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Parfums sammeln = absurder Konsumwahn?

26 - 38 von 38

Würdet Ihr sagen, dass Ihr von pathologischem Konsumverhalten betroffen seid? ?

Ja.
30% 94
Nein.
37% 113
Eventuell (bspw. Hinweis anderer oder Hinterfragen des eig. Verhaltens).
31% 97
Stimmen insgesamt: 304
vor 2 Jahren 19

Ich mochte Düfte schon immer, hatte aber vor Parfumo eine Sammlung mit 4 bis fünf Düften und war glücklich.

Dann kam Corona, ich habe Parfumo entdeckt und es zogen einige neue Düfte ein, zudem habe ich Unmengen an Abfüllungen und Pröbchen bestellt. Natürlich habe ich damit etwas kompensiert, als kritisch oder gar als Kaufsucht betrachte ich es dennoch nicht. Mir haben in der Zeit einfach neue Eindrücke gefehlt, die ich sonst durch Reisen, Ausstellungen, Konzerte, Sport usw. gehabt hätte, plötzlich war das alles weg. Die Düfte haben es mir in der Zeit ermöglicht, diese neuen Eindrücke auf eine andere Weise zu haben. Wenn man Lavendelfelder schon nicht sehen kann, dann zumindest riechen Smile. Mir macht es auch unheimlichen Spaß, die Beschreibungen der Düfte zu lesen, mir den Duft vorzustellen und dann gespannt auf die Abfüllung zu warten und zu sehen, ob der Duft mir auch eine Geschichte erzählt. 

Ich betrachte Düfte nicht als Statussymbol und ich glaube auch nicht, dass ich ein tollerer Mensch bin, wenn ich einen tollen Duft trage. Ich glaube auch nicht, dass es in meinem Umfeld überhaupt irgendjemandem auffällt. Ich mache das nur für mich und eigentlich auch weniger aus Eitelkeit, denn aus Neugier und der Lust am Entdecken.

Nun, da man wieder mehr raus kann und Eindrücke im "wahren Leben" bekommen, beginnt meine Sammlung bereits zu groß für mich zu sein. Besonders viel wird da daher nicht mehr nachkommen, evtl. noch 2 bis 3 Düfte, in die ich mich auf meiner Entdeckungsreise wirklich verliebt habe. Dafür dürfen andere dann aber gerne gehen. Zudem habe ich mich an Parfumo inzwischen gewöhnt und die Community macht mir großen Spaß. Also heißt es weiter entdecken, wenn auch in kleinerem Umfang.

Zudem war das Spiel für mich nie selbstschädigend und ich musste deswegen nicht auf andere Dinge verzichten. Im Grunde habe ich einfach das Geld, das ich sonst für Reisen und Hobbys ausgegeben hätte, in Düfte gesteckt.

Viel belastender für mich ist manchmal, wenn ich die Nachrichten sehe, dass ich mir diesen Eskapismus einfach leisten kann, ohne groß darüber nachzudenken. Das macht mir ein wenig ein schlechtes Gewissen. Allein dieses enorme Angebot an Konsumgütern ist irgendwie krank, wenn es am anderen Ende der Welt nicht einmal Brot gibt.

vor 2 Jahren 5
Nafti

Ich mochte Düfte schon immer, hatte aber vor Parfumo eine Sammlung mit 4 bis fünf Düften und war glücklich.

Dann kam Corona, ich habe Parfumo entdeckt und es zogen einige neue Düfte ein, zudem habe ich Unmengen an Abfüllungen und Pröbchen bestellt. Natürlich habe ich damit etwas kompensiert, als kritisch oder gar als Kaufsucht betrachte ich es dennoch nicht. Mir haben in der Zeit einfach neue Eindrücke gefehlt, die ich sonst durch Reisen, Ausstellungen, Konzerte, Sport usw. gehabt hätte, plötzlich war das alles weg. Die Düfte haben es mir in der Zeit ermöglicht, diese neuen Eindrücke auf eine andere Weise zu haben. Wenn man Lavendelfelder schon nicht sehen kann, dann zumindest riechen Smile. Mir macht es auch unheimlichen Spaß, die Beschreibungen der Düfte zu lesen, mir den Duft vorzustellen und dann gespannt auf die Abfüllung zu warten und zu sehen, ob der Duft mir auch eine Geschichte erzählt. 

Ich betrachte Düfte nicht als Statussymbol und ich glaube auch nicht, dass ich ein tollerer Mensch bin, wenn ich einen tollen Duft trage. Ich glaube auch nicht, dass es in meinem Umfeld überhaupt irgendjemandem auffällt. Ich mache das nur für mich und eigentlich auch weniger aus Eitelkeit, denn aus Neugier und der Lust am Entdecken.

Nun, da man wieder mehr raus kann und Eindrücke im "wahren Leben" bekommen, beginnt meine Sammlung bereits zu groß für mich zu sein. Besonders viel wird da daher nicht mehr nachkommen, evtl. noch 2 bis 3 Düfte, in die ich mich auf meiner Entdeckungsreise wirklich verliebt habe. Dafür dürfen andere dann aber gerne gehen. Zudem habe ich mich an Parfumo inzwischen gewöhnt und die Community macht mir großen Spaß. Also heißt es weiter entdecken, wenn auch in kleinerem Umfang.

Zudem war das Spiel für mich nie selbstschädigend und ich musste deswegen nicht auf andere Dinge verzichten. Im Grunde habe ich einfach das Geld, das ich sonst für Reisen und Hobbys ausgegeben hätte, in Düfte gesteckt.

Viel belastender für mich ist manchmal, wenn ich die Nachrichten sehe, dass ich mir diesen Eskapismus einfach leisten kann, ohne groß darüber nachzudenken. Das macht mir ein wenig ein schlechtes Gewissen. Allein dieses enorme Angebot an Konsumgütern ist irgendwie krank, wenn es am anderen Ende der Welt nicht einmal Brot gibt.

Das beschreibt ziemlich genau, wie ich es sehe. Meine Neugier bringt mich dazu, viele Düfte zu testen, von denen es einige wenige in die Sammlung geschafft haben.

Es macht mir aber ebenso große Freude, die Proben, die ich nicht mag weiterzugeben und dadurch andere Menschen mit meiner Duftbegeisterung anzustecken oder sie mir für's Wichteln aufzuheben.

Es geht also nicht nur um meinen Konsum und die Freude daran, sondern auch darum, die Freude zu teilen!

Zudem versuche ich, alles was mir gegeben ist, möglichst lange und bewusst zu genießen, da mir bewusst ist, dass es anderen Menschen nicht gegeben ist.

Obwohl es ganz sicher noch edler wäre, das Geld auch zu spenden!

Ich wollte mir schon vornehmen, generell reduzierter zu leben. Aber ich muss zugeben, dass mir in diesen Zeiten für die Umsetzung einfach die Nähe zu meiner inneren Mitte fehlt.

vor 2 Jahren 12

Ich finde, dass es schwer ist, von der Beobachtung einer Tätigkeit (z. B. Sammeln von Parfumflakons, auch wenn es viele sind) auf den inneren Bezug der handelnden Person zu diesem Verhalten zu schließen. Wenn ich bloß die Anzahl der Flakons in der Sammlung einer Person kenne, weiß ich ja trotzdem nicht, ob dieser bewusste und den Prozess genießende Liebhaberei oder eben von inneren Zwängen getriebene Kaufeskapaden zugrunde liegen. 

Ich hatte hier bei Parfumo schon ein paar Momente, wo ich mich gewundert habe, wie lax mit einem bspw. im Ticker von einer Person selbst als problematisch beschriebenem Kaufverhalten umgangenen wurde, mein Eindruck war, eben jene Kauf"sucht" wurde dann teilweise (wahrscheinlich von Menschen, die sich ähnlich verhalten) sogar positiv gespiegelt, das war befremdlich für mich. Letztendlich denke ich, dass wir hier aber alle Erwachsene sind und jeder Verantwortung für sein eigenes Leben und seine Finanzen trägt, also wer bin ich, mir anzumaßen, zu beurteilen, was als monatliche Ausgaben für das Hobby Parfüm "akzeptabel" ist. Und dann sind wir wieder bei Punkt 1, dass die Summe der Ausgaben nichts über den Bezug zu den erworbenen Gütern aussagt.

Ich selbst habe den Eindruck, dass ich auf Parfumo-Ebene mit Blick auf meine Ausgaben eher restriktiv bin. Flakons habe ich mir in 3 Jahren Beschäftigung mit dem Thema 6 Stück gekauft, zwei davon waren Anfängerfehler (inzwischen wieder im Souk verkauft) und 3 davon sind 10-ml-Flakons von Harry Lehmann. 😀 Dem Haushaltsbuch zufolge habe ich 2021 etwa 25 Euro je Monat für Parfüm ausgegeben, das Meiste davon für Sharings (die hatte ich dort für mich "entdeckt"). 2022 sind es bis jetzt auch grob 25 Euro je Monat, wobei in diesem Jahr bisher das Meiste für gemeinschaftliche Wanderbriefe zu Probensets von Herstellern draufgegangen ist. Bis heute habe ich keine wirkliche Sammlung, und rund 80 Prozent der Düfte, die ich "besitze", habe ich in Form kleiner Abfüllungen vorrätig. Mir reicht das, weil ich eh nicht "den einen" Signaturduft habe. An Parfumo mag ich auch gerade den Gedanken des Teilens – die oben erwähnten Wanderbriefe, bei denen man zusammenlegt, damit eine Gruppe von Menschen mehr Düfte für weniger Geld testen kann, das gängige Verschenken von Proben und das Tauschen... Ich erhalte dadurch so viele Eindrücke für so wenig Geld, und den Reiz dessen, einen Flakon zu "besitzen", habe ich bis jetzt selten bin kaum verspürt. Und auch das Teilen und Verschenken ist eine Bereicherung für mich.

Ich muss jedoch sagen, dass ich anfangs auch so eine impulsgetriebene Phase hatte, als ich Abfüllungen sammelte. Das war Stress und als Zustand nicht schön. Inzwischen habe ich das für mich abgeklärt und bin da auch weniger getrieben. Außerdem habe ich festgestellt, dass Schlafmangel da dann auch hinderlich war. (Vielleicht hilft das jemandem.) Schlafmangel führt schon nach einer Nacht zur Beeinträchtigung des präfrontalen Kortex, der für die Impulskontrolle verantwortlich ist. Nachdem ich den Zusammenhang bemerkt hatte, habe ich mir z. B. die Regel gesetzt, nichts einfach so zu kaufen, wenn ich nicht drei Nächste in Folge mehr als 7 Stunden geschlafen habe. Das hat echt geholfen. Aber Schlafmangel und eingeschränkte Impulskontrolle... Wie so ein Äffchen einfach nur. 😁

Parfum sammeln = Konsumsucht vor 2 Jahren 1

Ich bin seit ca. vier Jahren Mitglied bei Parfumo, nicht sehr aktiv, schaue alle paar Wochen oder alle paar Monate hier vorbei, einfach weil ich es sehr unterhaltsam finde hier die Statements und Rezensionen zu den Düften zu lesen.

Konsum, eigentlich im Übermaß, ist ja Standard in unserer Gesellschaft. Denn wer braucht schon das 10. Paar Schuhe (für den einen schon viel, für den anderen sehr wenig), die 20. Bluse im Schrank oder die 10. Garnitur Bettwäsche etc. etc. ?

Letztlich würden die meisten auch mit sehr viel weniger Konsumgütern auskommen und nicht in Depressionen verfallen.

Ich interessiere mich auch für Düfte, Mode, Bücher, Musik etc., gehöre auch nicht zu den Puristen die sich ganz pragmatisch nur auf das Nötigste focussieren. 

Ich kann es auch akzeptieren wenn jemand ein Hobby, eine Sammelleidenschaft hat. Allerdings fände ich es für mich persönlich bedenklich, wenn all meine Zeit, mein Geld, meine Aufmerksamkeit, in solche "unproduktiven" Hobbies fließen würde. Denn es ist ja nichts Produktives mit dem man sich beschäftigt.

Mein Hobby ist das Malen. Damit kann ich mich stundenlang beschäftigen, habe kein schlechtes Gewissen, mehr Geld und Zeit darin zu investieren. Ganz einfach weil ich selbst AKTIV produktiv und kreativ etwas schaffe, das, zumindest in meinem persönlichen Umfeld , nicht nur mir sondern auch anderen gefällt. 

Außerdem ist solch ein Hobby auch mit Wissen ranschaffen verbunden, was die verschiedensten Techniken und Materialien angeht. Und dem Willen zu üben, Misserfolge hinzunehmen, wenn es nicht von Anfang an klappt.

So gern ich mich auch mit Düften beschäftige, hier bei Parfumo viele positive Dinge für mich raus ziehen konnte, nebst amüsanten und berührenden Rezensionen und Statements lesen, aber bei mir besteht die Gefahr nicht in eine Sucht zu verfallen.

Süchtig kann mich nur etwas machen, wo ich selbst aktiv, produktiv bin und damit etwas kreiere. Nur sammeln und mich mit letztendlich toter Materie beschäftigen und dafür ständig mein Geld ausgeben, würde bei mir persönlich irgendwann ein Gefühl von Leere auslösen.

Re: Parfum sammeln = Konsumsucht vor 2 Jahren 9
HumanNature1
...Ich kann es auch akzeptieren wenn jemand ein Hobby, eine Sammelleidenschaft hat. Allerdings fände ich es für mich persönlich bedenklich, wenn all meine Zeit, mein Geld, meine Aufmerksamkeit, in solche "unproduktiven" Hobbies fließen würde. Denn es ist ja nichts Produktives mit dem man sich beschäftigt.

Mein Hobby ist das Malen. Damit kann ich mich stundenlang beschäftigen, habe kein schlechtes Gewissen, mehr Geld und Zeit darin zu investieren. Ganz einfach weil ich selbst AKTIV produktiv und kreativ etwas schaffe, das, zumindest in meinem persönlichen Umfeld , nicht nur mir sondern auch anderen gefällt.

Außerdem ist solch ein Hobby auch mit Wissen ranschaffen verbunden, was die verschiedensten Techniken und Materialien angeht. Und dem Willen zu üben, Misserfolge hinzunehmen, wenn es nicht von Anfang an klappt.

So gern ich mich auch mit Düften beschäftige, hier bei Parfumo viele positive Dinge für mich raus ziehen konnte, nebst amüsanten und berührenden Rezensionen und Statements lesen, aber bei mir besteht die Gefahr nicht in eine Sucht zu verfallen.

Süchtig kann mich nur etwas machen, wo ich selbst aktiv, produktiv bin und damit etwas kreiere. Nur sammeln und mich mit letztendlich toter Materie beschäftigen und dafür ständig mein Geld ausgeben, würde bei mir persönlich irgendwann ein Gefühl von Leere auslösen.

Dass ein kreatives Hobby einen Menschen so richtig ausfüllen und glücklich machen kann und sich zu dem als etwas Echtes anfühlt, dem kann man nur zustimmen.

Bedenke aber, dass all die "amüsanten und berührenden Rezensionen und Statements", die du gerne liest, ebenfalls dank der Kreativität von Parfumo-Usern entstanden sind, die ihr Zeit und ihr Können dafür investiert haben. Genauso, wie die Fotos, die größtenteils sehr künstlerisch gestaltet sind.

Also, für mich ist das Duftgame mitnichten unproduktiv . Ich finde gerade deswegen die Parfumo-Plattform so toll, dass man sich hier schöpferisch betätigen kann Smile

Außerdem - selbst wenn  ein Duftinteressierter keine Rezis schreibt, keine Fotos macht, wäre er für mich kein stupider Verbraucher. Es kann z.B. sein, dass so ein Mensch sich mit Düften auseinandersetzt,  nach der Entstehungsgeschichte der Düfte und/oder Dufthäuser recherchiert, oder nach Wirkung und Zusammensetzung der Duftnoten und, und, und... Das würde einen Mehrwert an erworbenem Wissen bedeuten.

Selbst wenn er mehrere Parfums besitzt, um einfach nur unterschiedliche Düfte zu genießen - das würde bedeuten, dass sie ihn emotional berühren und ihm eine Geschichte erzählen. Auch das bedeutet für mich eine Art schöpferische Arbeit, die man im Stillen, nur für sich allein vollzieht Smile

Re: Parfum sammeln = Konsumsucht vor 2 Jahren 2
Florecilla
HumanNature1
...Ich kann es auch akzeptieren wenn jemand ein Hobby, eine Sammelleidenschaft hat. Allerdings fände ich es für mich persönlich bedenklich, wenn all meine Zeit, mein Geld, meine Aufmerksamkeit, in solche "unproduktiven" Hobbies fließen würde. Denn es ist ja nichts Produktives mit dem man sich beschäftigt.

Mein Hobby ist das Malen. Damit kann ich mich stundenlang beschäftigen, habe kein schlechtes Gewissen, mehr Geld und Zeit darin zu investieren. Ganz einfach weil ich selbst AKTIV produktiv und kreativ etwas schaffe, das, zumindest in meinem persönlichen Umfeld , nicht nur mir sondern auch anderen gefällt.

Außerdem ist solch ein Hobby auch mit Wissen ranschaffen verbunden, was die verschiedensten Techniken und Materialien angeht. Und dem Willen zu üben, Misserfolge hinzunehmen, wenn es nicht von Anfang an klappt.

So gern ich mich auch mit Düften beschäftige, hier bei Parfumo viele positive Dinge für mich raus ziehen konnte, nebst amüsanten und berührenden Rezensionen und Statements lesen, aber bei mir besteht die Gefahr nicht in eine Sucht zu verfallen.

Süchtig kann mich nur etwas machen, wo ich selbst aktiv, produktiv bin und damit etwas kreiere. Nur sammeln und mich mit letztendlich toter Materie beschäftigen und dafür ständig mein Geld ausgeben, würde bei mir persönlich irgendwann ein Gefühl von Leere auslösen.

Dass ein kreatives Hobby einen Menschen so richtig ausfüllen und glücklich machen kann und sich zu dem als etwas Echtes anfühlt, dem kann man nur zustimmen.

Bedenke aber, dass all die "amüsanten und berührenden Rezensionen und Statements", die du gerne liest, ebenfalls dank der Kreativität von Parfumo-Usern entstanden sind, die ihr Zeit und ihr Können dafür investiert haben. Genauso, wie die Fotos, die größtenteils sehr künstlerisch gestaltet sind.

Also, für mich ist das Duftgame mitnichten unproduktiv . Ich finde gerade deswegen die Parfumo-Plattform so toll, dass man sich hier schöpferisch betätigen kann Smile

Außerdem - selbst wenn  ein Duftinteressierter keine Rezis schreibt, keine Fotos macht, wäre er für mich kein stupider Verbraucher. Es kann z.B. sein, dass so ein Mensch sich mit Düften auseinandersetzt,  nach der Entstehungsgeschichte der Düfte und/oder Dufthäuser recherchiert, oder nach Wirkung und Zusammensetzung der Duftnoten und, und, und... Das würde einen Mehrwert an erworbenem Wissen bedeuten.

Selbst wenn er mehrere Parfums besitzt, um einfach nur unterschiedliche Düfte zu genießen - das würde bedeuten, dass sie ihn emotional berühren und ihm eine Geschichte erzählen. Auch das bedeutet für mich eine Art schöpferische Arbeit, die man im Stillen, nur für sich allein vollzieht Smile

Düfte sammeln, sich damit beschäftigen, Wissen zum Thema Düfte aneignen, Rezensionen schreiben etc., betrachte ich ja nicht als stupides Konsumieren. Aber man beschäftigt sich eben mit einem Konsumgut.

Der eine intensiv, der andere einer Art Sucht verfallen, ein anderer hin und wieder, der eine investiert Unsummen in Düfte, der andere passt es seinem Einkommen an, der andere strapaziert seinen Dispo oder stürzt sich sogar in Schulden etc. 

Und die Beweggründe sich mit Düften zu beschäftigen, können ja auch sehr unterschiedlich sein.

Dennoch sehe ich persönlich einen Unterschied zu Hobbies, wie Malen, Singen, Sport, ein Instrument spielen, sich schriftstellerisch zu betätigen, schneidern etc.

Aber letztendlich habe ich einer Seite wie Parfumo und ihren Mitgestaltern und Duft Junkies zu verdanken, dass sie existiert, und auch Leute wie ich, die es nicht explizit als Hobby betreiben, haben einen Mehrwert.

Vor allem freue ich mich persönlich, dass ich hier einige Empfehlungen aus dem preiswerten Duft Segment für mich entdecken konnte, die ich als Blindkäufe tätigen konnte, auf die ich sonst gar nicht aufmerksam geworden wäre. Bzw. die ich vom Namen kannte, aber selbst nicht auf die Idee gekommen wäre, dass sie trotz ihres sehr günstigen Preises empfehlenswert sind.

Ich bin halt ein Vintage Fan, habe die letzten ca. 20 Jahre selten aktuellere Düfte gekauft, weil ich immer ratlos in Parfumerien stand, und mir irgendwie selten etwas wirklich gefallen hat. Im Gegensatz zu "früher" wo selbst Drogeriedüfte sehr oft qualitativ hochwertig waren und sogar eigenständigen Charakter und Widererkennungswert hatten.

In diesem Sinne, jeder nach seiner Fasson. Jeder muss es für sich selbst entscheiden, welches Hobby er als wirklich erfüllendes Hobby betrachtet.

Re: Parfums sammeln = absurder Konsumwahn? vor 2 Jahren 5
Sigginator06

Braucht man wirklich nach dem 100ten Parfum noch eins mehr? Muss man ständig Dinge kaufen und wieder verkaufen? Neuer Trend - Muss man auf diesen Zug wirklich aufspringen? Verpasse man etwas, wenn nicht die x-te Probe genießen konnte?
Eure Meinung ist gefragt!

Natürlich braucht man theoretisch nicht das Xte Parfum. Es würde ja auch wie bei den meisten ein Dior Sauvage reichen (ohne den Duft in irgendeiner Art schlecht reden zu wollen, war nur der erste der mir in den Sinn kam).

Aber warum soll man sich keine Freude bereiten ? Jeder hat irgendein Hobby, wenn es bei uns halt Parfum ist, ist es halt Parfum. Andere sammeln Briefmarken, Münzen oder Turnschuhe und bereiten sich damit eine Freude. Sehe es also in keiner Weise als verwerflich an, sich das nächste Parfum zu kaufen. Man tut den Mitmenschen doch auch was gutes, oder nicht ? Lieber jeden Tag anders und gut riechen als nach Schweiß :/… 

Man kann seine Sammlung ja auch mit anderen durch Abfüllungen teilen, man schadet sich ja selbst nicht, eher im Gegenteil. Von Parfum XY fehlen dann halt 5ml an denen sich jemand anderes erfreuen kann und man selber hat wieder einen kleinen Teil als „Anzahlung“ für das nächste bekommen =)

Kritisch wird es tatsächlich nur, wenn man in Bedrängnis kommt seine Miete etc. zu zahlen, weil man sich wieder ein Parfum gekauft hat. In diesem Moment sollte oder muss man sich sogar selber hinterfragen. 

vor 2 Jahren 15

Wer gibt denn hier sein Geld nicht irgendwie aus? Für was auch immer. Wer hat Ende des Monats noch das Selbe in der Tasche, auf dem Konto?

Niemand, genau. Ich bin doch etwas verwundert, wie das Parfum hier von manchen gesehen wird und die Liebe gut zu duften als sinnloser Konsum abgetan wird. Es ist doch etwas sehr persönliches und intimes, im Gegensatz zu Kleidung, Haus, Boot, Auto, das man zur Schau trägt, so das ich meine, niemand hat sich einzumischen.

Hier auf Parfumo ist Raum, relativ anonym, um seine Sammlung zu offenbaren. Wer geht schon zu Hause in mein Schlafzimmer?

Es geht nicht um Protzerei oder darum etwas unbedingt zu brauchen, oder besitzen zu wollen.

Wir werden schon bald anhand der wirtschaftlichen Lage sehen, was genau wir unbedingt brauchen. Ich mache mir dann ganz sicher keine Vorwürfe mein Geld bisher für Düfte ausgegeben zu haben, denn wenn ich auf die verzichte, werde ich wohl dennoch überleben. Bisher habe ich damit niemandem geschadet.

vor 2 Jahren 2

Ich sage von mir auch das es eigtl. zu viel ist.

Begonnen hat das schon in meiner Teenie Zeit. Ich habe wie verrückt Miniaturen gesammelt - warum? Ich fand die Flacons schön, kleine Kunstobjekte. Die Düfte im inneren haben mich immer fasziniert. Meine Eltern fanden das nicht gut, da mein ganzes Taschengeld in der Parfümerie landete, und mein Zimmer einer Parfümerie glich - incl. der großen Facticen.

Davon habe ich mich vor vielen Jahren getrennt, und bereue das ein wenig.


Nun habe ich weiterhin viele Düfte, weil sie mir alle gefallen - und ich trage auch alle. Ich brauch sie auf, kaufe neu und gebe auch mal etwas mehr aus, wenn es Lieblinge sind (welche nicht mehr hergestellt werden).

Jeder muss doch selbst entscheiden was er mit seinem Geld macht und in was er es investiert. Von daher, frohes weitersammeln.

Liebe Grüße,

Maik

vor 2 Jahren 8

Ich habe nicht mal 20 Parfums, aber das ist auch nicht mein Ziel. Trotzdem möchte ich was dazu sagen.
Bei mir ist es so: Ich bin ein sehr neugieriger und wissbegieriger Mensch, der seine Erlebnisse und seine Umwelt analysiert. Deshalb kaufe ich mir auch ein paar Düfte, die ich nicht in der Parfümerie testen konnte, weil ich neugierig bin, was ich rieche und was es in der Welt so gibt. Gefällt mir nicht, was ich rieche, verkaufe ich den Duft. Wenn ich mich für etwas interessiere, dann bin ich sehr fokussiert darauf, das liegt an meinem Asperger. Ich versuche aber, das ganze einzugrenzen. Und auch wenn ich einen Hang zum Sammeln habe, unterdrücke ich den oft und beschränke mich auf das Sammeln von Eindrücken. Denn das ist billiger und weniger stressig: Eine zu große Menge an Dingen in meiner Wohnung überfordert mich reiztechnisch und ich habe Angst vor Veränderungen, sei es nur, dass etwas kaputt geht oder nicht mehr erhältlich ist.

Dazu kommt noch, dass mir Umweltschutz am Herzen liegt, was bedeutet, weniger Konsum ist besser. Asperger heißt für mich auch, nicht gut Mittelwege gehen zu können. Ich entsage mir entweder jeglichen Konsum oder ich möchte alles Sammeln und konservieren. Ich versuche also, alle diese Aspekte in Einklang zu bringen, indem ich mich zurückhalte, nur behalte, was ich liebe und das dann auch benutze, statt es aufzusparen und zu schonen. 

Von daher würde ich sagen, dass es von der jeweiligen Person und deren Selbstreflexion/Verhalten abhängt, wie der Konsum zu bewerten ist.

Ich hoffe, das war verständlich und hilft dir bei der von dir gestarteten Suche nach Meinungen weiter Smile

vor 2 Jahren 1
Musowski

ich sehe das Forum als große Selbsthilfegruppe  - hier ist man unter sich 😄

Ja das stimmt, das Geld was man für einen Therapeuten ausgeben würde, gibt man dann halt hier für Parfüm aus. 😂😁

vor 1 Jahr

Bin seit neustem mal wieder hier.

Meine Kollektion ist echt angewachsen, weil ich es einfach nur haben musste Very Happy

Kaufe natürlich bedacht und wenig im Blindflug.

vor 1 Jahr

Guter Punkt. Bei mir ist es aktuell si, dass wenn ich mir eine Abfüllung gönne oder Flakon und er überzeugt mich nicht gleich auf den ersten Sniff dann verliere ich relativ schnell die Interesse daran.

Stelle sie dann gern zum Verkauf oder Tausch.

Will mich reduzieren, dachte noch vor ein paar Wochen 4 würden reichen. Doch es gibt immer wieder neue die mir unter die Nase kommen und ich haben "will".

Merke selbst es ist eigentlich zuviel. Ist eine Leidenschaft ganz leichte Sucht und eher ein "jagen"

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