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Top Rezension
Moderner Pavillon im Grünen
Viele reden von einer holzigeren, unsüßeren und etwas leichteren Version von Coco Mademoiselle. Zurecht. Zen ist auch Spiel mit Gegensätzen wie Hell und Dunkel, Sanftheit und Herbe, Weiblichkeit und Männlichkeit.
In diesem Fall erscheint dieses Spiel aber mehr abstrakt-philosophisch in Sinne des ewigen Ringens von Ying und Yang – es geht nicht um die kesse, flirty Entgrenzung von Geschlechterrollen wie bei CM, der hübschen Frau mit der Tomboy-Kante.
Wie der CM-Vergleich schon erahnen lässt, erwartet uns mit Zen olfaktorisch kein japanischer Minimalismus: Natursüße, prickelnde Fruchtigkeit, bei der keine Einzelfrucht auszumachen ist, und freundliche, frisch-strahlende Blumigkeit verbinden sich in einer ätherischen Balance mit aromatischen Hölzern, undreckigem Patchouli, geschmeidiger Vanille und würzigen Gräsern.
Die Wiesen- und Waldlichtung-Assoziationen von vielen hier leuchtet mir total ein. Ich empfinde ihn aber nicht naturalistisch, sondern als leicht warme, menschliche Aura mit einem Touch von Sommerwiese. Zen riecht für mich auch etwas wie eine reifere Absolue-Version von Daisy EDP, die ich vor einiger Zeit mir herbei wünschte. Denn Daisy hält bei mir trotz EDP-Konzentration leider nur gefühlt 10 Sekunden – bis er wieder wie ein Grashüpfer von mir springt.
In der Summe ist Zen harmonisch, wohlriechend-sauber, angenehm schwebend und doch sehr präsent.
Er ist dabei keine dieser typisch braven, runden, gefälligen Mainstream-Kompositionen, sondern ausbalanciert wie ein Ikebana-Gesteck oder eine Skulptur von Alexander Calder.
In meinen Augen passt der kubische, architektonisch wirkende Flakon sehr gut dazu, der von manchen Seiten einsehbar ist und gold spiegelt, von anderen nicht: Klassische Moderne, die Zitation von japanischem Minimalismus in westlicher Eleganz, ausgewogenes luxuriöses Understatement, die Öffnung zur Landschaft hin, die Sehnsucht der Verbindung von Mensch und Natur, dem mit sich im Reinen sein.
Die Balance, die man bei Zen findet, vermittelt einen kleinen Ausblick auf diese rein transzendente Möglichkeit der Harmonie, dem Wohlfühlen im Präsens, dem perfekten Moment des Mit-Sich-Seins.
Zen ist ein moderner Klassiker, eine Aura, die keine Jahreszeiten kennt und daher immer geht. Der Duft wirkt ruhig und subtil anziehend zugleich, ist dezent präsent und verleiht Souveränität, innere Stärke und Selbstbewusstsein (wortwörtlich).
P.S.: Sorry für den diesmal so pathetischen Kommentar, ;) aber ich habe ihn heute zum ersten Mal zuhause in Ruhe getestet und festgestellt, dass er die Beinahe-Perfektion eines Allrounders für mich darstellt.
Perfektion gibt es ja sowieso nicht... Unbedingt auf der Haut testen, dieser Duft wirkt auf dem Streifen nicht so ausbalanciert!
In diesem Fall erscheint dieses Spiel aber mehr abstrakt-philosophisch in Sinne des ewigen Ringens von Ying und Yang – es geht nicht um die kesse, flirty Entgrenzung von Geschlechterrollen wie bei CM, der hübschen Frau mit der Tomboy-Kante.
Wie der CM-Vergleich schon erahnen lässt, erwartet uns mit Zen olfaktorisch kein japanischer Minimalismus: Natursüße, prickelnde Fruchtigkeit, bei der keine Einzelfrucht auszumachen ist, und freundliche, frisch-strahlende Blumigkeit verbinden sich in einer ätherischen Balance mit aromatischen Hölzern, undreckigem Patchouli, geschmeidiger Vanille und würzigen Gräsern.
Die Wiesen- und Waldlichtung-Assoziationen von vielen hier leuchtet mir total ein. Ich empfinde ihn aber nicht naturalistisch, sondern als leicht warme, menschliche Aura mit einem Touch von Sommerwiese. Zen riecht für mich auch etwas wie eine reifere Absolue-Version von Daisy EDP, die ich vor einiger Zeit mir herbei wünschte. Denn Daisy hält bei mir trotz EDP-Konzentration leider nur gefühlt 10 Sekunden – bis er wieder wie ein Grashüpfer von mir springt.
In der Summe ist Zen harmonisch, wohlriechend-sauber, angenehm schwebend und doch sehr präsent.
Er ist dabei keine dieser typisch braven, runden, gefälligen Mainstream-Kompositionen, sondern ausbalanciert wie ein Ikebana-Gesteck oder eine Skulptur von Alexander Calder.
In meinen Augen passt der kubische, architektonisch wirkende Flakon sehr gut dazu, der von manchen Seiten einsehbar ist und gold spiegelt, von anderen nicht: Klassische Moderne, die Zitation von japanischem Minimalismus in westlicher Eleganz, ausgewogenes luxuriöses Understatement, die Öffnung zur Landschaft hin, die Sehnsucht der Verbindung von Mensch und Natur, dem mit sich im Reinen sein.
Die Balance, die man bei Zen findet, vermittelt einen kleinen Ausblick auf diese rein transzendente Möglichkeit der Harmonie, dem Wohlfühlen im Präsens, dem perfekten Moment des Mit-Sich-Seins.
Zen ist ein moderner Klassiker, eine Aura, die keine Jahreszeiten kennt und daher immer geht. Der Duft wirkt ruhig und subtil anziehend zugleich, ist dezent präsent und verleiht Souveränität, innere Stärke und Selbstbewusstsein (wortwörtlich).
P.S.: Sorry für den diesmal so pathetischen Kommentar, ;) aber ich habe ihn heute zum ersten Mal zuhause in Ruhe getestet und festgestellt, dass er die Beinahe-Perfektion eines Allrounders für mich darstellt.
Perfektion gibt es ja sowieso nicht... Unbedingt auf der Haut testen, dieser Duft wirkt auf dem Streifen nicht so ausbalanciert!
5 Antworten

Wahnsinn, vor allem dein Kommentar hat mich dazu veranlasst, den Duft heute zu probieren und zu kaufen! Ich bin begeistert! Gelayert ist er übrigens auch SEHR gut!

danke, war sehr hilfreich.

Danke für den schönen Kommentar. Jetzt wird es Zeit, daß ich mein Proberl heraussuche und ihn teste! Wohlfühlpokal für Dich!

Ja, der ist toll. Muss ich unbedingt mal wieder rausholen;-)Toller Kommi übrigens.

Toller Kommentar!