere" und neuerdings holt "De profundis" auf.
An Lederdüfte habe ich mich erst herangearbeitet, obwohl ich schon früher welche Hatte, ohne mir dessen bewusst zu sein. Lange vor Parfumo erstand ich "Donna Karan", ihren Signaturduft in der umstrittenen Flasche, von der böse Zungen behaupten, sie habe ein WC-Enten-Design. Schande über sie. Ein spontaner, begeisterter Draufstürzkauf- und nie bereut! Aber damals war ich mir der Ledernote dennoch nicht bewusst. Ich besitze auch "Daim blond", den Wildlederduft, der schön, aber etwas weniger spannend ist aufgrund des Verlaufs.
Wenn ich beide Düfte, "Donna Karan" und "Ciur mauresque" gegenteste, stelle ich zu Beginn eine verblüffende Ähnlichkeit fest. Feinstes Nappalder, der DK einen Hauch zitrischer, der CM leicht gewachst. Damit meine ich keine dicke, breiige Schicht, sondern eben so viel, um das feine Leder wie ein Film zu benetzen, und es ist auch kein süßliches Honigwachs, sondern herber, mit einer gewissen angenehmen Strenge. Ich assoziiere schon schwarzes Leder, keine Farbspielereien. Doch der "CM" ist balsamischer, anfangs vielleicht die Myrrhe und ein leicht trockener Weihrauchur bekommt das Leder eine leicht distanzierte Richtung. Und natürlich finde ich auch hier wieder etwas, was ich als SL-typisches Gewürzgemauschel bezeichnen würde. Ich spreche von Zimt und Nelke, die aber nicht dominieren wollen, sondern durchaus auch mal kooperative Abrunder sind. Lederduft dominiert - und jetzt zu meinem Damenstiefel. Ich halte diesen Duft ausdrücklich für einen Unisexduft. Aber: Er dürfte eben auch Frauen gefallen, die einen betonten Lederduft mögen, der aber nicht krachledern wirkt. Er hat eben sowohl warme, facettenreiche würzige Geschmeidigkeit wie auch eine gewisse kühle Note - und das macht ihn sehr alltagstauglich. Ich trage ihn sehr gern auch dienstlich - eben wegen der Wertigkeit und Unverspieltheit.
Ob der "Cuir Mauresque" nun wirklich marokkanisch ist, vermag ich nicht zu beurteilen, obwohl ich mehrmals dort war. ich bin weder Leder- noch Lederduftspezialistin. Serge Lutens spielt ja auch gern mit denNamen seiner Düfte. Aber wie auch immer: CM ist ein feiner orientalischer Duft und einer der tragbarsten, aber keinesfalls beliebigen!
Ziemlich lange hatte ich vor Jahren gezögert, ob ich mir den CM bestelle oder nicht. Da nagte dann wieder der Parfumwurm. Klar hab ich! Und der Assistent sagt mir, dass das einer meiner am häufigsten getragener Duft ist, danach folgt "Douce amere" und neuerdings holt "De profundis" auf.
An Lederdüfte habe ich mich erst herangearbeitet, obwohl ich schon früher welche Hatte, ohne mir dessen bewusst zu sein. Lange vor Parfumo erstand ich "Donna Karan", ihren Signaturduft in der umstrittenen Flasche, von der böse Zungen behaupten, sie habe ein WC-Enten-Design. Schande über sie. Ein spontaner, begeisterter Draufstürzkauf- und nie bereut! Aber damals war ich mir der Ledernote dennoch nicht bewusst. Ich besitze auch "Daim blond", den Wildlederduft, der schön, aber etwas weniger spannend ist aufgrund des Verlaufs.
Wenn ich beide Düfte, "Donna Karan" und "Ciur mauresque" gegenteste, stelle ich zu Beginn eine verblüffende Ähnlichkeit fest. Feinstes Nappalder, der DK einen Hauch zitrischer, der CM leicht gewachst. Damit meine ich keine dicke, breiige Schicht, sondern eben so viel, um das feine Leder wie ein Film zu benetzen, und es ist auch kein süßliches Honigwachs, sondern herber, mit einer gewissen angenehmen Strenge. Ich assoziiere schon schwarzes Leder, keine Farbspielereien. Doch der "CM" ist balsamischer, anfangs vielleicht die Myrrhe und ein leicht trockener Weihrauchur bekommt das Leder eine leicht distanzierte Richtung. Und natürlich finde ich auch hier wieder etwas, was ich als SL-typisches Gewürzgemauschel bezeichnen würde. Ich spreche von Zimt und Nelke, die aber nicht dominieren wollen, sondern durchaus auch mal kooperative Abrunder sind. Lederduft dominiert - und jetzt zu meinem Damenstiefel. Ich halte diesen Duft ausdrücklich für einen Unisexduft. Aber: Er dürfte eben auch Frauen gefallen, die einen betonten Lederduft mögen, der aber nicht krachledern wirkt. Er hat eben sowohl warme, facettenreiche würzige Geschmeidigkeit wie auch eine gewisse kühle Note - und das macht ihn sehr alltagstauglich. Ich trage ihn sehr gern auch dienstlich - eben wegen der Wertigkeit und Unverspieltheit.
Ob der "Cuir Mauresque" nun wirklich marokkanisch ist, vermag ich nicht zu beurteilen, obwohl ich mehrmals dort war. ich bin weder Leder- noch Lederduftspezialistin. Serge Lutens spielt ja auch gern mit denNamen seiner Düfte. Aber wie auch immer: CM ist ein feiner orientalischer Duft und einer der tragbarsten, aber keinesfalls beliebigen!
5 Antworten


Toller Kommentar und ich überreiche Dir einen abgesteppten Lederpokal :-)