19.03.2022 - 18:25 Uhr
Floyd
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Floyd
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Mojave Mescal
Schlaf kommt in der Wüste wie eine Droge, wie blendende Bilder aus Peyote. Schlagartig schrumpfen die Pupillen, pulsieren gleißend weiße Wellen, verschmieren die Geister der Mojave zu ätherisch flirrenden Mentholen. Dein Weg ist weit gewesen. Nun, da die Axone zu Wurzeln sind, ist um Dich nichts mehr als grelle Leinwand. Darin erscheint Dir der Joshua Baum wie ein schemenhaft undeutlicher Fiebertraum, larviert im Kleid einer Pinyon Pine wirft er vage zirbende Schatten auf den tranceartig tanzenden Schamanen, der fuchtelnd mit scharfen Wüstenkräutern Dich kühlt, zugleich setzt er Dich in Flammen, die wie scharfer Pfeffer über Chaparral flimmern, in Zeitlupe schwelende Schneeflocken, wie seidiger Rauch über heiligen Hölzern, die zu milchigen Harzen kondensieren und grün glimmend in kargen Böden verrinnen.
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Abby Hinsman stellt ihre pflanzlichen Düfte in Handarbeit her. Die meisten Materialien dazu baut sie entweder selbst an, oder sie erntet sie in ihrem zweieinhalb Hektar großen Wald in Vermont. Entsprechend schwanken sowohl ihre Düfte als auch ihre Lieferzeiten, da sie eben nur sehr kleine Batches produziert.
Was sie mit "Joshua Tree" erschaffen hat, kommt ihrer eigenen Assoziation psychedelischer Kakteen, mystischer Kräuter und Terpen-Highs erstaunlich nahe. Auf einer scharf-ätherischen grünen Leinwand aus Terpenen, Salbei und Wildkräutern erscheinen diffus zunächst die Nadeln und Hölzer der Zirbelkiefer sowie Süßgras- und Angelikawurzeln wie pulsierende Bilder eines Peyote- oder Psilocybinrausches. Die Schärfe der Gewürze und Kräuter erscheint dabei manchmal brennend heiß und dann wieder extrem kühlend, manchmal ist sie auch beides zugleich. Ich nehme neben Salbei vor allem Aromen von schwarzem Pfeffer, Anis, Wermut und die kalifornische Macchia Chaparral wahr. Im Verlauf sorgen die balsamischen Noten von Weihrauch und Palo Santo für Linderung, das Patchouly für benzolartige Erdung in der grün-würzigen Kräutersalbe. Für ein Solid sind die Bilder sehr deutlich, dauert der Trip erstaunlich lange.
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Abby Hinsman stellt ihre pflanzlichen Düfte in Handarbeit her. Die meisten Materialien dazu baut sie entweder selbst an, oder sie erntet sie in ihrem zweieinhalb Hektar großen Wald in Vermont. Entsprechend schwanken sowohl ihre Düfte als auch ihre Lieferzeiten, da sie eben nur sehr kleine Batches produziert.
Was sie mit "Joshua Tree" erschaffen hat, kommt ihrer eigenen Assoziation psychedelischer Kakteen, mystischer Kräuter und Terpen-Highs erstaunlich nahe. Auf einer scharf-ätherischen grünen Leinwand aus Terpenen, Salbei und Wildkräutern erscheinen diffus zunächst die Nadeln und Hölzer der Zirbelkiefer sowie Süßgras- und Angelikawurzeln wie pulsierende Bilder eines Peyote- oder Psilocybinrausches. Die Schärfe der Gewürze und Kräuter erscheint dabei manchmal brennend heiß und dann wieder extrem kühlend, manchmal ist sie auch beides zugleich. Ich nehme neben Salbei vor allem Aromen von schwarzem Pfeffer, Anis, Wermut und die kalifornische Macchia Chaparral wahr. Im Verlauf sorgen die balsamischen Noten von Weihrauch und Palo Santo für Linderung, das Patchouly für benzolartige Erdung in der grün-würzigen Kräutersalbe. Für ein Solid sind die Bilder sehr deutlich, dauert der Trip erstaunlich lange.
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