..."L'Esprit Cologne - South Bay"... und zwar gesplasht, immer wieder und jedesmal mehr.Tut gut, riecht nie zu stark (aber auch wenn man nicht splashen sollte, nie zu schwach) und tut der Umwelt nicht weh. Bei Hitze ist das ja noch viel delikater als ohnehin schon mit der Geruchsbelästigungsgefahr. South Bay bringt im Gegenteil auch unbeteiligten Dritten Cologne-Freude beim Riechen.

...Guffilinde:Ich möchte mich zwar nicht melden, aber eine Frage habe ich trotzdem:wieso wird eigentlich ein so schönes Geschenk nicht geteilt?Schließlich sind gerade wir "Profis" darin und ich denke das wäre viel schöner für alle!?Und wem der Duft nicht gefällt, könnte ihn ja weiterschenken ;-)Der Los kann über die Teilnehmer immer noch entscheiden.Weil wir (Ronin + ich) uns so entschieden haben. :-)

...Beim Treffen mit Etienne de Swardt von Etat Libre d’Orange haben Ronin und ich das Parfum Rien Intense Incense kennengelernt… und fanden es (ganz passend zur Absicht der Marke) außergewöhnlich. Wir kannten Rien und fanden den für uns zu hart und fies, um ihn tragen zu wollen. Schön fanden wir den auch, aber eben eine Spur zu schwierig. „Rien Intense Incense“ baut auf dem ursprünglichen „Rien“ auf, aber die Weihrauchkomponente wird in einem unglaublichen Maße betont. Da ist Weihrauch, Weihrauch, Weihrauch drin! Mehr, als eigentlich geht und dann noch ein bisschen. Mehr Weihrauch, als Louce an ihrem Gatten riechen mag/kann. Aber die Überdosis macht aus „Rien“ einen megaspannenden, tiefen, irgendwie erstaunlich gut tragbaren und maximal charakteristischen Duft.Etienne de Swardt hat uns - sehr großzügig (!) - einen 100 ml-Flakon davon anvertraut, um ihn bei Parfumo zu verschenken. Das tun wir hiermit. Wer von Euch ist richtiger Weihrauch-Junkie?Wer fährt olfaktorisch gern im Orient-Express... hin, wieder zurück, noch mal hin, usw?Wer mag fette Knallerdüfte und findet z.B., dass die Sillage von Nasomatto „ganz OK“ ist?Dann lohnt sich das Kennenlernen von „Rien Intense Incense“.Wer an der Verlosung teilnehmen mag, postet bitte in diesem Thread.Am kommenden Sonntag (14.06) um 10:00 Uhr schließen wir die Teilnahme und verlosen per Internet-Zufallsgenerator.Viel Glück!Bitte nehmt nur teil, wenn Ihr dieses tolle Geschenk von Etienne de Swardt wirklich mit Leidenschaft wollt. Wer den Flakon nur haben mag, weil es halt mal was Kostenloses ist oder ihn am Besten noch danach im Souk anbieten will, sollte nicht mitmachen.

...Wenn Du den charakteristischen alten Geruch von Nebelmaschinen meinst, kenne ich den. Sehr trocken, pulverig-pudrig mit einer deutlichen Mandelnote.Das gibt es heute wohl kaum noch, da zum einen die Öl-Verdampfer nicht mehr hergestellt werden (nur noch mit Wasser-Alkohol-Gemisch) und zum anderen die Beduftung des Maschinennebels aufgekommen ist (die beliebtesten Noten sind Vanille und Kokos).Zum "Ur-Duft" fällt mir der Mehl-Akkord von "Bois Farine" ein. Den solltest Du unbedingt mal testen mit der Nebelmaschinen-Idee im Kopf. Ich glaube, das passt.Die Papier-Note in Dior Homme könnte tatsächlich an den Duft der alten Nebelmaschinen erinnern.Auch in diversen Düften von Bertrand Duchaufour taucht immer wieder so ein sehr trockener, papieriger Akkord auf, manchmal ein bisschen gewürziger, manchmal etwas holziger. In "Dzongkha" z.B. finde ich ihn sehr bestimmend.

...Sternanis:Wahrnehmung wäre aber auch nicht ganz korrekt, die spielt sich ja erst hinter der Nase ab.Eigentlich müsste es Hautphysik heißen, weil ja keine chemischen Reaktionen vom Duft mit der Haut stattfinden, sondern Temperaturunterschiede oder die unterschiedliche Oberflächenbeschaffenheit von Haut und Papierstreifen oder Kleidung das Parfum besser oder schlechter verdunsten lassen. Dann kommen halt noch Überlagerungen von anderen Gerüchen dazu, ob jetzt jemand Knoblauch und Zwiebeln ausdünstet oder sein Duschgel nicht zum Parfum passt ist ja der gleiche Effekt. Nur wie fasst man das alles korrekt in einem Begriff zusammen?Hm. Wahrnehmung beginnt bereits in der Nase. Das Hirn ist nur ein Teil der ganzen Beteiligten bei der Perzeption und man müsste hier sogar nochmal unterscheiden, welche Hirnregion da was macht, weil die Aufgaben sind (gerade beim Geruchssinn) sehr verschieden und "das Gehirn" ist da ein zu grober Begriff. Und das mit der Physik stimmt ja auch nicht so allein. Angenommen, da gibt es den Störgeruch XY. Die eine Person ist dafür sensibel und nimmt etwas Gemischtes wahr, während die nächste Person dafür nicht sensibel ist und nur das Parfum bewusst wahrnimmt, das andere aber unbewusst. Die dritte Person hat gar keine Rezeptoren dafür auf der Nasenschleimhaut, nimmt weder bewusst noch unbewusst was auf, und die vierte ist hypensibel und ihr Hirn macht aus der kleinsten Minimenge eine Geruchsflut von XY. Hier wird jedesmal der Unterschied durch und in der Wahrnehmung gemacht. Die außersubjektive Faktenlage ist jedesmal die selbe (physikalisch), aber das Perzept viermal ein anderes. Das alles ist ein unglaublich weites Feld. Zwar spannend, aber man müsste Neurologie mit Gehirnforschung, Wahrnehmungspsychologie und Medizin halbwegs überblicken, um da wirklich besonders weit zu kommen.Mir reicht es ja (ganz bescheiden) schon vollkommen, wenn man keine Magie und/oder Chemie bemüht. :-)

...@Chaitee: Mit "Hautchemie" wird immer verbunden, dass Parfum sich ändert. Das ist Unsinn und deshalb gab und gibt es hier immer Widerspruch, wenn die Vokabel in diesem Sinne bemüht wird.Wenn gemeint wird, dass sich die Wahrnehmung von Parfum (ohne dass sich dieses selbst irgendwie chemisch verändern würde) ändert, ist das ein völlig nachvollziehbares Phänomen. Die Klärung warum dass so ist bedarf dann vieler Lösungsansätze und wahrscheinlich wird keiner es befriedigend und einfach erklären. Genau das passiert ja gerade in diesem Thread. Die Vokabel ist dabei aber hinderlich, weil missverständlich.

...Wenn die Hautärztin sagt, es sei eine Wahrnehmungssache, dann meint sie damit keine "Wahrnehmungsstörung" oder etwas, dass nur bei einer Rezipientin/einem Rezipienten individuell auftritt und demnach nicht der Fall sein kann, wenn es mehrere berichten. Die Erklärung mit Wahrnehmung halte ich für ziemlich sachdienlich, allerdings kann einiges anderes überprüft/ausgeschlossen werden.Z. B. Störgerüche: Das Parfum (dessen Chemie) verändert sich gar nicht, aber man riecht es nur beeinflusst/überlagert. Genannt wurden schon Lotion und Essensgewohnheiten. Genauso können Stressausdünstungen einen Parfumgeruch beeinflussen. Die sind nicht bewusst (weder den Ausdünstenden, noch Dritten) und können auftreten, ohne dass Panik und Psychokrise herrschen, einfach ein untergründiger (eben nicht bewusster) Stress. Es wird einfach ein "irgendwie Anderssein" des Geruchs wahrgenommen, interpretiert als "irgendwie Anderssein" des Parfums. Dann wäre das Parfum der Auslöser, aber nicht der Grund für die Wahrnehmung.

...Ein Parfum, das bei Traurigkeit gut passen könnte, ist "L'Air de Rien", denke ich.Es ist nicht traurig machend, aber es hat einen Aspekt von angestaubter, sogar leicht muffiger, "Heimatgeborgenheit", so eine Art individuellen Retro-Faktor, der bei Traurigkeit ein Gefühl von Aufgehobenheit, Zuhause, Geschützsein vermitteln kann. Gleichzeitig wirkt der Duft m. E. nicht lähmend und verharend, sondern bringt auch genügend Energie und Bewegung, um Depression zwar zu zulassen, aber nicht zu unterstützen oder zu verstärken. Auch "Aël-Mat" kann ich mir in einer Trauerphase gut passend vorstellen. Mit der ganzen Kamille wirkt es "heilsam". Der Vorstellung, dass man seelisch wund ist, kann man vielleicht mit diesem Parfum als Heilsalbe begegnen. Allerdings besteht dann durchaus die Gefahr, dass der Duft fortan so gespeichert und erinnert wird, auch wenn die akute Verletzung verheilt ist. Der Kamillen-Faktor lädt natürlich ungemein dazu ein, das Parfum nur so zu riechen.

...Das hat sogar einen Riesenvorteil, wenn man ein Parfum testen will: Der Verlauf wird beschleunigt. Während des ersten Saunaganges erlebt man die Entwicklung im Zeitraffer. Und nach der nächsten Duschrunde ist der Duft dann mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit weg, d.h. ein nicht so gemochter Testkandidat hat sich damit erledigt, einen gemochten kann man nachsprühen.Um andere Saunagäste nicht über Gebühr mittesten zu lassen, sollte man vielleicht keine Oudknaller und nicht unbedingt das Gourmandgenre wählen (das wird bei Hitze gern sehr mächtig).Warum ich aber auch gerne die Nase frei habe in der Sauna: Wenn mit dem Aufgussduft ein wenig gespielt wird (also nicht nur Minze oder Latschenkiefer), dann lohnt sich das olfaktorische Saunen!Privatgelaber, nicht gefragt: Mein Gatte (aka Ronin) und ich haben die Möglichkeit zu zweit zu saunen und mit dem Aufguss herumexperimentieren zu können. Roter Apfel + Zeder, Zypresse + Papaya, Japanminze + Mango,.... TOLL!

..."Carnation" = sonnenwarme HautOhne Sonnenmilch oder sonstige Creme (oder nur noch mit Resten davon, jedenfalls nicht frisch) . Lange erwärmt bei frischer Luft und Trockenheit, allerdings nicht bei Dürre oder Wüstenklima, eher an einem sehr warmen mitteleuropäischen Sommertag. Wenn die Annäherungsphase mit Carnation geschafft ist, ist die Herz- und laaaaaange Basisphase genau so."Esquel" = Landelfelder bei nachmittäglicher SupersonneLavendel, ohne die kategorisch konnotierten Lavendel-Frische-Klischees. Dafür mit viel warmer (Amber-)Erde. Dunkelgrün, Braun, Ocker und darauf ganz, ganz viele lavendellila Punkte... Esquel riecht, wie ein Lavendelfeld aussieht. Und damit bringt es natürlich Südfrankreich im Sommer... sogar in die Rhein-Main-Region.

..."Ninfeo Mio" ist eine gute Idee, denke ich.Was mir noch einfällt, ist "Un Parfum de Charmes & Feuilles": Blattgrün und Kräutergrün, luftig, aber substanzvoll, fröhlich, komplex, aber nicht kompliziert.Der wäre kein Spotlight, das der Braut duftend Konkurrenz erklärt (Vorsicht bei Chypre!). Trotzdem ein sehr attraktiver, sommerfeierlicher Duft.

...Als ich das zweite Abfüllungsset der Atelier des Ors-Parfums dankenswerterweise noch einmal geschickt bekam, nachdem das erste auf dem Postweg verschollen ging, hatte ich Gelegenheit, ein weiteres Mal "Lune Féline" zu testen. Dieser ist Ronin und mir auf der Düsseldorfer Messe und direkt danach ein wenig vom Bildschirm gerutscht, weil wir beide nicht so scharf auf Vanilledüfte sind und andere von den Fünfen unsere Aufmerksamkeit einnahmen. War ein Fehler! Der ist ganz extraklasse und deshalb gebe ich hier in Kürze Bericht."Lune Féline"von Atelier des Ors- Eine spektakulär schöne Vanillenote macht "Lune Féline" aus. Es ist die natürliche, fermentierte, dunkel-süffige und rauchige Schote. - Nicht in der Pyramide gelistet ist der Hauptpartner der Vanille: Vetiver. Nicht Vetiverylacetat oder Vetiverol, sondern natürliches Vetiveröl. Vetiveröl hat einen leichten Rauchanteil und der kann bei richtig gutem Stoff (der beste kommt aus Haiti) sehr ausgeprägt sein und richtiggehend an Schwarzwälder Schinken erinnern. Solcher Vetiver ist hier mit drin. Die Vanille wird durch das männlich Konnotierte des Vetivers aufgefrischt und betonter unisex. Die Schnittstelle ist das Räucheraroma der beiden Noten. Es schmaucht und raucht in "Lune Féline" ganz dolle, Röstaromen kommen raus und Vanille wird, obwohl so oft gerochen und altbekannt, richtig spannend. - Der Vanilleakkord macht dem in "Spiritueuse Double Vanille" von Guerlain Konkurrenz. Das Süffige ist weniger betont, dafür das Balsamische mehr unterstrichen. Absolute Testempfehlung für Jüngerinnen und Jünger der Double-Vanille!- Die Blumigkeit ist schlank und klar. Sie hat nichts um sich Greifendes und gibt etwas Helligkeit, damit der Duft nicht zu früh in Basisdunkelheit abtaucht. Gekonnt. Der Akkord wird Orchidee genannt. Man kann sich die Blumennote vorstellen wie eine gezügelte Lilie.- Die Basis ist nicht so ultra-ultra-warm-weich-dunkel, wie sich das beim Thema anbietet, sondern bleibt recht lange auf einem Niveau, wo die schöne Rauchigkeit hervorkommt statt unterzugehen in einem balsamischen Potpourri.Von mir: 80%, weil eine perfekt gemachte Vanille für mich einfach kein 100er werden kann... das ist aber Geschmacksfrage. Wer vanilleaffin ist, kann hier einen Chartbraker-Hit finden.75 % (gut) Haltbarkeit (vielleicht auch 100/sehr gut ?)75% (gut) Sillage (was bei einem Vanillewduft sehr wohltuend ist!)

...Ich glaube, dass die Eigenschaft "vegan" einen Stellenwert für vegan lebende Menschen haben kann, der denen der religiösen Eigenschaften halal oder kosher entspricht. Mir selbst ist das fremd, aber ich verstehe, wie wichtig es ist, wenn man ein absolutes, immer gültiges Alltags-Tabu angenommen hat, dieses auch mit Sicherheit anwenden zu können, ohne dass da Graubereiche existieren. Das heißt, es ist eine Unterstützung für solche religiöse Lebensweisen, wenn die Eigenschaft "OK mit dem Tabu" bei Konsumprodukten ausgewiesen wird (egal wie wahrscheinlich ein nicht halal/kosher/vegan-Sein ist) . Warum nicht auch bei Parfum?Ich selbst zweifle daran, ob eine 100%ige Akzeptanz von Tabus ohne Wenn und Aber das moralisch Richtige ist. Diese Geste der Unterwerfung und bedingungsloser Gehorsam widersprechen m. E. dem erwachsenen Reflektieren und Entscheiden, das ich alte Kantianerin favorisiere (wenngleich auch bei Kant die Regeln nach der prinzipiellen Entscheidung absolut gelten). Aber das ist eine ganz andere Frage. Die Toleranz, die in einem solchen Nennen der Eigenschaft "OK mit dem Tabu" liegt, finde ich trotzdem gut.

...Ganz sicher werden gut und länger laufende Parfums dauernd ein wenig reformuliert. Das muss nicht zu riechen sein und ist es meistens auch nicht.Einschneidende Reformulierungen, besser Umformulierungen finden freilich auch statt. Und die sind manchmal ärgerlich. Zum Glück gehen die Häuser damit inzwischen immer offener um und nutzen das teilweise sogar ("noch satter").Allerdings dürften die bei Tom Ford nicht so dämlich sein, ausgerechnet Tobacco Vanille so drastisch umzuformulieren, wie Du es hier beschreibst. Zudem ohne Erwähnung ihrerseits. Der Duft hat ein sehr klares Profil und eine relativ große Stammkäuferschaft.Dementsprechend: Es war wahrscheinlich Deine Abfüllung, die anders roch... oder die Du anders wahrgenommen hast.Bei Tobacco Vanille ist mehr Vanille drin als "minimal, wenn überhaupt". Sehr viel mehr.Was Du schreibst, liest sich, als hättest Du keinen Rest Abfüllung mehr. Schade! So wirst Du wahrscheinlich nie des Rätsels Lösung überprüfen können.Das Kennenlernen eines Duftes kann SEHR, SEHR GROßE Wahrnehmungsunterschiede bringen.Das dürften viele hier bei Parfumo kennen: Man testet ein Parfum, ist ganz begeistert, kauft also einen OF und wenn der da ist (am besten noch mit ein paar Wochen Pause), riecht es irgendwie anders. Das Gehirn nimmt einen Geruch beim ersten Mal anders wahr, als beim 20. Mal. Erinnerung an Duft wird gespeichert und neue Eindrücke werden damit automatisch unbewusst abgeglichen, bevor es überhaupt zur bewussten Perzeption kommt. Genauso mit einzelnen ungewohnten Noten: Wenn Dein Hirn die Note XY nicht gut oder gar nicht kennt, wird die Deutlichkeit der Wahrnehmung stark beeinflusst. Entweder hast Du den Eindruck, XY ist da gar nicht zu riechen, weil Dein Hirn es unterschlägt (da keine gespeicherten Muster da sind, wird es einfach nicht erkannt und in Foge gar nicht oder nur gedämpft registriert). Oder irgendwas macht diese Note XY für Dein Gehirn auffällig und sie wird überproportional geboosted wahrgenommen.Erst wenn man mit dem Parfum oder der einzelnen Note vertrauter ist, stellt sich ein lange bleibendes Gesamtbild vom Duft ein.Langer Text, sorry. Ich will eigentlich nur den Tipp abgeben, dass Du weder vom Parfumo-Member, noch von ebay, noch von Tom Ford verascht worden bist, sondern von Deinem Gehirn.Gehirne tun das verdammt oft beim Thema Riechen.Das ist blöd von ihnen. Aber nur weil sie das können, können wir umgekehrt auch so viele positive, persönliche, emotionale und tiefgreifende Erfahrungen machen bei Parfum.

...Du musst noch einiges lernen hier.:-)Mit der Zeit wird das aber, bei Parfumo.Reformulierung ist böse, geschieht nur aus Profitgier und ist ein Schachzug der Konzerne, die die Kunden hassen, aber dennoch ihr Geld wollen.Synthetische Duftstoffe machen Krebs. Außerdem riechen sie viel schlechter, als natürliche.Die Haut eines jeden Menschen verändert einen Duft völlig, so dass Parfums nicht mehr wiedererkennbar sind, wenn die Hautchemie mit ihnen fertig ist.Lange Haltbarkeit ist eindeutiges Merkmal von Qualität. Wenn etwas nach drei Stunden verdampft ist, ist das der Beweis dafür, dass es billig und schlampig produziert wurde.In Duftpyramiden steht, was auch im Parfum drin ist. Und wer gut genug ist, riecht auch jede Note. Amber kommt entweder aus Bernstein oder aus Walen, Moschus wächst auf Bäumen (Ambrette... macht auch keinen Krebs und keine Pickel), Ozon wird aus der Luft gefiltert und früher war Parfum grundsätzlich besser.

...Es ist wohl so, dass erhöhte Aufmerksamkeit eine damit einhergehende erhöhte Wahrscheinlichkeit von Wahrnehmung mit sich bringt.Sitze ich also beispielsweise in der S-Bahn, bin offen, verdeckt, latent, ein bisschen oder sehr rassistisch, fällt mir das getragene Parfum von anderen Menschen im gleichen Abteil auf, die ich mit dieser Brille betrachte.Ein anderer Mensch daneben, der nicht in dieses bewusst oder unbewusst rassistische Raster fällt, wird von mir (auch olfaktorisch) weniger sensibel wahrgenommen.Will heißen: eine solche Wahrnehmung muss nicht die Aufnahme von etwas real Faktischem sein, sondern ist womöglich nur eine Spiegelung meines Wahrnehmens, meiner selbst.

...Unabhängig von Satusfragen (s.o.), finde ich persönlich, wenn man mich so direkt fragt: Neee... Amouage an Teenies stelle ich mir völlig overdone und unfreiwillig komisch vor.Aber Ausnahmen bestätigen die Regel, es kann immer ganz anders sein, ich kenne Dich live nicht und bei Parfum kann/darf sowieso jede/r machen, was er/sie gut findet.

...So als Live-Real-Echtzeit-Zeugin von Ronins Erkältung melde ich mich hier auch mal kurz.Es ist keine gefährliche Grippe mit hohem Fieber, auch sonst nicht wahnsinnig bedrohlich bisher... einfach eine Erkältung, die einen ein paar Tage aus der Action nimmt. Alle, die sich Sorgen machen: Seid beruhigt und vertraut Ronin (oder zumindest mir), dass er nicht sein junges Leben riskiert. :wink: "Manoa" war der Gewinner der ersten transpulminierten Phase... und das war SOOOOO schön, passend und für mich, die Sillage-Betroffene, angenehm! Thanx@Lilau!"Piper Nigrum" ist auch eine tolle Idee. Dazu versuche ich ihn jetzt zu überreden...

...In unterschiedlichen Ländern, wegen unterschiedlichem Duftgeschmack und -mode, werden freilich auch unterschiedliche Portfolios von Parfummarken angeboten. Das Parfum XY ist vom deutschen Markt schon längst verschwunden, während es z.B. in Spanien noch gut verkauft wird, also wird es da noch angeboten. Ich selbst hatte genau diesen Fall bei meiner Suche nach "Tendre Poison".Das ist also überhaupt kein Grund für Misstrauen.Eine gewisse Vorsicht ist bei ebay immer geboten, weil da gerne Plagiate und Fälschungen gehandelt werden. Wenn der ebay-Handel seriös erscheint und nicht gerade aus Hong Kong kommt, würde ich da aber vertrauen.

...Ich bin eine enthusiastische Birnenduftjüngerin.Ein paar Parfums fallen mir zur Frage nach zentral wirkender Birnennote ein, allerdings nicht in der Basis... denn das geht gar nicht. Birne ist eine Fruchtnote und dann auch noch eine wenig dominante. Das heißt, sie ist prädestiniert für Anfänge und frühe Mitten, ähnlich ist das beispielsweise bei Zitrusnoten (da noch deutlicher): Die eigentliche, direkte Fruchtnote will sich sofort verflüchtigen, nur ein paar Kniffe, wie der Akkord gebaut wird und welche anderen Akkorde "drangehängt" werden, können es schaffen, sie länger zu halten, sie eine gewisse Zeit lang zu "erden".Mit Pfirsich dürftest Du da mehr Glück haben: Es gibt diverse pfirsichartige Akkorde, die für eine Fruchtgeschichte ziemlich haltbar sind und sich z.B. mit ein bisschen Moschus gut "unten festmachen" lassen.Aber die Frage nach Kopf, Herz, Basis ist gar nicht so wichtig, finde ich.Es geht um einen möglichst birnigen Charakterzug und wenn das Duftspektakel schneller vorbei gehen muss, als bei einem Duft, wo es z.B. um einen möglichst amberigen Charakterzug geht... na und? Dann ist das halt so und man sprüht nach. Entweder man freut sich an einer birnigen Birne oder man freut sich an einem schön langhaftenden Grundduft... aber gleichzeitig und in einem geht das meiner Erfahrung und meines Wissens nach nicht.Schöne Birnendüfte, die ich kenne:- "Assenzio" von Borsari 1870Da ist die zweite (und auch in einem EdC sehr haltbare) Hauptkomponente Weihrauch. Dieser wird von einer schönen Birne geprägt, die am Anfang freilich deutlicher ist, aber bis zum Ende als Fruchtkick in der Weihrauchnote erhalten bleibt.- "Myrrhe & Délires" von GuerlainSehr, sehr schöne, sanfte, süße Edelbirne, die eher cremefruchtig und ein bisschen orientalisch daher kommt, aber trotzdem erfrischend und leicht bleibt (ist logisch passend auch ein EdT). Der Birnenaspekt wird zur Mitte hin aprikosig-blumig, bleibt aber immer auch birnig dabei.- "al02" von Biehl ParfumkunstwerkeHier taucht die Birne nicht mal in der Pyramide auf, aber die totale, dekadente, volle Fruchtdusche, die das gute erste Drittel bestimmt, ist zutiefst birnig. Es ist ein Frucht-Potpourri, das im Gesamtmix etwas saftiges, frisch-süß-säuerliches Abstraktes ergibt, das irgendwo zwischen Apfel und Birne liegt. Wer Spaß an Birne hat, sollte das unbedingt mal riechen.Birne ist für die Parfumerie generell eine schwierige Sache, weil ein Birnenakkord nicht natürlich gebastelt werden kann. Blatt, Blüte, Frucht, Holz.. der ganze Birnenbaum bietet sich nicht an für Parfum, so wie z.B. Feige und Feigenbaum, die förmlich danach schreien, als Duft verarbeitet zu werden.Pierre Guillaume erzählt in diesem Interview auf Französisch, wie er mit "Ciel d'Airain" versucht hat, genau das auf der Birnen-Schiene zu machen, was sonst auf der Feigen-Schiene gemacht wird. Zwischen 6:09 und 7:28 beschreibt er die Birnen-Herausforderung."Ciel d´Airain" ist übrigens riechenswert! Es geht weniger um die fruchtige Birne allein, als um das ganze Spektrum von Frucht über Blatt bis Holz. Ist ihm gelungen.