Shamrock

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Shamrock vor 6 Jahren 8 2
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Duft
So riecht Irland?
Ja, so riecht Irland!
Da ich zur Zeit irische Parfums für meinen geplanten Shop teste, kommt man natürlich an der Burren Perfumery nicht vorbei. The Burren Perfumery, gegründet von Brian Mooney, dann von Edward Biggs übernommen, gehört mittlerweile der Chowen Familie. Sadie kam vor 25 Jahren von Frankreich nach Irland ihres Freundes Ralph wegen mit dem sie mittlerweile verheiratet ist und zwei Kinder hat.
The Burren produziert nicht nur Parfum, sondern auch Tee, Seife und Cremes und residiert in Carron im County Clare. Mit The Burren wird die Gegend bezeichnet in der die Firma ihren Sitz hat. The Burren ist ein karge Landschaft, allerdings mit einer reichhaltigen Flora und Fauna und, da die Familie fast ausschließlich heimische Pflanzen verwendet, absolut passend.

Der Name Man of Aran bezieht sich entweder auf die Inseln im County Galway, oder auf die Insel, bzw. die damaligen Besitzer der gleichnamigen Insel im County Donegal. Bis zum Mittelalter gehörte die Insel dem Clan der O’Donnell’s, danach dann, bis zum großen Famine, der Familie Conyngham. Vielleicht sollte ich beim nächsten Mal die Familie fragen. Auf jeden Fall hat es mich sehr gefreut ein Paket mit den Düften zu bekommen und dazu zwei Cremeproben und ja, alle Parfums symbolisieren unsere Insel und sind Handwerklich sehr gut gemacht.
Yuki68 schrieb, „wie eine Meeresbrise in den grasbewachsenen Dünen.“ Jein, denn Man of Aran irepräsentiert praktisch das ganze Land. Die Zutaten, die verwendet werden, sind typisch für den Burren und ich weiß nicht ob man Zitrone verwendet hat sollte aber mal nachfragen, obwohl, bei uns im County wachsen auch exotische Pflanzen die man nicht vermuten würde. Zitrus, Flechte und Moos bilden auf jeden Fall ein gutes Trio. Flechte und Moos findet man überall bei uns und irisches Moos ist in der Parfümindustrie weltweit so beliebt, dass angeblich auch die Firma Sion Motors irischen Moos für ihre Lüftungsanlage nutzt, ich weiß zwar dass sie Moos nutzen, aber nicht ob der auch irisch ist.

The Burren beschreibt den Duft als „Sea Cologne“ was ich so nicht unterschreiben würde, natürlich findet man Moos und Flechten auch an der Küste, die verwendeten Baumrinden allerdings im Burren, also im Land. Man of Aran riecht Herb und ist, auch wenn es für Frauen und Männer geeignet sein soll, ein reines Eau de Toilette für Herren. Das passt nach Baltimore, in die Normandie, die Bretagne oder nach Hamburg, oder an jemanden der in einem Cottage auf der Countyside wohnt. Er wohnt auf jeden Fall nicht in einem Reihenhaus in einem Estate in Youghal (obwohl man da auch einen Blick auf das Meer haben kann). Auch passt es nicht für Leute die man am Hafen sitzen und den Seebären zuschauen sieht bevor sie in einen Pub gehen. Oder zu den Anglern, entweder die am Ufer, oder die sich einer der Angeltouren anschließen, die in unseren Küstenstädten gern im Sommer veranstaltet werden und dabei meist mehr Bier getrunken wird als Fische gefangen und sich gestandene Männer wie kleine Kinder im Candyshop freuen, wenn sie eine Babymakrele fangen und vom Bootsbesitzer sofort für Facebook fotografiert werden (Weißer Hai in der irischen See gefangen).
Im Winter tragen sie entweder eine Barbour mit einem Aranpullover drunter, oder, was eher der Fall ist, ein T-Shirt.
Um die Frage zu beantworten ob es diese Männer in Irland gibt, dann fällt mir spontan mein Bekannter Kieran ein. Auch meine Freunde in der Schweiz oder Plauen wären ideale Träger.

Man of Aran ist meiner Ansicht nach mehr was für das Frühjahr, oder den Sommer, weniger den Herbst und Winter, seine Frische die er ausstrahlt erinnern mich an einen Spaziergang in Kinsale die Mischung aus Stechginster, Salz und Meer, vermischt mit Moos, vielleicht auch verbunden mit einer Coumlara Wanderung. Ob das Eau de Toilette durchhält, das wird sich zeigen, im Moment ist es eher schwach auf der Brust.

Vielleicht hätte Liam O’Flaherty (für mich besser als James Joyce) sein Gefallen an dem Duft gefunden, war er doch ein Mann aus Aran




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Shamrock vor 6 Jahren 9 3
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Flakon
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Sillage
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Haltbarkeit
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Duft
Auf Hemingways Spuren
Da ich die Proben von Caron pour un Homme und Anarchisté schon aufgebraucht, Impact nicht geführt wird, ist nun Le 3e Homme de Caron an der Reihe. Ich hatte ihn ja schon einmal ausprobiert, kurz nachdem ich die Proben bekam und war erst mal nicht sehr davon angetan, für meinen Geschmack zu Herb, zu Holzig, eher was für einen Timber in Kanada der, wenn er am Wochenende rausgeht, auch vernünftig riechen will. Also war ich erst mal enttäuscht und der Duft wanderte in die berühmte Shamrock’sche Schatulle.

Nun also der zweite Versuch und erst einmal wieder einen Teststreifen verwendet. Diesmal war ich mehr als begeistert denn für mein Empfinden hat Le 3e Homme Ähnlichkeit mit Aigner No. 2. Und sofort stellte sich wieder das Gefühl der Achtziger ein. Ich habe Aigner gern im Sommer getragen denn der Duft war frisch und gepflegt, wie eine steife Brise am Meer. Genau das habe ich auch bei Caron gespürt, allerdings sind, meiner Meinung nach, mehr Emotionen in dem Duft. Gibt man ihm eine Chance sich zu entfalten dann stellen sich zwangsläufig Assoziationen ein, denn er ist genauso linear wie Aigner, aber wo Aigner keine Kompromisse duldete da ist Caron feiner, abgestimmter.

Klingt jetzt vielleicht albern, aber ich hatte das Gefühl eines Abenteurers und Weltenbummlers vor Augen. Entweder jemand der mit dem Boot um die Welt segelt, ein Reisejournalist, oder Reiseblogger, der aus dem hintersten Winkel der Welt seinen Text in die Tasten haut. Jemand der in Key West in der Bar verkehrt, die schon Hemingway beherbergte. Und wo er schon mal da ist bei einem Cuba Libre mit den alten Stammgästen plaudert -natürlich macht er sich Notizen, er ist Jounalist/Blogger- und trägt selbstverständlich Caron, was sonst.

Le 3e Homme, muß ich sagen, „verwöhnt“ mit Moos und das nicht zu knapp, paßt eher zu Biarritz, Baltimore (Südwestküste von Irland), oder Waterford, das ist schon recht heftig, egal ob Teststreifen oder Haut, dann wird das Ganze sanfter, runder, gefälliger. Ich kann schwach den Lavendel riechen und, so nehme ich an, Gewürznelke. Mir gefällt das, meiner Frau leider weniger. Ihre Meinung ist, es wäre ein alter Duft, also nix mit Abenteuer. Wäre ich noch allein, dann wäre das mein Duft für den Sommer, denn ich finde ihn nicht altmodisch, alt, oder aus der Zeit gefallen. Im Gegenteil, Le 3e Homme ist für jemanden der schon fast alles gesehen und Selbstbewusstsein hat, in Ulan Bator und ebenso in New York besteht.

Le 3e Homme hat auch meiner Meinung nach nichts mit dem Film zu tun. Weder Anton Karas, noch Harry Lime sind, waren, oder werden jemals den Duft tragen (das eh nicht mehr). Er paßt ebensowenig in die Wiener Kanalisation oder auf dem Wiener Prater zu Eitrige (Käsekrainer), Hendl und Haxn. Die Führung durch die Kanalsitaion habe ich zwar nicht mitgemacht, aber morbid wie ich bin, war ich auf dem Zentralfriedhof. Hätte ich zu dem Zeitpunkt Caron gekannt, es wäre wohl nicht der Duft für den Anlass gewesen, höchstens für das Havelka, wo man bei einem Braunen, Buchteln und Gesprächen sich in die Zeit der Bohème versetzt fühlt, als die Welt in Wien und im Kaiserreich noch in Ordnung war…ja da passt Le 3e Homme hin, oder halt Key West.

Mein Fazit: Wenn man auf der Suche nach einem Sommerduft ist den nicht jeder benutzt. Ein Individualist mit Selbstbewusstsein ist, dann sollte man dem Duft eine Chance geben. Leider wird man ihn kaum in einer Parfümerie erwerben können, aber ich habe meine Proben bei einer Parfümerie in Deutschland online erworben und muß sagen, der Test hat sich gelohnt, ok jetzt nicht für meine Frau, denn ein „Opaduft“ ist das nicht.

Leider ist der Text etwas kurz geraten, aber Le 3e Homme spricht für sich. Kein Angeber, ein Duft mit Ecken und Kanten und wirklich wert errochen zu werden.
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Shamrock vor 6 Jahren 3 3
Wochenmarkt und Blumenladen
Nachdem ich nun von Zeit zu Zeit die Proben von Caron, die in meiner Probenschatulle lagen, einem Test unterziehe, war nun Yatagan dran und ließ mich, ehrlich gesagt, mit einem ratlosem Gesicht zurück.

Nun könnte man sagen, dass Yatagan aus der Zeit gefallen ist auf Grund der Duftentwicklung, aber es gibt genügend Düfte die nicht nur einen ungewöhnlichen Duftverlauf nehmen, sondern auch „gewöhnungsbedürftige“ Zutaten, wie zum Beispiel Blut, beinhalten. Von daher paßt Yatagan in die heutige Zeit und man dürfte Schwierigkeiten haben, wenn jemand sagt der Duft sei von 1976, das zu glauben. Natürlich waren Düfte anders, teilweise voluminöser als sie es Heute, dank zahlreicher EU Vorschriften, sind. Viele Klassiker sind dermaßen eingebremst, dass sie höchstens noch in einer Duftkerze Platz finden. Aber ich denke er hat sich nicht grundsätzlich verändert und ich behaupte jetzt einfach mal, dass er kein „Machoduft“ ist und es auch niemals war. Apropos „Machoduft,“ fragt mich jemand, dann würde ich Ted Lapidus Pour Homme als „den Männerduft“ bezeichnen. In den Zeiten von Saturday Night Fever war Lapidus wahrscheinlich das Aphrodisiakum schlechthin, soweit mich meine Erinnerung nicht trügt.

Aber zurück zu Yatagan. Ich denke jeder von uns war schon einmal auf dem Wochenmarkt und kann sich an die verschiedenen Gerüche erinnern die zwischen den Marktständen aufsteigen. So ging es mir mit dem Duft. Der erste Versuch auf dem Teststreifen brachte mir ein Hungergefühl, denn ich habe erst einmal eine volle Wucht Estragon wahrgenommen. Nach kurzer Zeit nahm dann die Kokosnuss das Zepter in die Hand und stritt sich im weiteren Verlauf, um die Oberhoheit im „Duftkrieg“ mit dem Estragon. „Holla die Waldfee,“ dachte ich so bei mir und wartete angestrengt darauf, dass sich die anderen Ingredienzen zum Tanz einstellen, aber leider vergeblich. Erst nach einer langen Wartezeit wurde der Duftverlauf ruhiger und linearer und so etwas wie Harmonie stellte sich ein. Enttäuscht legte ich den Streifen zur Seite und blickte etwas Ratlos auf die Duftprobe. Nun gut, man kann ja mal einen schlechten Tag haben und Rom wurde ja auch nicht an einem Tag erbaut, also gab ich dem Duft eine zweite Chance und sprühte direkt auf die Haut.

Beim riechen bekam ich wieder ein Hungergefühl, denn es riecht am Anfang auf der Haut wie Gemüsesuppe. Neven Maguire, oder Clodagh McKenna wären begeistert von dem Duft, wobei Letztere es eher an ihrem Partner schätzen würde wenn er wie Irish Stew riecht.
Also wieder etwas gewartet und Tatsache, nach einem etwas strengen Geruch hatte ich plötzlich das Gefühl in einem Blumenladen zu stehen. Dieser undefinierbare Geruch wenn viele Blumen versuchen den Besucher in ihren Bann zu ziehen, der Moment, wenn man wie ein Trottel dasteht und sich verzweifelt versucht an die Lieblingsblumen seiner Partnerin zu erinnern. Lavendel habe ich wahrgenommen, aber nur schwach, Geranie und Gräser, die den Blumenstrauß als Farbtupfer abrunden. Dieser Duft bleibt, bei mir zumindest, bestehen und was ich sagen muss, die Haltbarkeit ist sensationell, im Gegensatz zu anderen Düften.

Yatagan, muss ich gestehen, ist nicht gerade einfach und wie ich am Anfang schrieb, das ratlose Gesicht blieb die ganze Zeit bestehen. Er ist schwer einzuordnen und sein ganzer Duftverlauf ist nicht gerade harmonisch, beziehungsweise nicht Jedermanns Sache und würde von daher, wenn man mit ihm liebäugelt, erst mal empfehlen, den Duft zu testen, entweder in der Parfümerie, so sie ihn im Sortiment haben, was keineswegs gegeben ist, oder Duftproben online zu bestellen. Man sieht ja bei Parfumo, dass der Duft sich einer Fangemeinde erfreut. Leute die den Duft sehr schätzen und ihm etwas abgewinnen können und ich denke, diese Menschen sollten sehr selbstbewusste Menschen sein, denn er ist wahrlich kein Duft für jeden „Otto.“ Im Büro, so würde ich sagen, ist er eher ein No- Go, aber durchaus Freizeittauglich.

Nun dieser Duft ist nichts für mich, aber ich gebe auch keine Note für ihn, nicht weil ihn Gut oder Schlecht finden würde, aber weil ich ihn verwirrend finde. Um es so zu sagen,“wat den Eenen sin Uhl, is den Annern sin Nachtigall,“ er ist weder Genial, noch ist er das Produkt eines Wahnsinnigen, eher das eines Siebziger Jahre Produktes, aber in die heutige Zeit passend.
Guten Appetit…ähh danke Caron! So und jetzt werde ich erst Mal was essen….vielleicht Estragonkartoffeln. Ein Hungergefühl stellt sich ein.
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Shamrock vor 6 Jahren 4
10
Flakon
6
Sillage
5
Haltbarkeit
9
Duft
Will you come to the bower
1. Will you come to the bow'r I have shaded for you
Our bed shall be roses all spangled with dew
Will you, will you, will you, will you come to the bow'r
Will you, will you, will you, will you come to the bow'r.

2. Then under the bower on roses you'll lie
With a blush on your cheeks and a smile in your eye.

3. But the roses we press shall not rival your lip
Nor the dew be so sweet as the kisses we'll sip.

4. And oh! for those joys that are sweeter than dew
From languishing roses or kisses from you.
(Thomas Moore)

Das Cambridge Dictionary bezeichnet „bower“ als einen angenehmen Platz unter den Ästen eines Baumes im Wald oder im Garten. Collins Dictionary bezeichnet statt angenehm einen schattigen Platz, die Bedeutung ist aber ähnlich. In einem Buch aus dem 18. Jahrhundert wurde aus angenehm oder schattig, ein verwilderter Garten. Auf Cologne Cédrat treffen im Grunde genommen alle 3 Umschreibungen zu.
Für mich ist der Duft, den ich gern im Sommer trage, wenn die Sonne hoch am Himmel steht und die Temperaturen wohlig und warm sind. In den Sinn kommt mir ein Spaziergang durch den Wienerwald. Auf den Spuren Beethovens geht man durch den Wald von Baden bis nach Mödling. Ob hier Beethoven wirklich zur 9. Sinfonie inspiriert wurde weiß ich natürlich nicht, aber wenn man auf einer Bank, unter einem schattenspendenden Baum sitzt, dann bekommt man eine Vorstellung von the bower. Zitrone und Minze geben sich ein Stelldichein und kühlen den verschwitzten Wanderer runter, man sieht förmlich wie kleine irische Feen und Elfen im Schein des Mondes mit zarter Hand die Minze zupfen, um sie dann in den Gebirgsbächen des Carrantiohill zu vereisen. Danach sieht man sie, wie sie das Minzöl extrahieren und an L’Occitane versenden, wo fleißige Helfer es vermischt mit anderen Essenzen auf Flaschen ziehen.

Der Garten gibt die florale Note mit Veilchen, die man nur schwach wahrnimmt, geht über in Lavendel, um am Ende etwas wärmer zu werden. Zedernholz nehme ich nicht wahr, aber ich denke es Amber welches diese Wärme erzeugt. Cologne Cédrat ist, wie eigentlich alle Düfte von L’Occtane, ein handwerklich gut produzierter Duft ideal für den Sommer. Wer frische Düfte zu schätzen weiss, der ist damit Bestens bedient. Gut die Sillage und die Haltbarkeit sind jetzt nun nicht der Schlager, aber genügt eigentlich voll und ganz. Ein idealer Begleiter für den Strand, die Stadt, oder halt einen Spaziergang im Wald. Gut finde ich, dass die Düfte nie synthetisch riechen, sondern man das Gefühl bekommt, hier würde noch handwerklich gearbeitet obwohl L’Occitane, wie so ziemlich alle Unternehmen, ihre Düfte industriell fertigen lassen. Aber es ist halt das Gefühl was zählt und was, mir zumindest wichtig ist, nämlich sich Jahrhunderte alte Handwerkskunst aufzusprühen.

Und auch hier wirkt form follows function, denn Cédrat ist quasi Synonym für die wärmeren Jahreszeiten, wenn die Sonne wärmer wird und die Tage länger. Wenn man das Gefühl hat förmlich frei von allen Zwängen zu sein, selbst wenn man im Büro sitzt und bei den Meetings fast einschläft. Dann gleitet man mit Cédrat in die Traumwelt, wo man barfuß am Strand spazieren geht, die salzhaltige Luft schmeckt und die kühle Brise auf der Haut spürt. Wer das einfach mal testen möchte, dem empfehle ich einmal Cédrat zu testen und sich auf die wärmere Jahreszeit zu freuen, wenn die Tage länger werden und man sich nach Freiheit vom Alltag sehnt.

Ps.: Es gibt zwei Versionen von „Will you come to the bower,“ das von Thomas Moore einem Musiker wahrscheinlich in der Zeit zwischen 1744 und 1768 enstanden ist und eine Version aus „call to Irishmen.“ Gespielt von The Dubliners.

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Shamrock vor 6 Jahren 5
10
Flakon
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Sillage
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Haltbarkeit
7.5
Duft
Form follows function
Im letzten Jahr bestellte ich mir online Proben aller Herrendüfte von Caron. Dazu gesellten sich dann noch Proben von Knize Ten und Duc de Verveins (der bei mir absolut nicht gut wegkam). Caron’s pour un Homme und Anarchist fanden, neben Knize, sofort den Weg in die Verwendung, der Rest lag unbeachtet in meiner Probenschatulle. Beim Durchschauen fielen mir die Proben in die Hand und ich dachte, „warum nicht noch einmal ausprobieren?“

Den Anfang machte Yuzu der hier des öfteren auf Grund der Yuzu Frucht mit Issey Miyake verglichen wird. Auch mir ist die Verwandschaft sofort in’s Auge gesprungen, da ich Issey mal eine Zeitlang im Sommer verwendet habe, es aber nie „mein Duft“ wurde. Ich kann mich also nur an den Anfang erinnern und auch mir kam direkt der Vergleich mit Issey. Was ich nun an Yuzu mag, die Stringenz, der Duft ist nicht schwülstig opulent sondern klar konfiguriert. Er verwirrt weder den Träger, noch sein Umfeld mit neuen Dufteindrücken.
Ist das langweilig? Meiner Meinung nach nicht, er ist tragbar ohne aufzufallen oder anzuecken. Im Verlauf wird er durch das Sandelholz wärmer, ich muß sagen, gut gemacht.
Yuzu erinnert mich an Bauhausstil, Konzentration auf das wesentliche, weder den Träger noch die Umgebung lenkt dieser Duft von der Tätigkeit ab. Ich denke, ein Designer könnte den Duft durchaus tragen, jemand dem es auf Konzentration ankommt, weniger damit aufzufallen, mehr introvertiert, weniger extrovertiert. Yuzu, quasi der Zengarten in Duftform.

Wenn Duft Design ist, dann wäre das wahrscheinlich ein Duft für Max Bill, Ludwig Mies van der Rohe, Christian Dell, oder Marcel Breuer gewesen. Klar strukturiert und durchdacht, der Träger steht im Mittelpunkt, der Duft nur die Ausgestaltung, wie eine Uhr…ein Accessoire. Kühl, pragmatisch, praktisch.
Nun ist er kein „Meisterwerk,“ ich finde ihn aber trotzdem gelungen und hatte mit diesem Pröbchen meine Freude. Fragt man mich wen ich mir als Träger vorstellen kann, dann würde ich sagen, Patrick Bradley, der nordirische Architekt wäre ein guter Träger. Kein Schnickschnack, alles klar strukturiert und funktional, so wie der Duft.
Alle anderen die einen Duftbegleiter für den Sommer suchen, die sollten ihn probieren, vielleicht wird der Sommer ja dadurch zu einer Inspiration auf das Wesentliche.
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