Vert des Bois 2016

Noctilux
09.09.2016 - 08:46 Uhr
27
Top Rezension
8
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8
Duft

Grüner Spätsiebziger Chypre Flashback.

Vert des Bois gehört zusammen mit Vert d'Encens, Vert de Fleur und Vert Bohème zur Les Extraits Verts Kollektion, die im September 2016 auf dem deutschen Markt erschienen ist. Es wird in der Größe von 50ml und 250ml angeboten

Passend, aber etwas hinterhinkend präsentierte uns TF am 09.09.2016 seine neue Herbst-Winter Mode Kollektion, welche sehr von den Ideen der 70er Jahre getragen war. Eigentlich ist der 70er Trend, nimmt man es sehr genau, schon wieder durch. Aber eines muss man beachten: TF hatte auch schon aus der Gucci Zeit immer Ideen der 50er, 60er, 70er und den 80er Jahren in seinen Designs. Da kann dann nichts mehr schiefgehen, man muss nur immer wieder die alten Sachen aufwärmen und neu verpacken. TF ist darin ein Meister. Daher ist in meinen Augen Tom Ford ein guter GJ, ein Garment Jockey. Und weil die Kleidung so verdammt teuer und daher für mich fast unerreicht ist, nehme ich mit den Tränen der Kollektion Vorlieb und das sind die tollen Düfte.

Also, passend zum 70er Look hier nun von der TF Marke der olfaktorische grüne Spätsiebziger Flashback Namens Vert des Bois. Für alle die nicht mehr weiterlesen möchten und schnell wissen möchten wie das riecht, gebe ich folgende Information weiter: Es riecht ungefähr wie das Ur Bogner Men, nur etwas weicher und edler, damit Frauen das auch tragen können. Ganz grob gesagt.

Genauer analysiert ist das Elixier schon etwas trickreicher als die grünen 70er-80er Duftbomben. Es verhält sich hier so ähnlich wie der Vergleich (der von vielen herangezogen wurde), um Neroli Portofino mit 4711 gleichzustellen. Das ist natürlich sehr ungenau und falsch.

Der Duft: VdB hat natürlich auf der profanen Seite viel mehr zu bieten und das beginnt mit einer harmonischen Mischung aus Mastikharz, Pappel, einer leicht salzige Note von Olivenbaumblättern und eine Prise Ouzo. Unterfüttert wird das pulsierende Grün mit fruchtiger Pflaume, wilder Pistazie und Jasmin Sternenstaub. Im Untergeschoss finden wir eine warme Pfefferholznote und hochkonzentriertes Eichenholz Absolue. Zusammengemischt sind die einzelnen Komponenten nur noch schwer zu trennen. Es ist, wie es sich für einen guten Duft gehört, etwas Neues entstanden und das riecht extrem grün und warm. Die Haltbarkeit ist enorm.

Auf der nicht profanen, bzw. unerklärlichen Seite riecht das dann wie die extrem verbogene Vorstellung eines neostrukturellen Gewächshauses in den wildesten Fantasien eines LSD Rausches mit vielen merkwürdig schönen Pflanzen ... nun gut, hier sollte ich besser aufhören. Es riecht phantastisch holzig grün.

Der Flakon: Die Form des 50ml Flakons erinnert in einer gewissen Weise an eine kleine viereckige Pfeffermühle. Insgesamt wirkt das Produkt aber durch das schwere Glas und den goldenen Restteilen (Labels, Sprühkopf) sehr wertig und edel.

Anlass: Der Duft ist meiner Meinung nach zu jedem Anlass und zu jeder Zeit tragbar. Ich persönlich trage ihn in der Freizeit.

Was sagen andere dazu: Grün, ungewöhnlich, frisch, creativ, cool, sexy.

Was gefällt mir am besten daran: Ich habe als Kind der 80er schon Bogner Men geliebt und das hier ist nicht unähnlich. Ich liebe das Ungewöhliche an diesem Duft, und verspreche mir Individualität.

Mein verfügbares Duell am Handgelenk:
Bogner Men ist viel hemdsärmliger und gröber, aber nicht ganz unählich.
Italian Cypress ist viel holziger und harziger, kaum grün.
Eau de Gentiane Blanche von Hermès ist viel trockener, rauher und eindimensionaler

Preisgestaltung: Nicht darüber nachdenken und schnell mit Karte zahlen. Ein Liter gutes 100 Oktan Benzin kostet übrigens nur ein fünfhunderstel davon.

Fazit: Ich mag den Duft, der für mich gar nicht so 70er ist. Die positive erdig-grüne Energie den der Duft ausstrahlt war hier mein Hauptkaufargument.
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