AlpertenGrüß euch,
Ich hätte an euch eine kleine Definitionsfrage: welche Düfte würdet ihr als klassische und welche als moderne einordnen?
Weil ich habe mir gedacht beispielsweise, dass "klassisch" und "elegant" in der Düftenwelt was genau dasselbe bedeuteten würden.
Doch dann sehe ich, dass die Düfte, die ich beispielsweise stark mit Eleganz verbinde, werden von meisten als "modern" eingestuft. Beispiele dafür sind Prada L'Homme, Blonde Amber oder Naxos.
Womit hat es zu tun? Hat es echt früher solche Duft-DNAs – wie die aufgelisteten – gar nicht gegeben?
Liebe Grüße
DNA: das Wort hat hier keinen Sinn. Bei modernen Lebewesen wird die DNA zu 50% vom weiblichen Teil und zu weiteren 50% vom männlichen Teil auf die Nachkommen übertragen. Das meinst du nicht, richtig?
Modern: voll von Duftvermittlern, Verstärkern, Modulatoren, Haltbarmachern, Strahlemachern, Dickmachern etc., wie eine Tütensuppe mir der einen Erbse pro Liter - deshalb muss es immer nach Etwas riechen, etwas zum Wiedererkennen, die "Note", weil sonst unglaubwürdig falsch
Klassisch: auch gerne synthetisch, dann aber mit Spiel, das Unwahrscheinliche, ein Geheimnis, zumindest neu und nie gerochen, komponiert zu einem unbenennbaren Gesamteindruck der an und für sich überzeugt
Ganz abgesehen von deutlich in den Vordergrund drängenden Aromachemikalien, die keinen Bezug mehr - gar keinen!, zu naturgegebenen Gerüchen haben. Geradezu willkürliche Moleküle, die nichts ersetzen, sondern für sich stehen. Nicht unbedingt schlecht, braucht aber noch mehr Kunst, die ich bei vielem nicht erkennen kann.
Ich werde demnächst eine letzte Rezension zu einem klassischen cologne schreiben, Guerlains Vetiver, das eine tiefe Talsohle durchschritten haben könnte, Backaroma fiel mir ein. Das neueste (?) hat zumindest - der Vergleich mit einer 2000er Variante steht noch aus, etwas Zisch in der Zitrone, wirkt dann aber im Verlauf überglänzt. Eben: modernisiert. Es könnte Iso-E-Super (in höherer Dosierung) sein, welches das frühere Eichenmoos als Träger ersetzt hat.