vor 3 Jahren
GerryChizzaIhr habt ja beide recht, Manogi geht es - so verstehe ich das - eher um die Änderung dieses Textes https://www.parfumo.de/Duftnot...
und dann um den Begriff Moschushirsch, welchen er gegen Moschustier zu ersetzen vorschlägt, nicht um die Änderung der Begrifflichkeit Hirschmoschus.
Das ist mir schon klar.
Der Duftstoff heißt nun mal Hirschmoschus- was der zoologisch falschen Zuordnung des Herkunftstieren zu schulden ist.
Ich meine nur, den Namen des Tieres komplett auszutauschen, würde vermutlich nichts besser machen. Hilfreicher finde ich, den falschen Namen stehen zu lassen und den zoologisch richtigen Bezug im Text zu ergänzen (die lateinisch richtige Bezeichnung steht dort ja bereits in Klammern). So gesehen ist der Text auf Parfumo ja noch nicht einmal falsch.
Ich sehe das anders. "Hirschmoschus" ist ein historisch gewachsener Begriff, der aus der ehemals falschen Zuordnung des Moschustiers zu den Hirschen entstanden ist, ja. Es ist auch sinnvoll, ihn zur Differenzierung zu anderen Moschusarten, etwa von Ochsen oder Bisamratten, weiter zu verwenden. Das ist aber kein Grund, den falschen Begriff "Moschushirsch" einfach stehen zu lassen. Der Text soll ja dazu dienen, dass die Lesenden etwas lernen. Und es wäre falsch, ihnen was falsches beizubringen.
Mein Kompromissvorschlag für eine Formulierung:
- Die erste Verwendung des Begriffs folgendermaßen umformulieren: "Traditionell wird Moschus aus Drüsen des männlichen Moschustieres (Moschus moschiferous und Moschus chrysogaster) gewonnen [...]. Früher wurden Moschustiere auch irrtümlich "Moschushirsche" genannt, woraus sich der Begriff "Hirschmoschus" ableitet. Heute weiß man, dass sie nicht zur Familie der Hirsche gehören."
- im weiteren Verlauf den korrekten Begriff "Moschustier" verwenden.
Dann sollte beiden Anliegen Genüge getan sein, und die Lesenden bekommen noch interessante Zusatzinformationen über den Wandel des Begriffs.
Ich habe übrigens bei Punkt 1 noch das "wurde" in "wird" geändert, denn "Hirschmoschus" wird de facto weiterhin so gewonnen, auch wenn er in Europa verboten ist. Leider auch aus getöteten Tieren. Es sollte nicht der Eindruck entstehen, dass diese Praxis der Vergangenheit angehört.