15.09.2013 - 12:03 Uhr
Yatagan
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Yatagan
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19
Bonanza
Unkommentierte Düfte No. 3
Bonanza war eine Westernserie aus den 60er Jahren, die in meiner Kindheit (70ern) zu den Straßenfegern im Fernsehen gehörte. Western und Westernserien prägten damals das Image von Werbung, das Bild von Männlichkeit und die Sehnsucht einer ganzen Männergeneration nach Freiheit und ein wenig mehr Abenteuer als in Büros und Fabrikhallen.
Die Marke Stetson gehört mit ihren Düften zum Teil noch in die 70er Jahre, partizipierte darum seinerzeit in den USA und in Europa noch stark vom damals modernen Cowboy-Image, steht mit einem Bein aber auch schon in der postmodernen Zeit (mit Beginn der 80er), die stärker auf modischen Chic und weniger auf maskuline Raubeinigkeit setzte.
Stetson selbst hat sich inzwischen konsequenterweise vom Hersteller der typischen, klassischen Cowboy-Hüte, der Stetsons, zum Hersteller modischer, eleganter oder einfach schicker Kopfbekleidungen jeglicher Art gemausert. Dazu passt natürlich auch eine Weiterentwicklung der Düfte, die inzwischen eine recht umfangreiche Bandbreite vorstellen.
Einer der jüngeren Düfte, Stetson Black, setzt m.E. noch einmal auf das alte Cowboy-Image, zu dem die populären Westernserien wie Bonanza gehörten, ein Image, das den klassischen Stetson-Duft bis heute zum Liebling vieler amerikanischer Männer macht. Der Flakon ist im gleichen Design gehalten, das Glas jedoch passend zum Namen dunkel gefärbt.
Ganz und gar nicht passend zur Idee eines dunklen, schwarzen Duftes ist jedoch der Dufteindruck, der eher fruchtig-frisch und dezent würzig ausfällt. Die Noten von Leder bzw. Wildleder, die in der Duftpyramide angegeben sind, kann ich mehr oder minder nicht wahrnehmen. Stattdessen dominieren Akzente von Früchten, weniger zitrische Noten allerdings (allenfalls Bergamotte), eher Noten von Apfel, - auch Vetiver könnte an diesem säuerlich-frischen Eindruck beteiligt sein.
Daneben finden sich würzige Akzente, Zimt und Pfeffer könnten es sein, aber auch krautige Töne von verschiedenen Gartenkräutern. Dominant bleibt auf meiner Haut jedoch die fruchtig-frische Note.
Im Ausklang kann ich Holz wahrnehmen: tatsächlich wohl eher Zedern- als Sandelholz. Die aus verschiedenen Quellen zu diesem Duft zusammengetragenen Informationen, dass der Duft auch viele warme Töne wie Sandelholz, Patchouli, Eichenmoos und Ledernoten enthalte, kann ich kaum bestätigen. Erst nach längerer Zeit dringen diese weichen Noten durch.
Die Haltbarkeit ist bescheiden, hat eher Cologne-Stärke, was mir persönlich aber nicht schlecht gefällt, denn ich bevorzuge Düfte, die mich nicht unbedingt den ganzen Tag begleiten; die Sillage ist moderat, zumal der Duft ohnehin eher unaufdringlich wirkt.
Wer braucht nun diesen Duft? Sicherlich kein kerniger Cowboy, falls es einen solchen in unseren Hemisphären noch geben sollte, sicherlich auch niemand, der einen Duft mit schwarzer Aura sucht, einen Duft mit dunkler, mysteriöser Ausstrahlung. All das hat Stetson Black kaum zu bieten.
Ich selbst wurde beim Kauf einer Stetson-Mütze auf die Flasche aufmerksam, zumal ich seinen großen, älteren Bruder, das feierlich-wuchtige Stetson Classic bereits kannte. Meine Stetson-Mütze ist kein Cowboyhut, sondern eine friesische Wollmütze von exzellenter Qualität, deren Tragekomfort während eines Inselurlaubs an der Nordsee so überzeugend war, dass auch der Duft in meine Sammlung wanderte. Während die Mütze im Winter zu einem treuen Begleiter wurde, kann ich das von diesem Duft nicht sagen.
Ein unzeitgemäßer Duft: ein wenig Cowboy-Image, das sich längst überlebt hat, ein Name (Black), der so gar nicht zum Duft passen mag, geringer Wiedererkennungswert im Gegensatz zum großen Bruder (Stetson Classic). Keine guten Voraussetzungen für einen Erfolg in Europa.
Berücksichtigt man all diese Einschränkungen nicht, bleibt ein schöner, gefälliger Duft, der zu fast allen Gelegenheiten tragbar ist, auch und vor allem von Bürocowboys, wenn es diese Spezies geben sollte.
Bonanza war eine Westernserie aus den 60er Jahren, die in meiner Kindheit (70ern) zu den Straßenfegern im Fernsehen gehörte. Western und Westernserien prägten damals das Image von Werbung, das Bild von Männlichkeit und die Sehnsucht einer ganzen Männergeneration nach Freiheit und ein wenig mehr Abenteuer als in Büros und Fabrikhallen.
Die Marke Stetson gehört mit ihren Düften zum Teil noch in die 70er Jahre, partizipierte darum seinerzeit in den USA und in Europa noch stark vom damals modernen Cowboy-Image, steht mit einem Bein aber auch schon in der postmodernen Zeit (mit Beginn der 80er), die stärker auf modischen Chic und weniger auf maskuline Raubeinigkeit setzte.
Stetson selbst hat sich inzwischen konsequenterweise vom Hersteller der typischen, klassischen Cowboy-Hüte, der Stetsons, zum Hersteller modischer, eleganter oder einfach schicker Kopfbekleidungen jeglicher Art gemausert. Dazu passt natürlich auch eine Weiterentwicklung der Düfte, die inzwischen eine recht umfangreiche Bandbreite vorstellen.
Einer der jüngeren Düfte, Stetson Black, setzt m.E. noch einmal auf das alte Cowboy-Image, zu dem die populären Westernserien wie Bonanza gehörten, ein Image, das den klassischen Stetson-Duft bis heute zum Liebling vieler amerikanischer Männer macht. Der Flakon ist im gleichen Design gehalten, das Glas jedoch passend zum Namen dunkel gefärbt.
Ganz und gar nicht passend zur Idee eines dunklen, schwarzen Duftes ist jedoch der Dufteindruck, der eher fruchtig-frisch und dezent würzig ausfällt. Die Noten von Leder bzw. Wildleder, die in der Duftpyramide angegeben sind, kann ich mehr oder minder nicht wahrnehmen. Stattdessen dominieren Akzente von Früchten, weniger zitrische Noten allerdings (allenfalls Bergamotte), eher Noten von Apfel, - auch Vetiver könnte an diesem säuerlich-frischen Eindruck beteiligt sein.
Daneben finden sich würzige Akzente, Zimt und Pfeffer könnten es sein, aber auch krautige Töne von verschiedenen Gartenkräutern. Dominant bleibt auf meiner Haut jedoch die fruchtig-frische Note.
Im Ausklang kann ich Holz wahrnehmen: tatsächlich wohl eher Zedern- als Sandelholz. Die aus verschiedenen Quellen zu diesem Duft zusammengetragenen Informationen, dass der Duft auch viele warme Töne wie Sandelholz, Patchouli, Eichenmoos und Ledernoten enthalte, kann ich kaum bestätigen. Erst nach längerer Zeit dringen diese weichen Noten durch.
Die Haltbarkeit ist bescheiden, hat eher Cologne-Stärke, was mir persönlich aber nicht schlecht gefällt, denn ich bevorzuge Düfte, die mich nicht unbedingt den ganzen Tag begleiten; die Sillage ist moderat, zumal der Duft ohnehin eher unaufdringlich wirkt.
Wer braucht nun diesen Duft? Sicherlich kein kerniger Cowboy, falls es einen solchen in unseren Hemisphären noch geben sollte, sicherlich auch niemand, der einen Duft mit schwarzer Aura sucht, einen Duft mit dunkler, mysteriöser Ausstrahlung. All das hat Stetson Black kaum zu bieten.
Ich selbst wurde beim Kauf einer Stetson-Mütze auf die Flasche aufmerksam, zumal ich seinen großen, älteren Bruder, das feierlich-wuchtige Stetson Classic bereits kannte. Meine Stetson-Mütze ist kein Cowboyhut, sondern eine friesische Wollmütze von exzellenter Qualität, deren Tragekomfort während eines Inselurlaubs an der Nordsee so überzeugend war, dass auch der Duft in meine Sammlung wanderte. Während die Mütze im Winter zu einem treuen Begleiter wurde, kann ich das von diesem Duft nicht sagen.
Ein unzeitgemäßer Duft: ein wenig Cowboy-Image, das sich längst überlebt hat, ein Name (Black), der so gar nicht zum Duft passen mag, geringer Wiedererkennungswert im Gegensatz zum großen Bruder (Stetson Classic). Keine guten Voraussetzungen für einen Erfolg in Europa.
Berücksichtigt man all diese Einschränkungen nicht, bleibt ein schöner, gefälliger Duft, der zu fast allen Gelegenheiten tragbar ist, auch und vor allem von Bürocowboys, wenn es diese Spezies geben sollte.
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