Callas

Frau Holle 01 ist in aller Munde und ich konnte ihn nun auch testen. Einen einzigen chemischen Duftstoff zu testen, der gar nichts Neues ist, da er in vielen Parfums enthalten ist, ist für mich neu. Es sei denn, Frau Lolle verrät uns nicht alles über Frau Holle ;)

Ich bin wohl die Pechmarie bei Frau Holle, obwohl ich fleissig war und reichlich getestet habe.

Zuallererst: ich rieche etwas, mein Mann nichts.
Aber was rieche ich?
Kurz beschrieben einen Hauch Florales. Einhergehend wird es holzig, trocken, pudrig, sehr körpernah. Das ist das Gesamtergebnis. Das ist angenehm aber mir zu wenig. Die Holznote zeigt sich nach mehrmaligem Test etwas deutlicher.
Trotz dieser opulenten Leichtigkeit ist er auch nach 6 Stunden noch ganz leicht wahrnehmbar. Höhen und Tiefen gibt es keine.

Ich halte es wie Taurus. Ich nehme zwar etwas wahr aber für eine Beurteilung ist das viel zu wenig.

Danke Lolita für die Probe....

Ich jonn su unwahrscheinlich jähn
met dir enn der Waschsalon,
weil du häss Ahnung vun dä Technik,
vunn der ich nix verstonn. (BAP) ;)

---------------------------------------------------------------- Nachtrag ------------------------------------------------------------------
Test auf der Kleidung/Stoff 14./15.06.

Ich bin sehr überrascht. Das hätte ich nicht gedacht. Ich rieche einen sauberen Frischeduft, der mit großer Sillage aufwartet und mir gut gefällt. Erst habe ich Frau Holle gestern auf meiner Sweatjacke aufgetragen und heute Abend wurde sie auf meinem Sofakissen platziert. Wenn ich sie schon auf der Haut nicht wahrnehmen kann, so legen sich ihre Weichspülerarme wabernd um meinen Kopf.
Lolita selber brachte mich auf diese Idee. Nun werde ich erst einmal die restliche Probe nach und nach auf meinem Bettzeug bzw. Kopfkissen auftragen. Sanftes Einschlafen in frisch duftender Wäsche bringen hoffentlich Märchenträume.

Wie ein kleines Ostergeschenk bekam ich eine Probe von Terracotta Le Parfum zugesandt. Ich habe die Kappe abgenommen und war erst einmal angenehm überrascht. Es gab spontan keinen abschreckenden Eindruck, denn ich hegte das Vorurteil, dass mich große Süsse erschlägt.

Der erste Eindruck ist gourmand, süss, jedoch setzt sich die Tiare durch, dämmt etwas die Süsse und erinnert mich in der Phase leicht an Parfum Initial.
Ich hatte viel mehr Klebrigkeit erwartet. Die Kokusnuss nehme ich nicht wahr. Jasmin zeigt sich, drückt aber nicht nieder. Gebettet auf Vanille und Moschus bleiben diese Bausteine stundenlang unverändert. Das ist für mich, wie ab und an bei anderen Düften, nicht nervig.

Mir gefällt der Duft. Die eine Stimme bei 0-20 % ist für mich eine Fakebewertung.

Terracotta könnte ein schöner Begleiter für den Tag sein, denn als zu schwer empfinde ich ihn nicht. Aber für die Abendstunden gefällt er mir auch ausgesprochen gut, liegt samtweich auf der Haut.
Mir gefällt der Flakon und, dass es ihn in der 50 ml Version zu kaufen gibt.
Den Flaschenbauch ziert das bekannte Sonnenemblem. Auch wird der Duft als 'Faszination der Sonne in einer Flasche' beworben.
Die Haltbarkeit stufe ich als gut bis sehr gut ein.

Allerspätestens seit dem Besuch bei Guerlain in Paris bin ich den Duftcreateuren (allen voran Jacques Guerlain) dieses Hauses ergeben.
Der Aufenthalt dort war eine unvergessliche Bereicherung.

Nun bekam ich eine Duftprobe von Nahema. Anfänglich zarte, samtweiche Rose, ohne Dornen, nicht überbordend süss, erst lieblich. Eine Rose, die mich tief berührt. Liest man die Pyramide mit Flieder, Jasmin, und Maiglöckchen, könnte man annehmen, dass dies zu viel des Guten ist. Ist es nicht. Es ist so fein abgestimmt, dennoch mit orientalischer Oppulenz aber für mich nicht erdrückend. Dunkel, leicht würzig, und doch zart, herb und lieblich.

In Gedanken sitze ich wieder bei Guerlain und bin in die Teststreifen versunken.... Das war eine andere Welt.
Nahema ist auch so ein Märchen mit unverkennbarer Guerlinade, eine klassische Schönheit.
Leicht holzige Vanille zeichnet die Basis, rundet ab. Göttlich. Betörend.

O-Furo (Ofuro, privates Bad in Japan) beginnt mit einem sehr kräftigen Frischekick. Yuzu, die japanische Zitrone bzw. das Öl der Schale, plus Petigrain leiten die starke Zitronendusche ein.
Den säuerlichen Rhabarber nehme ich gut wahr. Dies ist eigentlich keine Duftnote die ich in einem Parfum wiederfinden möchte. In Verbindung mit der Zitrone gibt sie den herben Stich ab. Stich wörtlich gemeint, denn hier wird es mir zu stechend grün.
Jasmin ist gelistet. Sie zeigt sich mir zart nach einer halben Stunde, kann aber die Stiche leider nicht abhalten.
Mir erschliesst sich die angekündigte Süsse leider nicht; das funktioniert vielleicht bei anderen Interessierten besser oder gefällt auch so herb, wie er sich mir zeigt.

Für heisse Sommertage ist er sehr gut geeignet.
O-Furo hält sehr lange, wie alle Arte Profumi Düfte.

Auf den Duft war ich neugierig, da ich mir vor kurzem Limone di Sizilia gegönnt hatte und von der Marke noch mehr testen wollte.
Bei Fresco di Vetiver habe ich mich in den letzten Tagen mehrfach gefragt, ob er mir nun zusagt oder nicht. Das gewisse Etwas hat er, sonst hätte ich mich nicht so lange mit ihm beschäftigt. Ein Duft, an dem man ständig riechen muß.

Flieder und Maiglöckchen fallen bei mir mit der Tür ins Haus. So schnell wie die Kurve steigt, senkt sie sich auch wieder. Es britzelt in der Nase. Ein kleiner kurzer Frischekick, vergleichbar wie beim Einatmen von Eukalyptus/Kampfer, befreit die Nase zusätzlich.
Unmittelbar danach wird der Duft cremig grün; den Vetiver nehme ich gut wahr. Aber keinesfalls ist mir dieser erdige Ton zuviel oder aufdringlich.

Die nächste Facette hat mich dann irritiert. In Verbindung mit dem eintreffenden trocken-pudrigen Sandelholz, duftet es für mich wie eine medizinische Salbe. Es ist außergewöhnlich und ich mag es. Es geht mir wie meinem Mann, der meinte, es schon mal gerochen zu haben, könne es aber nicht einordnen.
Ich habe den Eindruck, dass der Duft sich immer mehr entfaltet, immer wärmer, beruhigender wird. Die Sillage ist auf meiner Haut sehr gut.

Fresco di Vetiver hat eine spannende Duftentwicklung und ist für mich auch von Frauen tragbar.
Ich werde ihn mir nicht zulegen, freue mich aber über die Abfüllung, von der ich noch einige Zeit zehren kann.