Vanoir Knights Fragrances 2022
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Knights In White Satin
Als Gewinner der Knights Fragrances Discovery-Set Verlosung ist es für mich nicht nur eine Verpflichtung sondern auch eine Ehre die Düfte zu Testen und zu Rezensieren.
Ob es mit mir den Richtigen traf? Ich muss an dieser Stelle zugeben, dass mir der Hard Rock/Heavy Metal Musiker Axel Rudi Pell, die Person, die hinter Knights Fragrances steht, zwar namentlich durchaus geläufig ist, ich aber trotz persönlicher Rockmusik Affinität bisher keine Berührungspunkte mit ihm und seinen Werken hatte.
Dabei bin ich musikalisch an vielen Musikstilen interessiert, jedoch hat sich mein Schwerpunkt in den letzten Jahrzehnten eher in Richtung Progressiv-Rock, Progressiv Metal sowie Art Rock und natürlich Classic Rock verlagert. Was ich damit nur kurz im Vorfeld sagen möchte ist, dass ich hier weder mit Vorbehalte oder Subjektivität an die Sache rangehen möchte, sondern versuche ganz neutral die Düfte zu betrachten.
Nachdem ich alle drei EdPs im Discovery Set angetestet habe, fiel meine Wahl (die beiden anderen kommen später auch noch dran) für einen intensiven Durchgang dank des spannend eingesetzten Vanillin auf Vanoir. Zuerst dachte ich bei dem Namen an einen der vielen Drachen in Game Of Thrones oder House Of The Dragon, aber ich denke, es soll wohl eine Verknüpfung von Vanille und Noir sein. Immerhin klingt es schön weich, erhaben und ein wenig geheimnisvoll.
Allerdings ist das Vanillin zwar am präsentesten aber nicht der Hauptakteur. Vorab ist Im Intro recht deutlich die Birne bemerkbar, ehe sie dann Platz für die anderen Beteiligten macht. Ganz vorne mit dabei Nagarmotha, welches olfaktorisch wie eine weichere ambriertere Form des Ouds wirkt. Es verleiht dem Duft eine warme angenehme Aura und wird flankiert von dunklen Hölzern sowie ISO-E-Super plus etwas Cashmeran, die wie Verstärker fungieren, aber den Gesamteindruck zum Glück nicht übersteuern.
Hier und da treten Patchouli, pudriges Iris, Amber und fast kakaoartiges Benzoe zaghaft hervor und stimmen sich harmonisch mit ein. Im gesamten Verlauf ist nichts was stört oder hakt. Zum Schluss gibt es ein elegantes Fade Out mit dem Vanillin samt leichten holzigen Tönen im Hintergrund.
Das wirkt alles absolut rund und ordentlich ausbalanciert. Halt insgesamt mehr Richtung feinfühlige Ballade als mal eben quick and dirty runter geschrammelt. Und wenn man da noch mal einen Vergleich zu Thema Ritter heranziehen möchte, so habe ich da das vanilleweiße Gemach aus Samt, Seide und Satin in einer eher modernen Burg aus Stahl und schweren Holz vor Augen. Im Hof befindet sich entsprechend ein prächtiger Birnbaum.
Laut Pyramide und Thematik habe ich mir Vanoir durchaus rustikaler vorgestellt. Eventuell könnte der ein oder andere durch die Erwähnung von Cashmeran sowie ISO-E-Super etwas abgeschreckt sein, dennoch finde ich den Einsatz keineswegs negativ. Im Gegenteil: die Ingredienzien lassen den Duft definitiv zeitgemäß wirken ohne billig oder zu synthetisch zu sein. Ich wüsste auch spontan keine Ähnlichkeit zu anderen Düften.
Man merkt, dass sich Axel Rudi Pell im Gegensatz zu vielen musikalischen Mitstreitern schon intensiver mit der Entwicklung von Düften auseinander gesetzt hat und nicht einfach auf Teufel komm raus Duftnoten zusammen geschüttet hat.
Die gelungene Intention sollte man ARP hoch anrechnen! Niedrig ist dagegen der Preis von bodenständigen 49,90 € für 50 ml Eau de Parfum . Da sollte sich kein Fan bzw. Käufer abgezockt sondern als Teilhaber einer Leidenschaft fühlen.
Falls der Vergleich angebracht ist: bei den Rammstein-Düften geht es wohl eher darum, dass man einfach ein paar olfaktorische Ideen abgenickt hat. Inwieweit Tony Iommi bei Xerjoff für Monkey Special im Entwicklungsprozess integriert war, lässt sich nicht eruieren. Und dass Lemmy bei den Motörhead Düften irgendeinen persönlichen Einfluss hatte (btw: in einer Doku war zu sehen, dass er Chanel Allure nutzte) geht faktisch gegen Null.
Zum Abschluss kurz noch was zum Labelnamen: Knights Fragrances passt perfekt zum Genre Hard Rock / Heavy Metal, welches sich gern mit der Welt des Mittelalters auseinandersetzt. Da sind Begriffe wie Knights, Castle, Dragon, King, Queen, Sword, Cage, Dungeon usw. gang und gäbe.
Hilfreich ist folgender Link, in dem augenzwinkernd die verschiedenen Rock-Genres anhand der klassischen Märchenkonstellation Ritter - Drachen - Prinzessin definiert werden:
https://www.stormbringer.at/storys/590/metal-schublaedchen.html
Ob es mit mir den Richtigen traf? Ich muss an dieser Stelle zugeben, dass mir der Hard Rock/Heavy Metal Musiker Axel Rudi Pell, die Person, die hinter Knights Fragrances steht, zwar namentlich durchaus geläufig ist, ich aber trotz persönlicher Rockmusik Affinität bisher keine Berührungspunkte mit ihm und seinen Werken hatte.
Dabei bin ich musikalisch an vielen Musikstilen interessiert, jedoch hat sich mein Schwerpunkt in den letzten Jahrzehnten eher in Richtung Progressiv-Rock, Progressiv Metal sowie Art Rock und natürlich Classic Rock verlagert. Was ich damit nur kurz im Vorfeld sagen möchte ist, dass ich hier weder mit Vorbehalte oder Subjektivität an die Sache rangehen möchte, sondern versuche ganz neutral die Düfte zu betrachten.
Nachdem ich alle drei EdPs im Discovery Set angetestet habe, fiel meine Wahl (die beiden anderen kommen später auch noch dran) für einen intensiven Durchgang dank des spannend eingesetzten Vanillin auf Vanoir. Zuerst dachte ich bei dem Namen an einen der vielen Drachen in Game Of Thrones oder House Of The Dragon, aber ich denke, es soll wohl eine Verknüpfung von Vanille und Noir sein. Immerhin klingt es schön weich, erhaben und ein wenig geheimnisvoll.
Allerdings ist das Vanillin zwar am präsentesten aber nicht der Hauptakteur. Vorab ist Im Intro recht deutlich die Birne bemerkbar, ehe sie dann Platz für die anderen Beteiligten macht. Ganz vorne mit dabei Nagarmotha, welches olfaktorisch wie eine weichere ambriertere Form des Ouds wirkt. Es verleiht dem Duft eine warme angenehme Aura und wird flankiert von dunklen Hölzern sowie ISO-E-Super plus etwas Cashmeran, die wie Verstärker fungieren, aber den Gesamteindruck zum Glück nicht übersteuern.
Hier und da treten Patchouli, pudriges Iris, Amber und fast kakaoartiges Benzoe zaghaft hervor und stimmen sich harmonisch mit ein. Im gesamten Verlauf ist nichts was stört oder hakt. Zum Schluss gibt es ein elegantes Fade Out mit dem Vanillin samt leichten holzigen Tönen im Hintergrund.
Das wirkt alles absolut rund und ordentlich ausbalanciert. Halt insgesamt mehr Richtung feinfühlige Ballade als mal eben quick and dirty runter geschrammelt. Und wenn man da noch mal einen Vergleich zu Thema Ritter heranziehen möchte, so habe ich da das vanilleweiße Gemach aus Samt, Seide und Satin in einer eher modernen Burg aus Stahl und schweren Holz vor Augen. Im Hof befindet sich entsprechend ein prächtiger Birnbaum.
Laut Pyramide und Thematik habe ich mir Vanoir durchaus rustikaler vorgestellt. Eventuell könnte der ein oder andere durch die Erwähnung von Cashmeran sowie ISO-E-Super etwas abgeschreckt sein, dennoch finde ich den Einsatz keineswegs negativ. Im Gegenteil: die Ingredienzien lassen den Duft definitiv zeitgemäß wirken ohne billig oder zu synthetisch zu sein. Ich wüsste auch spontan keine Ähnlichkeit zu anderen Düften.
Man merkt, dass sich Axel Rudi Pell im Gegensatz zu vielen musikalischen Mitstreitern schon intensiver mit der Entwicklung von Düften auseinander gesetzt hat und nicht einfach auf Teufel komm raus Duftnoten zusammen geschüttet hat.
Die gelungene Intention sollte man ARP hoch anrechnen! Niedrig ist dagegen der Preis von bodenständigen 49,90 € für 50 ml Eau de Parfum . Da sollte sich kein Fan bzw. Käufer abgezockt sondern als Teilhaber einer Leidenschaft fühlen.
Falls der Vergleich angebracht ist: bei den Rammstein-Düften geht es wohl eher darum, dass man einfach ein paar olfaktorische Ideen abgenickt hat. Inwieweit Tony Iommi bei Xerjoff für Monkey Special im Entwicklungsprozess integriert war, lässt sich nicht eruieren. Und dass Lemmy bei den Motörhead Düften irgendeinen persönlichen Einfluss hatte (btw: in einer Doku war zu sehen, dass er Chanel Allure nutzte) geht faktisch gegen Null.
Zum Abschluss kurz noch was zum Labelnamen: Knights Fragrances passt perfekt zum Genre Hard Rock / Heavy Metal, welches sich gern mit der Welt des Mittelalters auseinandersetzt. Da sind Begriffe wie Knights, Castle, Dragon, King, Queen, Sword, Cage, Dungeon usw. gang und gäbe.
Hilfreich ist folgender Link, in dem augenzwinkernd die verschiedenen Rock-Genres anhand der klassischen Märchenkonstellation Ritter - Drachen - Prinzessin definiert werden:
https://www.stormbringer.at/storys/590/metal-schublaedchen.html
14 Antworten
Super Rezi, gern gelesen!
Lobenswert finde ich es, wenn jemand auch wirklich hinter den Düften steht und nicht einfach nur den Namen hergibt.