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Was unterscheidet ein Extrait de Parfum vom EdT oder EdP?

Was unterscheidet ein Extrait de Parfum vom EdT oder EdP? vor 11 Jahren
Ganz abgesehen von den Anteilen an Duftölen, d.h. abgesehen von der Konzentration, habe ich auch andere Unterschiede zwischen EdT, EdP und Extrait de Parfum festgestellt Idea , die ich in meinem Blog festhalte und fortschreibe.

www.parfumo.de/Benutzer/Florblanca/Blog/Eintra g/Was_unterscheidet_ein_Extrait_de_Parfum_vom_ EdT_oder_EdP_eigentlich

Vielleicht habt Ihr auch solche Erfahrungen gemacht?
vor 11 Jahren
Bei "Jicky" unterscheiden sich die Konzentrationen deutlich.
Das EdT ist lavendellastiger als die anderen, beim Extrait wirkt der Zibet-Teil drastisch (und toll!) wahrnehmbar.
vor 11 Jahren
Abgesehen von Konzentration, Sillage und Langlebigkeit kann der Duft auch eine andere Formel zugrunde haben. Ein prominenteres Beispiel dafür wäre Tabac Blond (Extrait und EdP) oder Cuir de Russie (Chanel) EdT und Parfum oder Vol de Nuit (EdT und Extrait) oder oder...
Jicky ist ein Kuriosum für mich - insofern, dass das (heutige)Extrait mehr Sillage bewirkt als das EdP.
vor 11 Jahren
Ich finde ein sehr gelungenes Beispiel für den Unterschied zwischen EDP und EDT ist auch Insolence (Guerlain).

Zwischen den beiden liegen Welten - und das liegt eindeutig nicht an der Konzentration.
vor 11 Jahren
Sehr schön der Unterschied auch bei Nahema. Das Extrait wirkt richtig gut "angezogen" festlich, die Basisnote kommt gleich und legt sich warm auf. Das EDP zieht sich wie ein Schleier mit zitrischen Anfängen über die Haut und wird dann vanillig-rosig. Das Extrait ist pur rosig.
vor 11 Jahren
Hallo,

in den Antworten zu Floris Blog wurde auch die Frage gestellt, warum Extraits oft weniger Sillage haben als EdPs, obwohl sie doch viel höher konzentriert sind.

Ich habe dazu verschiedene Vermutungen. Natürlich ist da erstmal der Alkohol, der für eine schnellere Verdunstung sorgt. Viele EdPs und EdTs erfreuen sich ja besonders in der ersten Stunde einer größeren Sillage und werden dann mit der Zeit immer leiser.

Aber das Ethanol ist ja eigentlich relativ schnell verflogen, es muß also noch andere Gründe geben. Ich könnte mir vorstellen, daß es auch etwas mit der Verteilung auf der Haut zu tun hat. In jedem Parfum befinden sich Fixateure, die die leicht flüchtigeren Duftstoffe 'binden' und am allzu schnellen Verdunsten hindern. Das sind insbesondere Harze, aber auch andere Duftnoten, die in der Regel bis in die Basis zu riechen sind.

Ich stelle mir das so vor, daß die kleineren Moleküle in einem lockeren Verbund mit den größeren Molekülen (denen der Fixateure) 'verkleben'. Wenn die Alkoholkonzentration höher ist, dann haben die Moleküle schon in der Flasche einen wesentlich größeren Bewegungsfreiraum, der Verbund klebt also nicht ganz so fest zusammen, weil er sich eben in einem Lösungsmittel befindet. Wenn das Parfum dann fein auf die Haut zerstäubt wird, dann verteilen sich die Moleküle sehr gut, die Fixateure wirken zwar noch, aber es gibt viele kleinere Moleküle, die aufgrund der Feinverteilung leicht entwischen können.

Bei einem Extrait ist aber der Alkoholgehalt wesentlich geringer (oder bei reinem Parfumöl gar nicht vorhanden). Also kleben die Moleküle viel stärker zusammen, werden beim Sprühen oder gar Tupfen nicht ganz so fein verteilt und die Fixateure haben so eine viel größere Wirkkraft. Dadurch hält der Duft also nicht nur allein aufgrund der größeren Menge an Duftstoffen viel länger, sondern auch weil die Fixateure stärker wirken - dafür ist die Sillage aber etwas geringer.

oYo
vor 11 Jahren
Das mit der Sillage klingt logisch, es gibt aber auch genügend Gegenbeispiele für Extraits mit sehr starker Sillage.
Ob bei Guerlain (Jicky, Shalimar), Nasomatto oder Profumum Roma. Gerade die Profumums dürften ja bei dem hohen Ölanteil überhaupt keine Sillage haben.
Teste gerade Geisha Noire als Öl, das hat auch deutlich mehr Sillage als das EdP Rolling Eyes
vor 11 Jahren
Huhu Chris,

joa, kommt vielleicht auch immer drauf an, was da so alles drin ist im Parfum. Ich denk, die Mischung machts. Wink

oYo
vor 11 Jahren
Louce:
Bei "Jicky" unterscheiden sich die Konzentrationen deutlich.
Das EdT ist lavendellastiger als die anderen, beim Extrait wirkt der Zibet-Teil drastisch (und toll!) wahrnehmbar.

Vom Jicky kenne ich (leider) nur das EdP und so wie ich das sehe, bleib ich wohl auch besser dabei... Laughing
vor 11 Jahren
Florblanca:
Louce:
Bei "Jicky" unterscheiden sich die Konzentrationen deutlich.
Das EdT ist lavendellastiger als die anderen, beim Extrait wirkt der Zibet-Teil drastisch (und toll!) wahrnehmbar.

Vom Jicky kenne ich (leider) nur das EdP und so wie ich das sehe, bleib ich wohl auch besser dabei... Laughing

Inzwischen hatte ich - dank Bellemorte - die Chance Jicky in allen drei Varianten zu testen und das Testergebnis habe ich im Blog aufgenommen. Es ist wirklich gravierend, da gebe ich Louce recht!
vor 11 Jahren
Es ist die Konzentration an riechenden Bestandteilen (Parfümöl) im Alkohol. Und die geht so EDTtrial and error< ermittelt werden. Man kann also eigentlich nicht alles über einen Kamm scheren und sagen, ein EDP hat immer 10% Duftanteil...
vor 11 Jahren
Ja, die Konzentrationsfrage ist ja aber wohl jedem/jeder klar hier. Die Frage war ja, ob die Düfteindrücke anders sind., über den zu erwartenden Einfluss der Konzentration hinaus.

Ich mag auch noch "Habit Rouge" ins Spiel bringen. Ich empfehle dazu Nases Kommentare (es gibt zu allen Konzentrationen Parfumoeinträge). Bei mir geht es so weit, dass ich das Extrait liebe, die anderen beiden nicht mal an mir mag. Ich bin halt ein Kind meiner Zeit und EdT und EdP wirken auf mich - ähm - altmodisch *wegduck* Aber das Extrait liebe ich. Es wirkt etwas kantiger, männlicher und für mich aus dem zeitlichen Kontext der Entstehung des EdTs gelöst.
vor 11 Jahren
Frage an die Experten:
Sind die Begriffe (EdT, EdP, Extrait) mit ihren zugehörigen Konzentrationen "geschützt", so dass ein Hersteller nur dann die Bezeichnung verwenden darf, wenn er (z.B. in einem "internen Datenblatt") die Konzentration nachweisen kann?

Ich meine in einem Kommi hier irgendwo aufgeschnappt zu haben, dass es im Grunde keine Gewähr gibt, dass das was draufsteht (Bezeichnung) identisch ist mit dem, was drin ist (Konzentration).
vor 11 Jahren
Ronin:
Ja, die Konzentrationsfrage ist ja aber wohl jedem/jeder klar hier. Die Frage war ja, ob die Düfteindrücke anders sind., über den zu erwartenden Einfluss der Konzentration hinaus.

Ich mag auch noch "Habit Rouge" ins Spiel bringen. Ich empfehle dazu Nases Kommentare (es gibt zu allen Konzentrationen Parfumoeinträge). Bei mir geht es so weit, dass ich das Extrait liebe, die anderen beiden nicht mal an mir mag. Ich bin halt ein Kind meiner Zeit und EdT und EdP wirken auf mich - ähm - altmodisch *wegduck* Aber das Extrait liebe ich. Es wirkt etwas kantiger, männlicher und für mich aus dem zeitlichen Kontext der Entstehung des EdTs gelöst.

Ja, genau das meine ich. Unabhängig von der Konzentration entdecke ich immer wieder kleine bis gravierende Unterschiede zwischen EdT, EdP und letzendlich dem Extrait, das ich in den meisten Fällen auch bevorzuge (außer bei Jicky *g*).
vor 11 Jahren
Meinereiner:
Frage an die Experten:
Sind die Begriffe (EdT, EdP, Extrait) mit ihren zugehörigen Konzentrationen "geschützt", so dass ein Hersteller nur dann die Bezeichnung verwenden darf, wenn er (z.B. in einem "internen Datenblatt") die Konzentration nachweisen kann?

Ich meine in einem Kommi hier irgendwo aufgeschnappt zu haben, dass es im Grunde keine Gewähr gibt, dass das was draufsteht (Bezeichnung) identisch ist mit dem, was drin ist (Konzentration).

Meines Wissens nicht.
Konzentrationen - warum eigentlich? vor 11 Jahren
Hmm.. angeregt durch einen Blogtext bin ich gerade am Nachdenken und finde im Netz keine wirklich passenden Antworten... außer mal wieder hier. Smile oYo hat bereits diese Frage in Angriff genommen und in Richtungen vermutet, die ich für sehr plausibel halte.
oYo:
(...) warum Extraits oft weniger Sillage haben als EdPs, obwohl sie doch viel höher konzentriert sind.
Ich habe dazu verschiedene Vermutungen. (...)

Aber noch mal konkret gefragt:

Was soll eigentlich die Angabe einer Konzentration, bzw. die Bezeichnung EdC, EdT, EdP oder Extrait?
Ist das eine Einordnungshilfe "wie stark" etwas riecht?
Und wenn dem so ist, dann nur das?
Re: Was unterscheidet ein Extrait de Parfum vom EdT oder EdP vor 11 Jahren
Florblanca:

Ganz abgesehen von den Anteilen an Duftölen, d.h. abgesehen von der Konzentration, habe ich auch andere Unterschiede zwischen EdT, EdP und Extrait de Parfum festgestellt

Givenchy III zeigt deutliche Unterschiede zwischen EdT und etrait. Beide stammen aus dem selben coffret!

Das extrait ist differenzierter, klarer, das Edt duftiger. Grund für die verschiedene sillage könnte die Größe der vom Parfüm benetzten Fläche sein. EdT zieht man auf größere Areale auf als extraits.
Re: Was unterscheidet ein Extrait de Parfum vom EdT oder EdP vor 11 Jahren
Ketjap:
[(...) Grund für die verschiedene sillage könnte die Größe der vom Parfüm benetzten Fläche sein. EdT zieht man auf größere Areale auf als extraits.
Hmm, nee, so einfach ist das nun auch wieder nicht. Dann hätte ja das Design des Sprühkopfs (dünner Strahl vs. breiter Nebel) bestimmenden Einfluss auf die Sillage.
Vielmehr ist es der Alkoholgehalt, der einen maßgeblichen Einfluss auf Dampfdruck und Kinetik des Abdampfverhaltens hat: bildlich gesprochen reißt der Alkohol die Duftmoleküle mit. Deswegen z.B das typische, gewollte Cologneverhalten: dieser Frischesplash nach dem Auftragen, zum Start eine ordentliche Sillage, die sich sehr schnell - wenig Duftöl, dessen Abdampfen durch den hohen Alkoholgehalt auch noch forciert wird - zurück zieht. Das Gegenteil beim Extrait: es gibt nur wenig Alkohol, der die trägen Duftmoleküle mitreißt. Entsprechend hautnah (dort aber sehr intensiv) und entsprechend lange anhaltend sollte der Duft sein.
Die "Sillagekracher" sind dann meist zwischen den Extremen, Düfte mit mehr Substanz als die Colognes und mehr Alkohol als die Extraits - also EdT oder EdP.
Wie stark einzelne Noten sind und ob moderne synthetische Noten jetzt stärker sind als frühere oder natürliche, ist nicht ausschlaggebend. Vanillin hat eine extrem niedrige Geruchsschwelle, Ambroxan auch. Beide sind Inhaltsstoffe seit Anbeginn der modernen Parfumerie, ob nun als Teil von Naturstoffen oder synthetisch zugesetzt.
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