Extraktionsverfahren von Tuberose

Huhu Ihr Lieben,
ich habe mal eine Frage zum Extraktionsverfahren des Duftstoffes Tuberose.
Da ich Libre sehr gern habe und den Tipp durch ein liebes Mitglied hier erhalten habe, dass Giorgio Beverly Hills in die gleiche Richtung gehen soll- hier jedoch Tuberose enthalten ist, würde mich nun oben genanntes interessieren.
In einem Blog vom August wurde unter anderem darüber berichtet, dass die Blüten der Tuberose in Rahmen gepresst werden, die mit Schweineschmalz gefüllt sind.
Dass das Schweineschmalz im Nachhinein wieder herausgefiltert wird, spielt für mich keine relevante Rolle. Eher, dass es überhaupt verwendet wird, würde mich massiv stören und wäre ein Ausschlusskriterium bezüglich eines Kaufs.

Meine Frage ist nun, ob man davon ausgehen kann, dass dieses Verfahren bei allen Düften bzw auch bei anderen Duftstoffen angewandt wird oder gerade bei den günstigeren Düften Duftersatzstoffe verwendet werden?
Giorgio war zu seinen Zeiten recht exklusiv- nun wird er ja geradezu verramscht, wenn ich das so sagen darf.

Lieben Dank für Eure Hilfe!

Hi, also bei der sogenannten „Enfleurage“ „kann“ dass so sein, muss aber nicht, da auch Kokos oder Palmfett oder Sheabutter verwendet wird. Ist aber extrem Kostenintensiv und daher sind viele auf die Extraktion durch Lösungsmittel umgestiegen. Ist viel billiger, der Gewinn ist höher, aber der Nachteil ist, dass das Öl minderwertiger ist. Wenn Du reine „Essential Oils“ bestellst, steht im Allgemeinen immer dabei, welches Verfahren angewendet wurde. Es gibt einige extrem hochwertige und teure „Essential Öle“, wie z.B. „Japanisches Rösenöl“, „Blue Lotus Oil“ und noch einige mehr, bei welchen die „Enfleurage“ angewendet wird. Diese Essential Öle haben in der Regel einen viel viel höheren Preis, sind aber auch sehr sehr viel hochwertiger.
Und ganz wichtig: Es gibt es „keine“ Rückstände durch Lösungsmittel.

Lieben Dank für die Rückmeldung. Habe jetzt nochmal genauer geschaut und folgendes gefunden...Siehe Bild.
Was wäre denn im billigen Duftsektor kostengünstiger?
Schweinefett oder Petroleum? Schweinefett fällt bei heutiger Massenschlachtung sicher viel an und findet entsprechende Abnahme...
Entschuldigung, wenn meine Nachfrage dumm erscheint- aber ich war bisher einfach nur Duftkonsument und habe noch nicht wirklich über die Herstellungsprozesse bei Düften nachgedacht bzw mich hierüber genauer informiert...
Ps: Sorry- also Du meinst, dass im Allgemeinen, egal, ob teurer oder billiger Duftsektor Lösungsmittel verwendet werden? Dann wäre ich ja beruhigt

Wäre mal schön zu wissen, welcher Parfümhersteller überhaupt noch Essenzen verwendet, welche durch 'Enfleurage' gewonnen wurden.
Herr Didier Gaglewski hat mir mal erzählt, dass er wieder davon abgekommen ist. Aus Gründen des hohen Herstellungs-Aufwands und vor allem wegen bürokratischer Hürden (EU-Bestimmungen etc.), wenn ich mich da richtig erinnere.
Die Qualität soll ausgezeichnet sein.

Ich glaube ursprünglich wurde für eine Enfleurage Tierfett verwendet. Generell macht dieses Verfahren aber ja keinen Sinn, weil es für größere Chargen viel zu aufwendig wäre. Zudem kaufen fast alle Hersteller (meist auch kleine Nischenhäuser) ja Duftstoffe bei zum Beispiel Symrise, wo sie im großen Stil hergestellt werden. Außerdem werden viele Duftstoffe ja auch per Wasserdampfdestillation oder als Co2-Extrakt hergestellt. Ich vermute die Qualität ist dabei eher höher als bei einer Enfleurage. Ich würde also auch keinen Sinn darin sehen, außer man will einen Duft unbedingt wie vor hunderten Jahren herstellen.

Die Qualität soll laut Aussage von Gaglewski über alle Zweifel erhaben sein. Allein der Aufwand wäre zu groß.
Wasserdampf scheidet bei Tuberose übrigens aus.

gruß

Ich lehne mich mal aus dem Fenster und denke eher, dass weder bei Libre, noch bei Giorgio Beverly Hills noch natürliche Blüten verarbeitet werden. Die Blüten werden eher alle aus dem Labor stammen. Bei Düften, die weltweit in so vielen Regalen stehen und dann zu den Preisen (vor allem Giorgio) verkauft werden, wird kein Hersteller die Kosten für eine manuelle Gewinnung bezahlen können, und das in Verbindung mit den benötigten Mengen.

Wenn sie aus dem Labor stammen, dann ist es für mich tatsächlich außerordentlich zufriedenstellend bzw beruhigend.

Das denke ich auch. Gerade für den Massenmarkt sind Naturprodukte ohnehin immer eher schwierig weil der Kunde eine gleichbleibende Ware haben möchte, in der Natur aber jede Ernte unterschiedlich ausfällt, nicht nur vom Duft sondern auch von der Zusammensetzung her (und vor allem letzteres birgt natürlich immer gewisse Risiken).
Persönlich habe ich kein Problem damit wenn die Duftstoffe aus dem Labor kommen - die allermeisten modernen Düfte wären mit Naturprodukten garnicht realisierbar.

@Sonnenwind - gehe ich recht in der Annahme dass es Dir dabei um's Tierleid geht bzw. darum ob ein Duft vegan ist?
(Keine Angst, ich will keine Diskussion anzetteln, bin nur neugierig.)

Nein, darum geht es mir nicht- wobei Tierleid natürlich auch nicht wünschenswert wäre.
Ich bin auch keine Veganerin.
Ich möchte auch keine Grundsatzdiskussion auslösen, die in Richtung Ethik geht. Das würde echt den Rahmen sprengen. Dann dürfte ich gerade mal atmen...mit Einschränkung.

Je mehr ich darüber nachdenke desto mehr stellt sich mir die Frage ob die Laborprodukte nicht sogar ökologisch die bessere Alternative sind...

Ich dachte schon mal in ähnlicher Form- aber da ich keine Ahnung in Sachen Parfumproduktion habe- eher kindlich:
Schade um die vielen Orangen, die nicht wachsen dürfen, weil ihre Blüten für die Parfumproduktion draufgehen!
Wenn die Duftstoffe tatsächlich im Labor gezüchtet werden, soll es mir recht sein...