Womanity 2010 Eau de Parfum

Nacho93
14.01.2020 - 14:03 Uhr
14
Sehr hilfreiche Rezension
9
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft

Butter bei die Fische!

Was habe ich nicht alles über diesen Duft gelesen. Nach Blut soll er riechen, nach Metalleimern und noch einigen anderen, unappetitlichen Dingen auf die ich hier nicht näher eingehen möchte.
Das erste Mal habe ich Womanity vor einigen Jahren so richtig wahrgenommen, als ich anfing, mich tiefgehender mit Muglers Kreationen auseinanderzusetzen. Er stand auf dem Regal mit den anderen, gängigeren Mugler-Düften und fiel mir deshalb direkt ins Auge. Die Tatsache, dass ich bis dato nie etwas von ihm gehört habe, verwunderte mich und so probierte ich ihn direkt aus, indem ich ihn auf einen Teststreifen aufsprühte. Ich muss an dieser Stelle zugeben, dass ich ihn zunächst gar nicht verstand & da er sich mir so gar nicht erschloss, schenkte ich ihm keine Beachtung mehr.
Ihr ahnt schon, worauf es hinausläuft - über Parfumo bin ich Jahre später erneut über Womanity gestolpert und dadurch, dass die Bewertungen einen solch kontroversen Charakter aufwiesen, hatte er meine Aufmerksamkeit wiedererlangt. Ich habe mir also fest vorgenommen ihn erneut zu testen - was einige Tage später auch geschah. Nicht ohne eine gewisse Sorge, bin ich in eine Parfumerie spaziert, von der ich wusste, dass sie Womanity noch im Sortiment hat. Ich fischte den Duft aus dem untersten Regal heraus und trug ihn auf's Neue auf einen Teststreifen auf. Er roch...interessant, war mir aber immernoch nicht wirklich zugänglich. Nicht schwer, nicht blumig, nicht mit dieser typischen Süße überladen, wie man sie heute in vielen populären Damendüften vorfindet. Er war einfach total anders als das, was ich sonst kannte und mochte. Und doch ging er mir nicht mehr aus dem Kopf - also entschloss ich mich zu einem weiteren Test, diesmal auf der Haut.
Zunächst ist er süß, jedoch nicht so, wie man es sonst gewohnt ist. Es ist eine Süße, die sich nicht so recht zuordnen lässt, ohne aber unangenehm zu sein. Zu dieser Süße gesellt sich einige Zeit später eine gewisse Frische - vermutlich ist es die Note, die von vielen als metallartig empfunden wird und folglich mit Blut, Fisch, Metall und Sonstigem in Verbindung gebracht wird. Wenn der Duft im Laufe des Tages leiser wird, bleibt auf meiner Haut genau dieser frische Duft mit einer Spur Holzigkeit zurück, was ich als extrem angenehm empfinde.
Die Haltbarkeit ist beachtlich - morgens aufgetragen, steigt mir Womanity im Laufe des Tages immer wieder in die Nase, mal lauter, mal leiser.
Was ich jedoch nie und niemals hier rieche, ist Fisch. Und als jemand, der sein Leben lang am Meer lebte, maße ich mir an, ziemlich gut zuordnen zu können, ob etwas nach Fisch riecht oder nicht. Da spielt einigen Parfumos die Erwähnung des Kaviars in der Duftpyramide wohl olfaktorische Streiche ;).
Ein außergewöhnlicher Duft, den ich mir bereits zugelegt habe und von dem ich es kaum erwarten kann, ihn im Sommer auszuführen. Das wäre meiner Meinung nach, die beste Jahreszeit für ihn.
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