Büro-Duftbomben

Bin gespannt, ob es jemanden gibt, der ähnlich leiden muss wie ich...

Mir gegenüber thront eine Kollegin und verpestet die Luft mit einem unbeschreiblich süßen, schweren und ekelhaften Duft. Betritt jemand den Raum, wird er förmlich davon erschlagen. Alle Kollegen halten die Luft an. Doch die Glücklichen dürfen ja zurück in ihr eigenes Büro. Wahrscheinlich schüttet sie sich jeden Morgen eine halbe Flasche von dem Dreckszeug über den Kopf
Irgendwann später fängt sie zu allem Überfluss auch noch an, Knoblauch-Brotchips zu fressen (sorry, normalerweise drücke ich mich nicht so derb aus). Aber genau das tut Frau Kollegin hauptsächlich. Bald bleibt der Stuhl beim Aufstehen an ihrem monströsen Hinterteil hängen. Oh Gott, schon wieder geht mir der Gaul durch. Ihr seht, in mir hat sich einiges angestaut.
Jedenfalls ist dieser schreckliche Parfumduft zusammen mit Knoblauch eine absolut komataugliche Mischung.

Wochenlang traute ich mich nichts zu sagen, weil besagte Kollegin null Kritik verträgt und dann ewig eingeschnappt ist. Doch dann hielt ich es nicht mehr aus und ich bat sie, sich nicht mehr so übermäßig einzusprühen weil ich davon Kopfweh kriege.

Das Ende vom Lied war, dass sie ab diesem Zeitpunkt nicht mal mehr dienstlich mit mir gesprochen hat und als ich eine Stunde später von einer Besprechung kam lag ein Zettel auf meinem Schreibtisch: "Bin zum Doc". Den Rest der Woche erschien sie nicht mehr.

Meine Hoffnung auf Rücksicht zerschlug sich am darauffolgenden Montag: Dieses Biest! In unserem Büro stinkt es wie in einem orientalischen Puff. Einfach unerträglich! Wahrscheinlich badet sie ab sofort in dem Teufelszeug. Ich habe keine Ahnung, wie ich das den Winter über aushalten soll

Also ich bin was solche Dinge angeht eine überaus direkte Person. Ich würde direkt WIEDER zu ihr gehen und sie fragen, wie dieses Zeug heißt, das sie da benutzt. Und weiter wäre ich bereit schlicht und einfach zu sagen: "Es ist wirklich unerträglich. Ich ersticke hier drin, wenn du mit diesem ekelhaften Zeug nicht ein bisschen Rücksicht nimmst. Ich setze mich auch nicht hin und parfumiere mich ein, sodass jeder wieder rückwärts aus dem Raum fällt. Was zu viel ist ist zu viel."

Manchmal muss man etwas Nettigkeit ablegen. Mach ihr mal klar, dass es wirklich übertrieben ist und dass dir schlecht wird.

Das Problem ist, dass jeder von uns fast schon Angst vor ihrem bösen Mundwerk hat. Sogar unsere Teamleiterin hat sich schon mit eingezogenem Haupt aus dem Büro geschlichen.

Um zu überleben muss ich wohl noch einmal in den sauren Apfel beißen. Doch kann ich jetzt schon sagen, dass sie dann erneut ganz fürchterlich erkrankt (ihr Hausarzt ist ein guter Bekannter).

Habe sie übrigens schon gefragt, was für ein Parfum das ist. Ihre Antwort: "Jedenfalls war's teuer".

Oh Mann, das scheint eine richtig harte Nuss zu sein.
Aber ganz ehrlich... manchmal muss man es einfach riskieren. Vor allem dann, wenn man wirklich das Gefühl hat, dass es so nicht weiter gehen kann. Irgendwie muss man sich einfach anpassen. Und wenn das nicht funktioniert, dann muss man einfach mal eine Ansage machen. Das ist nicht jedermanns Sache, das weiß ich. Aber ich kenne da keinen Spaß. Ich kann nur für mich sprechen. Aber ich würde der saures geben. Am besten ist es, wenn man selbst auch kein Blatt vor den Mund nimmt.

Opium oder Samsara... wetten, dass?

ui, das hört sich wirklich nicht gut an. ich glaube, dass ihr beide unter dieser Situation leidet. Du, weil diese Gerüche dich eine Intimität teilen lassen, die du nicht teilen magst. Du kannst dich von dieser Person auf Grund ihres Parfums nicht abgrenzen und hast das Gefühl, dass sie in diesem Büro zu viel Raum einnimmt und einfach allgegenwärtig ist.
Sie leidet, weil sie die sachlichkeit deiner Argumentation nicht erkennt und sich persönlich angegriffen fühlt, weil sie das auf einer rein emotionalen Ebene aufnimmt. Ich finde es äußerst ungewöhnlich für eine Frau bei der Arbeit Knoblauchchips zu essen. Bei deiner Kollegin liegt etwas im Argen. ich meine das nicht böse, aber ich denke diese Frau hat ne Geschichte. Parfum und Knoblauch widersprechen sich, aber da das Parfum so stark ist und hoch dosiert, macht es wiederum Sinn. ich glaube dieser Duft ist eine Art Schutzmauer für sie, nur hinter diesem starken Duft kann sie sich sicher fühlen.
Als du sie auf ihren Duft angesprochen hast, hast du unbewusst ein wenig dieses Schutzwall ins Wanken gebracht und bröckeln lassen, so dass sie für den rest der Woche "krank" war.
Lösung: Aus persönlicher Lebenserfahrung kannst du dieses Problem nur lösen, in dem du ganz viel verständnis aufbringst und eine Vertrauensbasis aufbaust. Versuch sie zu verstehen, sei nett zu ihr, zeige Interesse und dann wird sie im Umkehrschluss auch Interesse für deine Belange zeigen und wenn ein mensch sich erst mal "gesehen" fühlt, dann kann man mit ihm auch auf der Sachebene gut kommunizieren, weil dann nicht mehr alles emotional aufgefasst wird.
Eine andere methode, zu der evt. einige Menschen raten würden, wäre sich beim Chef zu beschweren oder sie wiederholt darauf direkt anzusprechen. ich finde das bringt sehr viel Ärger ein, unter dem du dann auch leiden würdest.
Jedenfalls wünsche ich dir ganz viel Glück und bloß nicht auf die Idee kommen, ihr ein Parfum zu schenken, denn das würde garantiert im Mülleimer landen.

Da sieht man wie krass wirklich die Meinungen auseinander gehen. Ich kann es total verstehen was Eternity sagt aber ich wäre schon längst so böse ausgerastet ...

Das wäre ein Fall für "Zwei bei Eternity"

Hey, es gibt auch Opium-Trägerinnen, die ihre KollegInnen nicht damit ersticken ....tssstssss

Ich finde beide gut (dezent angewendet)! Aber leider leider gehören sie, wenn übermässig verwendet, zu der Klasse der Totschläger!

Am besten ganz diskret eine Flasche Domestos oder gleich Salmiakgeist auf dem Schreibtisch platzieren! Offen!

gerade Düfte und Gerühce sind für mich eine Form der nonverbalen Kommunikation. Oft steckt darin eine Botschaft, die völlig unbewusst gesendet wird. Und ich meine auch, dass hinter jeder deutlichen Duftvorliebe auch eine Geschichte steckt, die in manchen Fällen auch schon mal sehr persönlich sein kann.
Um es mal im vorliegenden Fall deutlich zu machen, denke ich, dass diese Frau sich unattraktiv findet, sich im vergleich mit anderen Frauen nicht behaupten kann. Sie mag sich selbst nicht. Sie hat Gelüste, wie Knoblauchchips, die andere Frauen nicht essen würden. Sie kann dem nicht wiederstehen, weil ihr Schwinehund so groß ist und sie versucht diese unweiblichen Gerüche mit etwas Stärkerem zu übertünchen.
ich denke, sie weiß, dass sie anderes ist als ihr Umfeld und sie gauckelt Lautstärke vor, damit niemand ihre Schwäche sieht...... naja, wenn ich mich in diese Situation so hineinfühle, könnte ich mir vorstellen, dass es so ist. Vielleicht liege ich ja auch komplett daneben

„Ich leide an Anosmie.“ Oder eine andere?

Du hast es auf den Punkt gebracht. Doch leider kann ich nichts dafür, dass sie über 100 kg wiegt und ich nicht. Auch hat sie es sich selbst zuzuschreiben, dass sie nicht so gut rüberkommt. Warum schwingt sie auch ständig und gegen jedermann die verbale Keule?
Trotz allem BIN ich nett, verständnisvoll und hilfsbereit, immer in der Hoffnung, dass sich etwas ändert. Das werde ich wohl nicht mehr erleben, denn sie ist sich selber nicht gut.

ok, mit eifersüchtigen Personen kann man nicht vernünftig umgehen- is ein gefährliches Spiel und kräftezehrend..da bringt alles liebe Reden auch nix. Die wachen erst auf wenn sie mal am Boden liegen. Normalerweise bin ich ein netter Mensch, aber jetzt nachdem du mehr erzählt hast, und ich die person immer besser vor Augen habe, denke, ich dass reden gar nichts bringt. Die braucht eine Zurechtweisung von oben sprich höherer Stelle. Sie soll sich dann ruhig ganz mies fühlen, aber eifersüchtige Frauen müssen leiden, um mal wieder einen realen Blick zu bekommen.
Do it, go for it. ich glaub sie hat ne befriedigung darin mit andren zu spielen, und das brauchst du nicht mitzumachen.
Wir drücken dir alle die Daumen

Ich hätte noch einen eher praktischeren Tipp:
Zieh Dich schön warm an und mach das Fenster im Büro richtig weit auf. Das sollte zumindest Deine Übelkeit beseitigen. Sollte es ihr zu kalt werden, kannst Du ja versuchen, mit ihr einen Deal einzugehen. Ich würde die Handlung (also das Fenster öffnen) ihr gegenüber mündlich und auf ruhige, gelassene Art erklären.

Mit Gruß
Daisy

...

Naja, die sinnvolle und anständige Variante wäre natürlich einfach nochmal das Gespräch zu suchen oder bei einer Teambesprechung (irgendwie nett verpackt, nicht in Bezug auf sie) das mal anzusprechen...

ODer einfach bei klirrender Kälte das Fenster aufreißen und für Frischluft plädieren - oder wenns gar nciht mehr geht, sich umsetzen lassen.
Hasse das selber auch, wenn sich jemand da sone halbe Flasche übern Kopf schüttet...

Danke, das habe ich schon mehrfach versucht. Schließlich ist eine Frau in meinem Alter ihr eigener kleiner Heizofen
Doch das hat keinen Zweck, denn zum Fensterschließen steht sie tatsächlich auf (das tut sie sonst fast nie). Dabei muss sie tatsächlich um den Schreibtisch herum laufen! Aber da wird sie nicht müde. Wie im Kindergarten: Fenster auf - zu - auf - zu. Irgendwann geb' ich genervt auf und bete, dass bald Feierabend ist. Das ist mein Trost: Jeden Tag darf ich wieder heim gehen...

Das war mein absoluter Ernst und hat rein gar nichts mit pseudo-männlichem Machtgehabe zu tun, bevor das jetzt jemand behauptet. Das verhalten ist ignorant, unkollegial, demotivierend und asozial.

Nur um das mal zu verdeutlichen:

Ich hatte bis vor ein paar Jahren einen Mitarbeiter der 30 !!!! Jahre bei uns im Betrieb angestellt war. Der hat sich genauso Verhalten. Wie ein Platzhirsch. Bis ihn die Kollegen eines Morgens in der Werkstatt stehen lassen haben. Von mir hat er nen Tag Urlaub abgezogen bekommen. Da hat er sich gegen gesträubt, da gab's ne Abmahnung.

So traurig das ist, aber manche Menschen reagieren nur auf Gegenwehr. Oder Angriff.

Also wehr Dich. Und wenn es die offen stehende Flasche mit Muff ist oder Du eine Gasmaske aufziehst. Ich wette mit Dir die Dame ist danach sprachlos und wird auf einmal ganz anders reagieren!

Stell eine Duftlampe auf deinem Schreibtisch auf, du weißt schon, die Dinger mit dem Teelicht drunter, die in den 90ern eine zeitlang "in" waren, und mach Essigwasser rein. Das neutralisiert Gerüche aller Art.

Oder schlag olfaktorisch zurück. Mit einem Lutens-Hammer (überdeckt alles), oder mit Hypnotic Poison Elixier (Patchouli-Bombe), oder greif zum Äußersten: Black Orchid

...

Bekommt Euer Team Supervision oder kann es welche bekommen?

Ich hab mitgelesen und finde alles komplett richtig und ziemlich gut (was machst Du noch mal beruflich, ET???), was ET schreibt, nur in einem Punkt mag ich einhaken:
Es ist nicht Deine Aufgabe, das zu einer Lösung zu bringen. Es ist auch nicht ihre. Das klingt nach einem Arbeitsplatzkonflikt, der weit über persönliche Laune und Sympathie hinaus geht. Für so was gibt es (erstaunlich schnell und verdammt gut wirksame) professionelle Unterstützung. Es gibt Leute, die sind darauf spezialisiert in exakt solchen Situationen wieder alle Teile des Teams maximal arbeitsfähig und arbeitsglücklich zu machen.

Wenn das Thema Supervision noch nicht bei Euch im Betrieb etabliert ist, sprich Deine Chefin mal darauf an. Es ist (zum Glück) ein sehr salonfähiges Thema auch in der Privatwirtschaft geworden.

Wenn ich will, dass sie mich killt, nehme ich Essigwasser. Gerade deswegen hat sie mich erst kürzlich zusammengefaltet (ich hatte meinen Wasserkocher am offenen Fenster mit Essig entkalkt). Seitdem nehme ich Rücksicht und erledige das, nachdem sie ihren Dienst beendet hat. Komme mir schon vor wie ein masochistisches Schaf... Teelichter sind bei uns leider verboten.

ja, louce hat recht

btw....ich verkaufe Schnitzel