Casamorati 1888

Casamorati - Italica 2016

Smoetn
06.04.2021 - 14:22 Uhr
19
Top Rezension
4
Preis
10
Flakon
9
Sillage
10
Haltbarkeit
8.5
Duft

Mein Dankeschön an die Community

XerJoff – ein Name in der Welt der Düfte, welcher für Exklusivität und Extravaganz steht wie kaum ein zweiter. Das fängt schon damit an, dass XerJoff Düfte nur bei ausgewählten Händlern, sowohl online als auch in der Präsenzwelt, verkauft werden, und das quasi ausnahmslos ohne Rabatte.

Casamorati Düfte spiegeln dabei die Sammlung von Vintage-Parfums von Xerjoff wider, inspiriert von der alten Kunst der italienischen Parfümerie. 1888 gründete Claudio Casamorati die Parfümfabrik C. Casamorati in Bologna. Während dieser Produktionsjahre erhielt Casamorati zahlreiche Auszeichnungen und wertvolle Belohnungen von großen nationalen und internationalen Ausstellungen. Um die Mitte des 20. Jahrhunderts musste Casamorati aufgrund einer Finanzkrise die Fabrik schließen und so trat dann XerJoff auf den Plan. Sergio Momo, Gründer von Xerjoff, beschloss, Casamorati wieder zu den Glanzzeiten des frühen Jahrhunderts zu bringen und übernahm kurzerhand Casamorati.

So ein Hintergrund, sehr wohl wunderbar vermarket, weckt natürlich Begehren. Da kam das Gewinnspiel hier auf Parfumo zu „Italica“ genau richtig. Und, nachdem ich mein Leben noch nie wirklich etwas von Belang gewonnen hatte, durfte ich mich auf einmal zu den glücklichen Gewinnern zählen. Nun kam „Italica“ endlich auch bei mir an und ich möchte meine Eindrücke mit euch teilen (nicht nur schriftlich). Zunächst aber zum Duft.

Duft
Es gibt wohl nur sehr wenige Düfte, welche ähnlich wie „Italica“ polarisieren. Im Internet geht es da von himmelhochjauchzend („Gourmand sein Vater. Außergewöhnlich gut“) bis hin zu lebensmittelvergiftungsähnlichen Äußerungen („mir wurde schlecht“, „löst bei mir Übelkeit aus“) her.

Interessant ist dabei, dass „Italica“ wohl als „Re-Release“ wieder neu aufgelegt wurde, da er zwischenzeitlich offenbar eingestellt wurde. So wird er auf einigen Internetseiten auch als „Italica 2021“ geführt. Ob der Duft dabei reformuliert wurde, wird wohl für immer ein Geheimnis bleiben.

Um es gleich vorwegzunehmen – für mich ist „Italica“ ein schöner Duft, wenngleich auch kein Meisterwerk. Allerdings kann ich auch nachvollziehen, wieso er bei einigen einen Brechreiz auszulösen scheint. Der Duft befindet sich in der Tat an der Grenze zum Übersüßlichen mit einer intensiven tiefsten Mandel-/ Marzipannote. Für mich ist diese Gratwanderung durchaus gekonnt und kippt dabei auch nicht über, aber wenn man hier etwas übersensibilisiert ist, kann es wohl zu einer Übelkeit verursachenden Assoziation kommen.

Dabei stimme ich allen Kommentaren zu, welche „Italica“ mit italienischem Gebäck verbinden. Dazu einen Cappuccino oder gleich einen Amaretto und die Italien induzierte Verknüpfung im Kopf ist perfekt. So gesehen passt der Name natürlich wie die Tomatensoße zu den Spaghetti.

Insgesamt macht der Duft auch nur eine minimale Wandlung durch und das auch erst im Drydown. Dann nämlich wird die süße Marzipannote etwas mehr in den Hintergrund gedrängt und Hölzer und Moschus machen sich breit. Dies tut dem Duft recht gut, wird ihm doch so etwas von dieser stechenden tiefen Marzipannote genommen. Safran trägt auch zum Gesamtbild bei, wenn auch recht gedämpft, was mir sehr gut passt, da ich zu starke Safrannoten nicht mag (zu medizinisch).

So verbleibt der Duft dann auch gut und gerne 10 Stunden auf der Haut und strahlt dabei recht ordentlich ab. Für mich ist der Duft auch unisex, hat er doch neben der Süße auch eine recht tiefe, vielleicht sogar herbe Marzipannote, die dem Duft gar etwas Dunkles oder auch Orientalisches verleiht. Dadurch ist er natürlich vorwiegend im Herbst und im Winter zu tragen, aber in Zeiten von Corona und Home Office, gerne auch im Hochsommer alleine vor dem Computer.

Der Flakon ist XerJoff gemäß über alle Zweifel erhaben und verdient allerhöchstes Lob. Durch dieses dunkle Magenta ist er für mich der schönste Flakon der ohnehin sehr schönen Casamorati Flakonreihe.

Für wen ist dieser Duft nun also geeignet? In erster Linie natürlich für Gourmand-Liebhaber. Allerdings ist der Duft durchaus auch mit Vorsicht zu genießen. Wer auf Nummer sicher gehen und im XerJoff Universum fündig werden möchte, sollte vielleicht doch eher zu „Lira“ greifen oder aber „Naxos“ probieren, wenn es etwas edler sein soll. Dennoch hat „Italica“ auch durchaus seine Daseinsberechtigung, ist er doch künstlerisch meiner Meinung nach wertvoller und somit auch interessanter. Für die Masse wohl eher nichts, aber die greift ohnehin eher selten zu XerJoff. Wer es also etwas extravaganter mag und auf Gourmand-Düfte steht, sollte „Italica“ unbedingt mal testen. Apropos…

Gerne möchte ich meinen Dank an diese tolle Community zum Ausdruck bringen und etwas von meinem Glück abgeben. Deshalb verschenke ich 5x5ml an die ersten fünf Kommentatoren zu dieser Rezension . Einzig der Versand in Höhe von 3,50€ (ich lebe derzeit nicht in Deutschland) sollte bitte übernommen werden. Den Glasflakon übernehme ich dann wieder.
Kommentiert also gerne zu meiner Rezension und lasst mich wissen, ob ihr an einer Abfüllung Interesse habt (die ersten 5 können sich dann zu den Glücklichen zählen). Gerne könnt ihr natürlich auch zum Inhalt meines Kommentars eure Meinung sagen :)
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