Saharienne 2011

Version von 2011
Rivegauche
15.05.2011 - 18:38 Uhr
33
Top Rezension
10
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft

Saharienne heißt Safarijacke

Bei Dior ist gerade nicht viel los. Da denken sich die drei Dior "Escales" Düfte "hey, lasst uns mal zu unserem Freund Yves Saint Laurent rübergehen, schließlich hat der von 1957 bis 1960 bei uns seine ersten Erfolge gefeiert." Auf dem Weg dahin entdecken sie "Terre D'Hermès," flirten mit ihm und sind von seiner warmen und mineralischen Seite begeistert....das wurde ihr Schicksal...

Und damit ist es auch schon klar. Saharienne ist kein unbekannter, neuer Duft und keine Innovation, aber er gefällt mir....ich denke sehr sogar. Seit der Übernahme von L'Oréal ist es das erste Produkt, dem ich meinen Beifall schenke, endlich. Nicht nur der Flakon erinnert an die "Escales," sondern auch die frische Aussage des Duftes. Die Verpackung ist weiß und gold....find' ich natürlich toller als Dior!

Der Duft startet mit viel Zitrone und Bergamotte, gepaart mit etwas Mandarine. Auch macht sich eine grüne Note bemerkbar, aber ob das Galbanum ist? Galbanum Absolue erstickt andere Inhaltsstoffe und muss sehr sparsam verwendet werden. Es folgen viele etwas gezuckerte rote Beeren und ein paar Orangenblüten, die bis zum Ende durchhalten. Da machen sich auch schon die verschiedenen weißen Blüten breit, die mich an drei Aqua Allegorien von Guerlain erinnern: Tiaré Mimosa, Flora Nymphéa und Jasminora. Plötzlich kommt was warmes auf, meine Verkäuferin des Vertrauens erläutert: Die mineralische Note...stimmt, und das macht auch das neue, bisher unbekannte an diesem Duft aus. Es entsteht ein wenig die Assoziation von sengender Hitze in der Wüste oder aber eben der Geruch warmer Steine, vielleicht auch ein bißchen Salz? In der Basisnote bleiben tatsächlich eine schöne und knackige zitrische Frische, eine gute Menge von den roten Beeren mit den weißen Blüten und die mineralische Note sehr warnehmbar. Diese werden noch von etwas Pfeffer, Ingwer und einer Ahnung Hölzer umspielt.

Der Duft wird unter anderen beworben mit dem Satz "der heißeste unter den frischen Düften," nun diese Erwartung erfüllt er aber nicht ganz. Mit einer Safarijacke verbinde ich robuste Baumwolle und die glühende Hitze Afrikas...das ganze wird durch die zitrische Frische gemildert wie eine dringende Abkühlung in einer Oase. Als Mann würde ich mir mehr von der mineralischen Note, weniger Beeren und Blüten und mehr Hölzer wünschen, um den Duft eine etwas maskulinere Ausstrahlung zu geben. Ob ich ihn kaufe werde, weiß ich noch nicht.

Historie der Saharienne: Yves Saint Laurent hatte im Früjahr 1968 zum ersten Mal den Safarilook auf dem Laufsteg präsentiert. Damit wurde letztendlich der Grundstein für die weltweite Verbreitung des Safarilooks gelegt und bis heute gilt YSL als Initiator dieses Looks. Untrennbar damit verbunden ist das bekannte Foto mit dem Model Veruschka Gräfin von Lehndorff, die die erste Jacke - der Saharienne - mit einem Gewehr über Ihre Schultern trug.
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